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Unser MXV 100 und MT 100
Unser MXV 100 und MT 200
Der MT 100 von oben offen

Die kleinen Grundig Tuner MT100 / MT200

Bei uns im Labor haben wir beide, den MT100 und den MT200 (und einen / nein zwei MXV 100 auch noch) und beide Tuner haben einen Job, der uns beim Messen hilft. Der MT 100 hat eine recht genaue Feldstärkenanzeige mit 12 LEDs sowie 3 LEDs für sein "Tunoscope" (eine hervorragende Sender-Mitte Anzeige), aber leider eine ungenaue analoge Skala, das ist schade aber ok. Der MT 100 war nämlich der erste Tuner der Mini Serie.

Der MT 200 hat eine automatische Sendersuche (Tuning) und für die Frequenz eine dreistellige Digitalanzeige mit "eineinhalb" Nachkommastellen, dafür aber nur 5 LEDs für die Feldstärke. Damit kann man im unteren Feldstärke-Bereich fast nichts reproduzierbar einstellen. Darum nehmen wir halt beide Tuner an dem MXV 100 Vorverstärker. Super-Hifi ist im Labor nicht gefordert. Unser UKW-Prüfsender kann auch kein Super-Hifi.

Doch der MT 100 (sorry, beide !!) hat seinen Geist aufgegeben und geht nicht mehr, das ist auch schade.

Die erste Diagnose dieses MT 100

wo kommt dieser schmierige "Siff" her ?
die beiden Spannungsreger sind sogar am Chassis angeschraubt !!

Also bei 220V (am Stell-Trenntrafo) und auch bei 230 Volt aus der Steckdose gehen 2 rote LEDs an und das wars. Nach etwas Googeln kommt man schnell zu anderen Leidens- genossen, die auch einen defekten MT 100 untersucht haben und dort (unter anderen) die lustigsten Reparatur-Vorschläge machen.

Der erste war, die Spannungen zu überprüfen. Das ist absolut (folge-) richtig. Dazu braucht man den Schaltplan - und von da an paßt nichts mehr.

Also bei 220 Volt Netzspannung sollten da drei Sekundär- Gleich-Spannungen erzeugt werden. Das sind
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  1. 28,3 Volt= unstabilisiert, daraus entstehend 14,6 Volt stabilisiert,
  2. 73,3 Volt= unstabilisiert, daraus entstehend 54,4 Volt stabilisiert sowie
  3. 15,1 Volt= unstabilisiert aus 16 Volt~ .

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Keine dieser Spannungen ist weder vor den Spannungs-Reglern noch nach den Reglern zu messen, es kommt nur Mist raus oder an.
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Es war reiner Zufall . . .

. . . daß ich beim Hochregeln des Stell-Trenntrafos merkte, daß auf einmal ganz viele Dioden am Leuchten waren und dann wieder verschwanden, sobald sich die Netzspannung der 200 Volt Marke näherte bzw. diese überschritt. - Ein merkwürdiger Fehler. Im Moment läuft der Tuner zeitweise einwandfrei in Stereo mit etwa 170 - 180 Volt Netzspannung - seit über 2 Stunden. Was läuft da schief ?
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Diese vier + Spannungen müssen erst mal stimmen !

Wie in den anderen Grundig Geräten bereits festgestellt, sind Theorie und Praxis sehr unterschiedlich, übrigens auch bei dem BRAUN Regie 550 und dem CES 1020. Hier im Schaltplan sind die vier relevanten Sekundär-Spannungen rot eingekreist. Dafür suche ich jetzt eine stabile dauerhafte Lösung ähnlich der für den BRAUN Regie 550.
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Die beiden 15 Volt Spannungen wird dann eventuell ein analoger 15 Volt LM7815 Regler machen müssen, doch die Spezialspannung mit den 54 Volt ?? Weiter unten wird beschrieben, wozu diese recht hohe Spannung im MT 100 überhaupt gebraucht wird.
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Die Trafos von MT100/MXV100 sind immer am Netz - je 8 Watt

Der MT100 (und der MXV100) hat/haben einen edlen kleinen Schnittbandkerntrafo, ganz erstaunlich, was die Grundig Ingenieure da (unter anderem) alles rein gebaut hatten.

Da könnte sich BRAUN mit dem zigmal teureren CES 1020 ein ganzes Stück abschneiden. Doch die Trafos hängen immer am Netz, das ist aber für den autarken Betrieb nicht immer förderlich. Sie brauchen nämlich jeder 8 Watt, fast immer. Eigentlich sollte er ja über einen Verstärker mit dessen Relais eingeschaltet werden.

Auch sonst sind einige Schmankerln eingebaut, die für diese Zeit super waren. Ich habe viele deutlich teurere Tuner gesehen, bei denen keine einzige Spannung ernsthaft stabilisiert war.
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Besonderheiten des MT 100 Tuners

Die Ausgangsbeschaltung des MT100

Schaut man sich den Schaltplan des MT100 etwas genauer an, so sieht man an der Ausgangstufe eine besondere Belegung oder Beschaltung der 5-Pol DIN Buchse.

Dort sind nämlich der ungeregelte DIN Ausgangs- Pegel auf den Pins 1+4 aufgelegt und der per 2 Kilo-Ohm Trimmpotis auf der Rückseite des Tuners "regelbare" Ausgangs-Pegel auf den Pins 3+5 aufgelegt.

Der gesamte technische Aufwand für diesen kleinen Tuner mit seinen 3 Sekundär-Spannungen ist schon erstaunlich. Die Primärwicklung des Tuners ist leider immer am Netz.
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Ungewöhnlich und verwirrend - diese 5-Pol DIN Buchse

Der MT 100 hat nur eine Ausgangs- 5-Pol DIN Buchse mit einer ganz besonderen Beschaltung, nämlich mit zwei unterschiedlichen Ausgangs-Pegeln in Stereo, die an anderen Verstärkern Probleme bereiten können.

Verbindet man den Tuner mit einem ganz normalen DIN Tape-Eingang, so wird in diesen Ausgang ein sehr starkes Signal vom Tuner-Ausgang eingefüttert, daß dort nichts zu schen hat. Ein normaler Tuner hat nur zwei Stereo-Ausgangspins belegt und die anderen 2 Pins sind unbelegt. Hier ist es anders. Man muß es wissen, wenn auf einmal bei der Phonowiedergabe der Tuner seine Musik mit einspielt.
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