Er konnte sich zu seiner Zeit mit Allem auf dem Weltmarkt messen und er konnte haushoch gewinnen. Der K&H Telewatt Tuner kam nämlich erst viel später. Der RT 100 war fast alleine auf dem Markt und hatte Eigenschaften, davon träumten sogar die Rundfunkanstalten.

Auch hier hatten die Grundig Ingenieure vermutlich völlig freie Hand und konnten aus dem Vollen klotzen. Leider kamen diese Qualitäten nie so richtig zur Geltung und wurden auch in der Grundig Revue nicht ausgespielt. Hier gab es wirklich High Tech nach allen Regeln der Kunst.

Max Grundig wurde schon von den Wettbewerbern und Technik- Redakteuren beneidet, was er - und vor allem, für welchen Preis - auf dem Markt anbot. Und darum waren viele viele Testberichte immer von ganz leiser Geringschätzung mit einem Hauch von Neid durchwoben.

Max Grundig zahlte nämlich aus Prinzip nichts für diese bestechlichen oder gekauften Schreiberlinge, die Zuhause die dicken Boxen der Lautsprecherhersteller stehen hatten, die einfach (oder rein zufällig) nicht mehr abgeholt wurden (bzw. werden durften) oder einfach den Weg zurück zum Hersteller nicht mehr "gefunden" hatten.

Da gibt es haufenweise Storys, wie man sich Redakteure und Tester und Tests kaufen konnte, zum Teil heute (in 2010) noch, die natürlich alle "nicht wahr" sind, weil sie nicht wahr sein dürfen, nicht wahr ? - Ach, da kommt es ja doch raus, das mit der gekauften deutschen Fußball-WM in 2006 und der Olympiade in Katar und der Formel 1 und der Tour der France und den ADAC Testsiegern und dem richtig großen VW Abgas- Betrugs-Skandal, und alles auf einmal im Herbst 2015.

Nach vielen Jahren habe ich in 2012 den Chefredakteur der Hifi-Stereophonie - Karl Breh - mehrfach besucht und interviewt und ihn mal mehrere Stunden aus dem Nähkästchen plaudern lassen. Es ist ja alles 30 Jahre her, daß die Zeitschrifft - seine Zeitschrift - eingestellt werden mußte bzw. an Stereoplay überging.

Auch der langjährige Händlerbetreuer Wolfgang Mattiolius, Thorens und Tandberg Kenner, hat mir viel von den Gesprächen (oder etwas genauer - von den Vorgaben) der Testredaktionen erzählt. So mancher Thorens Plattenspieler ist dort "versandet".
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Damit sich immer nur die Skala des Wellenbereiches bewegte, deren Sender man hörte, wurde eine kleine Klauenkupplung mit den Drucktasten gekoppelt. Eine tolle Idee für 1968, die den Komfort und die Bedienbarkeit gesteigert hatte.

Und auch bei diesem Gerät (wie beim SV 140) wurde die Netzspannung mit einem Seilzug "remote" von vorne von der Fontplatte aus geschaltet. Es wurde insgesamt ein sehr hoher Aufwand getrieben und Grundig konnt hier in der absoluten Spitzenklasse mitspielen, erfolgreich mitspielen.

Selbstverständlich dürfen wir heute nicht übersehen, es dauerte nur wenige Jahre, bis "die Anderen" aufgeholt bzw. abgekupfert hatten, was Grundig in der Grundig TI alles so haarklein und detailiert und vor allem "kostenlos für Alle" beschrieb.

Wie bei dem SV 140 wurde auch hier aus dem Vollen geklotzt. Pegelsteller und Trimmpotis zu Hauf, damit ja alles im obersten Level bliebe.

Es ist schon begeisterungsfähig, was die Ingenieure dort alles eingebaut hatten, damals 1968 !! Ich suche jetzt bereits die Tests in der Funk-Technik von 1969 und 1979, denn deren Tests waren nur sehr schwer beeinflußbar.

Mal sehen, was unsere Leser und Gäste hier noch zusteuern können oder möchten.