"off duty" 1970 - 1997 - eine Freizeit-Zeitung für's US-Militär
Die in diesem amerikanischen (Freizeit-) Shopping-Magazin angepriesenen Hifi- und Video-Produkte waren auschließlich amerikanischen und kanadischen Militärangehörigen zugänglich - also zu kaufen - und vor allem zu ganz ungewöhnlich (verblüffend) niedrigen US $ Military-Preisen. Zu der einführenden "off duty" Seite geht es hier lang. - Um 1970 begann der weltweite Hifi-Boom bis zum 1. Crash 1978 und dann wieder zum 2.Crash um 1990. Über die 20 Jahre nach 2001 lesen Sie mehr in den Kolumnen auf diesen japanischen Seiten.
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In 1978 kamen wir Europäer an die Reihe - mit der Sättigung ....
Bislang hatten wir Hifi-Fans und Leser ja nur mitbekommen, daß die Japaner mit immer niedrigeren Preisen alles vom Markt fegen wollten. Teilweise haben sie das auch geschafft. Da ein Japaner nie sein Gesicht verlieren würde, ehe er zugeben würde, daß es ihm richtig dreckig geht, haben wir auch nichts von den für Japaner katastrophalen Zuständen auf dem Audio-Weltmarkt mitbekommen. Der amerikanische Markt war ab 1974 erheblich geschrumpft , die Japaner hatten aber einfach weiter produziert. Die Fabriken waren ja gerade erst gebaut worden.
Als DUAL schwächelte
Jetzt fing es an, unseren erfolgverwöhnten Verkaufsleitern schlecht zu werden. Die LKWs brauchten nicht mehr so oft die Schwarzwaldstraße nach St. Georgen zu befahren, weil einfach viel weniger an Ware abfloß. Auch DUAL merkte, daß der US-Markt schwächelte und DUAL hatte in den USA nur die Plattenspieler, alles andere war dort drüben als Spielzeug angesehen.
Es stimmt - im Rückblick - NICHT, daß die Japaner DUAL unfair und unlauter mit den Einfachstspielern unterminierten. Die Japaner standen allesamt mit dem Rücken zur Wand und suchten jede noch sol kleine Lücke, um zu überleben.
Max Grundig wollte - mit anderen "Kollegen" oder Wettbewerbern - die Funkausstellung absagen, weil dort zu viele Japaner herumlaufen (und ausstellen) würden. Das war ihm ein Dorn im Auge. Übrigens : Von der CD war in 1978 bislang noch keine Rede. Die TED Bildplatte eierte vor sich hin, weil es nicht funktionierte und die Laserdisc von Philips wurde absichtlich zurückgehalten. Mit dem 30cm langen Laserrohr war der Bildplatten-Player für die Consumer einfach zu groß und die Philipser hatten das richtige Händchen und konnten warten - auf ihre CD.
Als KOSS "verschwandt"
In den USA verschwanden kleinere Firmen und vor allem Firmen mit Monokulturen wie zum Beispiel der Kopfhörer-Spezialist KOSS. Größere Firmen begannen zu schleudern, auch der Edelhersteller McIntosh mußte einige Werks-Hallen schließen und verkaufen. Viele renommierte US-Firmen wurden sang- und klanglos "übernommen" = also notleidend aufgekauft oder machten dicht.
DUAL versuchte auch, sich ein zweites Bein mit hochwertiger Elektronik aufzubauen, aber es war bereits zu spät. Man konnte inzwischen keinen Speck mehr für schlechte Zeiten ansetzen.
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