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Auch in den BRAUN Geräten tickt die Zeitbombe

Wenn ein BRAUN Gerät nach der Umstellung auf 230 Volt Netzspannung im Jahr 1990 weiterhin oft in Betrieb war, sieht es innnen irgendwann so aus.
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Nr.1 - nach 40 Jahren nahezu neu
Nr.2 - nach langem Dauerbetrieb

Die BRAUN Netzteile Ende der 1970er Jahre haben ein paar "Schönheitsfehler", so könnte man es galant umschreiben. Der Ingenieur spricht aber von Design-Fehlern, wobei das "Schaltungsdesign" gemeint ist.

Bei der Konstruktion bzw. Entwicklung der Schaltungen wurden so gut wie keine (Dauer-) Überspannungsreserven einkalkuliert. Wenn dann auch noch diese Bauteile auf der Unterseite der Platine wohnen, kann die Hitze nicht mehr weg. Das Wärme-Problem eskaliert.

Aufgrund dieses Bildes (das zweite Bild rechts mit den Brandflecken) aus einem BRAUN Regie 550 habe ich mir die Schaltpläne von zeitgleichen BRAUN Geräten (also auch einem Vollverstärker und einem Tuner-Vorverstärker) herausgesucht, die bei uns bereits eingelandet waren und seit längerem auf der Warteliste (der Reparaturen) stehen.
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Und so sieht ein größeres Problemchen aus - das Netzteil :

zum Vergrößern einfach drauf klicken


Mit einer separaten Wicklung kommen vom Trafo neben der eigentlichen Endstufenspannung auch noch die 26V~ zum (2.) Gleichrichter und daraus werden dann 33 Volt= (rotes Kästchen rechts). Die werden mit einem Längstransistor (T 801) auf 25 Volt= reduziert. Dessen Kühlblech hängt unter der Platine und scheint jetzt schon zu klein. Das war ja alles mal für 220 Volt dimensioniert, nicht für 230 Volt und das macht schon etwas aus.

Doch diese 25 Volt werden mit einem 1 Watt Lastwiderstand weiter auf 15 Volt reduziert (die zwei roten Kästchen ganz links), sehr ähnlich wie bei den Grundig Geräten - wobei die Grundigs (aber aus einem ganz anderen Grund - nämlich Tantal-Elkos) deutlich mehr der überflüssigen Spannung an solch einem Vorwiderstand verbraten. Und dieser Widerstand (dicker roter Pfeil) ist arg verbrotzelt. Der Kondensator links neben dem Pfeil schwindet von ehemals 220 uF auf 60uF oder weniger, nach wenigen Minuten.

Die Bilder haben Sie bereits weiter oben gesehen. Die 15 Volt sind also nirgendwo stabilisiert oder geregelt, die werden durch die Last der versorgten Elektronik bestimmt. Wenn da im Vorverstärker- oder Tuner- Bereich ein Bauteil mehr Strom zieht als ursprünglich geplant, wird es thermisch eng und ungemütlich und die Bauteile fangen an zu heizen - alles in allem - keine gesunde Konzeption.
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Im CES 1020 ist es sehr ähnlich

Auch hier werden - aber aus vollen recht hohen 55 Volt= die benötigten 24 Volt herunter geregelt. Hier ist jedoch noch ein dicker 270 Ohm Vorwiderstand (roter Pfeil rechts) in Reihe geschaltet.

Das ähnliche Netzteil im Pre-Ceiver CES 1020


Die Schaltung ist etwas einfacher, weil die 24 Volt Spannung mit einem Poti eingestellt werden kann. Jedoch "gesund" ist diese Art der Stabilisierung auch nicht. Die weiterhin benötigten 15 Volt= werden auch - wie beim 550 - mit einem (Längs-) Widerstand (roter Pfeil links) erzeugt. Das ist aber lastabhängig. Und das müssen wir ändern.

Zumindest sieht man hier, daß 24 Volt ausreichend sind, so können wir diesen ganzen Bereich mit zwei integrierten analogen Spannungsreglern (+15V und +24V) komplett ersetzen.

Die LM78xx, uA78xx oder TS78xx kosten Pfennige ....

alles integriert mit 3 Beinen
eine ganz einfache Lösung

Damals waren die vielleicht zu teuer oder noch nicht "verläßlich". Ich weiß es nicht mehr. Die gleichen Bedenken hatte man ja auch mit den frühen Schaltnetzteilen. Wie immer bestätigen die Ausnahmen die Regel, denn unser "trafo-loser" ReVox Verstärker B251 aus 1983 (mit einem Schaltnetzteil) läuft und läuft und läuft.

Die Beschaltung solch eines Spannungsreglers ist äußerst simpel. Die beiden Kondensatoren sollen nur ein eventuelles Schwingen im hohen 100 KHz Frequenzbereich unterbinden. Dafür sind die Regler kurzschlußfest und haben eine Strombegrenzung. Was will man noch mehr haben für 39 Cent ?
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Auf jeden Fall werde ich bei der Modifikation etwas ändern :

Die beiden Spannungsregler bekommen ein größeres Kühlblech und sie werden auf der Oberseite der Platine untergebracht, damit die Hitze aufsteigen kann. Denn das originale Kühlblech scheint mir dafür etwas unterdimensioniert zu sein.

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