1969 - BOSE revolutionierte die weltweite Lautsprecher-Szene
Auf einmal waren sie da, die Bose 901. Die allerersten Presse- bzw. Produkt-Informationen stammen aus dem amerikanischen "High-Fidelity-Magazine" Ausgabe Juni 1968.
Bei uns in Deutschland ging es aber erst Mitte 1970 los, so richtig über Nacht - mit diesen beiden kleinen 5-eckigen Boliden mit dem gewaltigen Sound von Riesenboxen. Das Klangerlebnis war gewaltig und umwerfend. Sogar in mittelgroßen bis großen Wohnräumen von 32 bis hin zu ca. 80qm konnten diese Boxen jeden Hifi-Fan sofort und auf Anhieb begeistern bzw. in ihren Bann ziehen.
So etwas "Abartiges" (5 Ecken !!) gab es bis dahin nicht und den Professor aus Amerika kannte hier bei uns auch niemand. Neues und Geheimnisvolles war bei uns hier in Deutschland "sowieso und schon immer und immer noch" verpönt.
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Dann auch noch diese offensichtlich mickrigen kleinen Breitbandchassis, das durfte doch gar nicht funktionieren. - Hatten wir das nicht schon einmal ? - als Philips 1963 mit dem "Compact Cassetten"- (Kassetten)- Recorder die ganze Welt revolutionierte und jeder - aber auch Jeder - selbst die Experten im Hause Philips - am Erfolg dieses so verunglimpften "Ziegelsteins" zweifelten ? Sony baute später insgesamt über 180 Millionen Walkmänner.
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Bekannt wurde BOSE bei uns also durch die "BOSE 901".
In einigen Publikationen wurde die BOSE 901 angeblich bereits 1968 angeboten, doch da fehlen die kompetenten amerikanischen Unterlagen. Laut Herrn Hoffmann von Audio Intl. in Frankfurt stieg er zum Ende 1969 bei Interaudio aus, weil sein Partner unbedingt diese 5-eckigen Dinger da importieren wollte - und zwar in richtig großen Mengen. Herrmann Hoffmanns Augenmerk hatte sich aber den gewaltigen Klipsch Hörnern und den damals einmaligen Crown Verstärkern zugewandt, klein aber fein.
Und so starten wir hier mit der BOSE 901 Serie 1 (diese erste Box wurde erst viel später als "Serie 1" bezeichnet) :
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- Series I -1969 to 1973, geschlossenes Gehäuse, 9 Blech-Chassis mit 4 Schrauben und Leinensicke
- Series II -1973 to 1976, geschlossenes Gehäuse, 9 Blech-Chassis mit 4 Schrauben und Leinensicke
- Series III -1976 to 1978, neu jetzt mit Acoustic Matrix, 9 Kunststoff-Chassis mit 3 Schrauben und Schaumstoff-Sicke
- Series IV -1978 to 1983, Acoustic Matrix, 9 Kunststoff-Chassis mit 3 Schrauben und Schaumstoff-Sicke, verbesserte Höhenabstrahlung
- Series V -1983 to 1987, Acoustic Matrix, 9 Kunststoff-Chassis mit 3 Schrauben und Schaumstoff-Sicke, verbesserter Equalizer (Dynamik-Fähigkeiten) wegen des Aufkom- mens der neuen CDs
- Series VI -1988 Acoustic Matrix, 9 Kunststoff-Chassis mit 3 Schrauben und Schaumstoff-Sicke, im April 2013 etwa $1,398.95 US empfohlener Richtpreis
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Ein paar Jahre später kam 1973 der BOSE 1800 Verstärker.
Auch hier war schon wieder eine Revolution im Gange. Nachdem die deutschen Profi-Verstärkerbauer (Klein + Hummel, Telefunken und andere) sich (ziemlich mühsam) auf die 50 Watt bis 70Watt Schallgrenze (und natürlich an 4 Ohm) vorgetastet hatten, kam ein gewaltiges Kraftwerk aus Amerika.
Am Anfang flog bei uns (mit unseren 220 Volt) fast jede noch so träge 16A Sicherung raus - zum Glück hatte ich im Haupthaus im Dachgeschoß einen Kraftanschluß mit 3 x 63 Ampere Neozed Sicherungen. Doch das europäische Einschalt-Problem hatten die Techniker von Bose auch bald im Griff (mit einem 2 Ohm / 5Watt Vorschalt- Hochlast-Widerstand und einem ganz dicken Hochstrom- Verzögerungsrelais nach 1 Sekunde).
Dieser dicke und schwere Stereo-Endverstärker konnte fast nicht geklaut werden, denn die riesigen Kühlkörper lagen außen und hatten sehr scharfe Kanten. Also einfach mal so hochheben war nicht drin. Garantierte 2 x 400 Watt Sinus an 8 Ohm und das an allen Frequenzen von "Nichts bis Unendlich" und das tagelang (und wenn die 1800 Endstufe offen stand, dann auch ohne Lüfter !!) und dann auch noch fast ohne messbaren Klirrfaktor.
Das erinnerte an einen zeitgleichen Rolls Royce (Bild rechts), bei dem die PS-Zahl auch über Jahrzehnte quasi ein Geheimnis war. "Er hätte einfach davon genug", war das unwiderlegbare Verkäufer-Argument.
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Die eigene Erfahrung mit BOSE aus den 1970er Jahren
Und dieser Kraft-Verstärker ließ gestandene Jazz Profis stundenlang jauchzen. Soetwas hatten sie noch nie gehört. Es war ein "Kraft"-Verstärker im wahrsten Sinne des Wortes.
Die deutsche Edelschmiede Klein + Hummel warb zu der Zeit mit der Superpower von 240 Watt Sinus - aber für beide Kanäle, das waren aber nur 2 x 120 Watt und dann noch an 4 Ohm (das waren dann etwa 80 Watt an 8 Ohm und das war ziemlich "mau"). Im (deutschen) Rundfunkbereich wurde das noch toleriert, bei den weltweiten Profi-Musikern wurde da nur noch verständnislos gelächelt.
Auf einmal konnte man 60.000 Zuhörer begeistern. Die JB-Lansing und Altec Lansing und Electro Voice (Hochton-) Hornlautsprecher gingen zwar auch sehr sehr laut, hatten aber immer eine gewisse Schärfe und fingen bei diesen Riesenlautstärken dann ganz plötzlich an, kräftig zu verzerren. Mit den BOSE 800 und 802 Profi-Boxen und "genügend" 1800er Endstufen war die Musik auf einmal richtig "clean", absolut natürlich und begeisternd sauber.
Das war für Jazz Musiker (und nicht nur für Jazz-Musiker) unglaublich aufregend, einen satten sauberen gezupften akustischen Kontrabass samt einem akustischen Saxophon in echtem "Hifi"-Sound nach draußen ins freie Feld (also außerhalb des Zeltes bzw. der Halle) zu bringen und dazu noch richtig originalgetreu und gut laut.
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Ein Kommentator aus USA beschreibt das ganz offen so :
The Bose 901 is small and (relatively) light for a quality speaker, easily portable, handles massive power reliably, and doesn't sound bad at all.
I would say that it has sound quality equivalent to, or better than 90% of the speakers sold in big-box retailers like Best Buy or Circuit City, ......
and FAR better than ANYTHING sold by the likes of SEARS, Walmart, Target, and Sam's Club.
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"Which means, a properly functioning pair of BOSE 901s with the active equalizer is better than what is in 95% of the homes in America right now."
Übersetzt liest sich das so :
"Obiges bedeutet, ein sauber funktionierendes Paar BOSE 901 mit dem aktiven Equalizer ist besser als alles, das in 95 % aller Wohnzimmer in den USA steht."
(Dieser gnadenlose Kommentator kommt aus USA und er nennt sich Camino3X2)
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