April 2011 - Hier etwas über den Grundig MXV 100 von 1980/82 :
Was heute in 2010 als "cool" oder "voll krass" bezeichnet wird, war damals einfach nur "in". Und "in" waren die kleinen japanischen Mini- oder Midi-Anlagen.
Dann kam ein bombastischer Test des kleinen GRUNDIG MXV 100 Vorverstärkers in einer unserer hochglänzenden Hoch- glanz- "Glaubens-Zeitschriften". Und um das auszuprobieren mußte erst mal solch ein Teil her. Damals in 1981 kaufte ich auch gleich zwei Geräte, dazu den Rest für eine ganze Grundig-Anlage für meine Eltern, die es auch nicht mehr so groß haben wollten.
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Es ist sehr schade, denn er klingt nicht.
Dann kam das große Erwachen. Dieser MXV100 war technisch sicher überhaupt nicht schlecht, und für diese Größe innen drinnen fast mustergültig aufgebaut, super tolle gemessene technische Daten und mit seiner wirklich einfachen Bedienung konnte er richtig gefallen. Doch so richtig klingen wollte er nicht, trotz Loudness (Grundig nannte es Kontur) und Höhen- und Tiefen- Klangstellern.
Ich probierte diverse Endstufen aus und diverse Lautsprecher, es half nichts. Damals erstand ich für meine Eltern 2 große Grundig XSM 3000 Aktivboxen vom Feinsten. Auch damit klang es (nur) mittelmäßig - und das bei den damaligen Quellen. Das "Warum" hatte ich nicht weiter untersucht. Meine Eltern waren nämlich zufrieden, im Gegensatz zu mir.
Ich legte meinen MXV 100 dann (für über 3 Jahrzehnte !!!) auf die Seite. Damals schloß ich nämlich fast zufällig einen (damals bereits sehr sehr teuren) Accuphase Vorverstärker (der mit den vielen Drucktasten - nein es sind Tiptasten) an die aktiven XSM 3000 Boxen an und "Potz Blitz", es taten sich Welten von unglaublicher Dynamik und von riesigen Stereo-Erlebnissen auf.
Also an den aktiven Grundig-Boxen hatte es nicht gelegen. Die sahen halt - braun und stoffbespannt - nur urkomisch altbacken aus, und das damals schon. Der Accuphase Vorverstärker wirkte Wunder und klang wie ein Wunder. Und damit war der MXV 100 einfach out (oder besser : für mich war er akustisch "tot").
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Modifikation für 230 Volt - die Kühlung.
Ob es wirklich notwendig war, wird sich noch zeigen. Jedenfalls war das kleine Stück Blech der DIN- Buchsen- abschirmung, das auch als Kühlblech mit benutzt wurde, deutlich braun angelaufen und demnach für die inzwischen 230 Volt Netzspannung nicht mehr geeignet bzw. thermisch überfordert.
Mit einem Stück 5mm Alumaterial wird jetzt das hintere Gehäuseteil als Kühlkörper mit benutzt und das (ehemals) kleine Kühlblech wird fast nicht mehr warm. Die 3mm Schraube geht durch beide Bleche durch (natürlich nach dem Bohren entgratet) und diese Schichtung hat überall genügend Wärmeleitpaste. Jetzt ist das hintere Gehäuseblech die zusätzliche Kühlung für den Regler.
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Wichtig ist, die Trafos der Kleinen sind immer am Netz !!
Inzwischen - also nach 30 Jahren - kostet der Strom aus der Steckdose richtiges Geld. Da sind eben 3 x 8 Watt Tag und Nacht auf einmal Kostenfaktoren, die nicht notwendig wären. Man sollte eine schaltbare Steckdosenleiste vorschalten.
2018 - Jetzt ist der 2. MXV 100 da, eine Spende
Beide MXV 100 haben große aber offene ALPS Potis. Das Lautstärke- Potentiometer und der Balance-Regler meines allerersten MXV100 kratzten, die Potis des hinzugekommenen MXV100 kratzen nicht. Beides sind optisch die gleichen Potis - aber mit (vermutlich zeitlich) unterschiedlichen Aufdrucken.
Die vordere/obere Alu-Abdeckung des neuen MXV 100 ist 1mm länger, es ist ein anderes (neues ?) Strangprofil und - es paßt nicht mehr, wie blöd. Nach dem Zuschrauben wölbt sich der doch recht massive ALU-Deckel. Was ist da wieder schief gelaufen ?
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Das Ausgangssignal hat einen schwankenden DC-Offset.
Hier treten merkwürdige Erscheinungen auf, die den angeschlossenen Verstärker irritieren. Das Oszilloskop zeigt eine DC-(Gleichspannungs-) Schwankung von deutlich mehr als ±1 Volt an, die dort nicht sein dürfte. Beim Umschalten der Ausgänge schwankt dieser Gleichspannungs-Offset (mit dem überlagerten Sinus-Test-Signal natürlich) erheblich heftiger (±3 Volt).
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Das Netzteil liefert 4 Spannungen
Der Netztrafo ist immer am Netz und das ist eigentlich unglücklich, denn ein Transformator hat immer einen Leerlaufverlust, einfach, wenn er nur mit Netz-Spannung versorgt wird. Der Trafo hat zwar 2 gleiche Sekundär-Wicklungen, dennoch wird damit keine symmetrische Sekundärspannung erzeugt. Mit einem B80-C500 Vollwellen-Brückengleichrichter wird eine Gleichspannung von ehemals 56,2 Volt erzeugt und mit 470uF geglättet.
Jetzt kommen aber nicht nur die genannten 56,2 Volt an, mit 230 Volt Netzspannung sind es fast 59 Volt am R912. Der Längsregeltransistor muß jetzt also 12 Volt verbraten, nicht mehr nur 9 Volt. Die ganze Audio-Elektronik wird asymmetrisch mit stabilisierten 47 Volt versorgt.
(1) Über einen Leistungstransistor werden diese 56 Volt auf 47 Volt stabilisiert und am Ausgang "+A" zur Verfügung gestellt.
(2) Gleichzeitig wird aus den Sekundärwicklungen über eine Halbwellen- gleichrichtung eine weitere Gleichspannung von 28 Volt an Punkt "+B" erzeugt, die unter anderem auch das Ausgangs-Relay mit einer Zeitverzögerung einschaltet und eine Einschalt-Steuerspannung (auch 28V) zu einer Endstufe bzw. Aktivlautsprechern schaltet.
(3 und 4) Über eine Spezialschaltung (eine Stromregelung) werden aus diesen 47 Volt dann nochmal 2 Spannungen je 46,3 Volt erzeugt am Abgabe-Punkt "+C" und "+D". Die beiden Stromquellen versorgen die beiden Phono-Entzerrer Vorverstärker mit einem Konstantstrom.
Das ist für diesen kleinen Vorverstärker bereits ein recht hoher Aufwand.
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Alle Verstärkerstufen sind über Kondensatoren gekoppelt
Diese Konzeption mit nur einer positiven Versorgungsspanung ist von Anfang an unglücklich, weil man mit einer symmetrischen Spannungsversorgung die einzelnen Verstärker-Stufen direkt koppeln könnte. Kondensatoren waren schon immer Schwachstellen und Fehlerquellen und bremsen zudem die Audio-Qualität aus.
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(1) Der Phono-Magnetabtatster Entzerrer Vorverstärker mit seinen 4 Transistoren ist über C113/C313 am Ausgang entkoppelt.
(2) Der Monitor-Impedanzwandler Vorverstärker mit seinen 2 Transistoren ist über C128/C328 am Eingang angekoppelt und über C134/C334 am Ausgang entkoppelt.
(3) Der sehr ähnlich aufgebaute Eingangs-Impedanzwandler- Vorverstärker mit seinen 2 Transistoren ist über C118/C318 am Eingang angekoppelt und über C124/C324 am Ausgang zum Eingang/Monitor Umschalter und dann zum Balance-Regler entkoppelt.
Balance, Laustärke und Loudness sind passive Regler und Netzwerke.
(4) Der sehr ähnlich aufgebaute Impedanzwandler vor der Klangregelung mit seinen 2 Transistoren ist über C144/C344 am Eingang angekoppelt und über C151/C351 am Ausgang zum Klangregel-Netzwerk entkoppelt.
(5) Das nicht abschalbare Klangregel-Netzwerk arbeitet in der Rückkoppelung der gesamten Ausgangsstufe (mit 3 Transistoren), die mit C167/C367 sowohl die beiden DIN- Vorverstärker-Line-Ausgänge wie auch den Eingang des Kopfhörerverstärkers ankoppelt.
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Jetzt wird erst mal der Fehler mit der Ausgangsspannung gesucht
März/April 2020 - Wir haben also 2 Fehler oder Schwachstellen. Beim Drehen das Baß-Reglers pumpt das gesamte Ausgangssignal - nur auf dem rechten Kanal.
Weiterhin : Beim Zuschalten eines oder beider DIN-Line-Ausgänge pumpen beide Kanäle mit erheblichen Gleichspannungs- Schwankungen - von über 5 Volt. Das ist natürlich Murks, das dürfte nicht sein. Hochwertige Endstufen haben nämlich keine Koppelkondensatoren im Eingangsteil, weil da ja nie Gleichspannung ankommen sollte oder dürfte. Manche Verstärker erkennen das sogar und schalten dann die Lautsprecher ab.
Wie oben beschrieben, kann man jetzt jede einzelne Verstärker-Stufe für Stufe durch Auslöten der Koppelkondensatoren für sich alleine betreiben bzw. von vorne nach hinten das Signal prüfen.
Hinter jedem Koppelkondensator darf kein Gleichspannungsoffset mehr da sein und um den sogenannten Nullpunkt herum schwanken darf das Signal schon gar nicht.
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Da kommt noch etwas drüber, denn die Zeitschriften sind seit Mitte 2015 alle da.
Diese Zeitschrift ist auch danach mehrfach eingegangen und öfter mal wiederbelebt worden, mit nur mäßigem Erfolg.
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Der Test, wie er wirklich klingt (im Vergleich), der kommt auch noch.
Dazu werden neue "DIN auf Cinch" Adapter gelötet, denn die alten sind alle ziemlich korrodiert.