Nachtrag am 10.8.2017 - Die Revox B795 Tonarm-Schablonen- 3D-Druck- Datei V.17 steht unten zum Download bereit
Gehen Sie bitte ans Ende der Seite. Dort ist die "stl"-Datei zum Download bereitgestellt. Auf jeden Fall sollten Sie sich den gesamten Text hier einmal durchlesen.
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März 2017 - Zuerst noch mal einen Blick auf den 3D- "Drucker"
Wie hier bereits teilweise beschrieben, das Teil - also der fertig zusammengebaute 3D-Drucker-Bausatz - ist ein Phänomen an Preis-Leistung und "Präzision", etwas besser formuliert wäre es mit dem Wort : "Genauigkeit".
Man sieht an diesem "Produkt", daß wir Deutschen (oder wir Europäer) und auch die Amerikaner es schwer haben werden, mit der Masse der dort in China geschulten Intelligenz Schritt zu halten.
Ich konnte jetzt 2 solcher chinesischen Bausätze im engsten Umfeld miterleben und beide waren nicht nur von der erstaunlich großen Anzahl der Einzelteile vollständig, sie waren dazu auch noch recht genau beschrieben.
Auch ist die Qualität der mitgelieferten Bauteile bzw. Ingredienzien für diesen Preis hervorragend. Auf dem mitgelieferten Steuercomputer ist modernste Technik (und Hardware) onboard integriert, also die inzwischen recht intelligenten Steuer-ICs für die vier mitgelieferten präzisen und recht starken Schrittmotoren.
Die Gehäuseteile sind aus 8mm dickem gefärbten Acrylglas - vermutlich mit "Wasser" per Hochdruck - fertig zugeschnitten und montagefertig verpackt. Das macht alles einen sehr guten Eindruck.
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Die hohe "Genauigkeit" ist bewundernswert . . .
Schaun Sie in dem Bild oben drüber mal auf die Trapez-Spindelantriebe und die polierten Führungsstangen sowie auf die Laufbuchsen. Auch die Endschalter sind Microswitches hoher Qualität. Bei den Zahnriemen der X- und der Y-Achse aus Gummi könnte man noch etwas durch Glasfaser-Verstärkung verbessern. Netzteil und Prozessorplatine machen auch einen sehr guten Eindruck. Die Software hat bislang auch noch keine Macken gezeigt und die maximale Genauigkeit in allen 3 Achsen soll 0,1mm betragen.
Nach bisherigen Probe-"Drucken" scheint das sogar zu stimmen. Unsere Schablonen-Clone- Versuche 3 und 4 zeugen davon, es ist erstaunlich genau.
Rudi hat aber im Gegensatz zu Piere (orange) und Bernd (weiß) eine andere Sorte Filament (Plastik-Draht) bestellt, nämlich "transparent".
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Sie brauchen eine 3D- CAD Software für das 3D Modell
Um 3D Modelle als mathematische digitale Modelle zu erstellen, benötigt man ein modernes CAD Programm. Und davon gibt es mehrere. Vor allem, es gibt erstaunlich leistungsfähige Freeware, die "den Etablierten" das Leben ganz schön schwer macht.
Eines der Programme kann sehr sehr viel, ist aber sehr zeitaufwendig zu erlernen, das andere, Free-CAD, das Rudi ausprobiert hatte, tut genau das, das wir brauchen und ist mit deutlich geringerem Lernaufwand zu bedienen.
Das sogenannte Design- oder Konstruktions- programm Free-CAD - (Computer unterstütztes Design) - erzeugt und speichert seine Objekte in seinem eigenen "*.FCstd" Dateiformat.
Weiterhin kann dieses Free-CAD Designprogramm seine "Syntax" (also die mathematische Beschreibung des erstellten Objektes) in das gängige Standard "stl Format" exportieren. Dieses Format beschreibt das erstellte Objekt allgemeingültig mit einer riesigen Menge von "Dreiecken". (Wie das wiederum geht, ist hier nicht von Bedeutung.)
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Und jetzt soll das Objekt "gedruckt" werden
Bislang gibt es also das konstruierte "virtuelle" Objekt nur auf dem Bildschirm. Zum Drucken auf dem 3D-Drucker reicht das aber noch nicht. Man braucht noch einen "Übersetzer" (einen sogenannten slicer), der das eigentliche Drucker spezifische Format - die Druckdatei - erzeugt.
Vergleichen Sie das mit einem super schönen (vorerst virtuellen) Brief in "Word" und dann den Ausdruck über einen (oder an den) speziellen Druckertreiber auf einen solchen angeschlossenen Drucker. Wir wissen alle, daß so gut wie jeder Drucker sein eigenes Treiber-Modul besitzt, und sogar noch vom Betriebssystem abhängig.
Das Programm CURA ist ein solcher "slicer". CURA importiert das aus Free-CAD exportierte "stl"-Format und zeigt auf dem PC-Monitor das Objekt als Kontrolldarstellung an.
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Was macht CURA, der "slicer", im Einzelnen ?
Ein 3D-Drucker ist eigentlich kein echter "Drucker". Das mit dem Begriff "Drucker" ist aber abgeleitet von dem Prinzip und der Technik des Tintenstrahl-Druckers. Ein 3D-Drucker ist eine "Plastikspritze", die aber sehr ähnlich zu dem Prinzip einer "Tintenstrahlspritze" arbeitet.
Der 3D-Drucker spritzt eine etwas dickere Plastikmasse (natürlich deutlich dicker als Tinte) auf das "Papier" bzw. die vorgeheizte Plattform, aber dann spritzt er eine weitere Lage oben drauf und wieder eine Lage oben drauf und so weiter.
Er spritzt also Schichten von Plastik in ganz dünnen Ebenen übereinander. Und das bedeutet, für eine (neue) Ebene muß es unbedingt eine vorhergehende Ebene unten drunter geben. In die Luft spritzen kann der 3D-Drucker sinnvollerweise nicht. Es gibt also Restriktionen, wie das zu druckende Objekt ausgerichtet sein "muß" !!
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Der "slicer" untersucht also das gewünschte Objekt, ob es eine druckbare Ebenen-Konstellation gibt - also wie herum das zu druckende Objekt auf der Druckplatftorm ausgerichtet werden muß.
Dann gibt es für einen (jeden) 3D-Drucker sogenannte Druckparameter - also spezielle Werte für diesen speziellen 3D-Drucker (zum Beispiel die Abmessungen der Druckplattform) und diese Spezifikationen muß man vor dem Druck einstellen. Das ist sehr ähnlich zum Beispiel beim Fotodruck auf Glanzpapier oder auf Schreibmaschinenpapier oder auf einen Briefumschlag oder auf eine CD - jeweils mit dem gleichen Tintenstrahldrucker.
Der "slicer" convertiert dann das am Bildschirm angezeigte Objekt in hunderte oder tausende von Druckebenen. Vorher wird zum Beispiel auch noch die Dicke der Druckebene eingestellt, zum Beispiel 0,2mm oder 0,1mm - das ist wichtig für die Druckzeit und den Material-Verbrauch. Weiterhin ist die benötigte Druckpause für längere Leerfahrten bzw. Rückfahrten für den ziemlich heißen Extruder eingestellt, damit der Druckkopf bei komplexen Objekten keine Fäden zieht.
Der "slicer" erzeugt als Ergebnis die sogenannte Gcode Datei, die eigentliche (inzwischen fast genormte) Druckdatei, die ganz speziell für unser Objekt und diesen speziellen Drucker (also dieses Modell bzw. diese Type) erstellt worden ist. Diese erzeugte ".gcode Datei" wird nun in eine micro-sd Karte kopiert und diese kleine Speicherkarte wird in den SD-Karten-Slot auf der Prozessorplatine des 3D-Drucker gesteckt.
In der Gcode Datei sind jetzt :
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- die Drucker spezifischen Parameter,
- die Objekt spezifischen Parameter und
- die verarbeitungsspezifischen Parameter
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enthalten.
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Jetzt erst kann der Druck beginnen bzw. jetzt wird gedruckt.
Der Druckkopf muß unbedingt an allen 4 Ecken absolut genau und absolut gleich dicht (oder gleich hoch) über der (beheizten) Druckebene = Druckplattform justiert sein.
Das ist ganz wichtig, sonst gehts schief. Wie das geht, steht im Drucker-Handbuch.
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Jetzt beginnt ein faszinierendes Schauspiel, . . . .
. . . . dem Kinder (und Erwachsene) stundenlang zuschaun können. Der Druckkopf saust wie von Geisterhand magisch gesteuert über die Plattform und spritzt Schicht für Schicht übereinander - minutenlang oder sogar stundenlang oder ganze Tage - je nach Größe des Objekts.
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Das Ergebnis - super
Das ist unser Clone Nummer 4, nach dem orangenen Clone von Pierre, dem weißen Clone von Bernd und unserem Versuch Nummer 3 mit (zu) scharfen Ecken und ohne die wichtigen Langlöcher.
Die Qualität des transparenten Filaments ist beeindruckend und die Festigkeit des Materials an den beiden bruchgefährdeten Bolzen ist enorm.
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12. Feb 2017 - Ich habe es probiert, es paßt saugend
Hier nochmal die Sammlung unserer bisherigen Versuche
Dies ist die Entwicklungsreihe von den ersten Anfängen bis zum - fast gelungenen - finalen Produkt aus dem 3D-Drucker. Man muß dabei aber akzeptieren, daß jeder 3D-Drucker irgendwie anders druckt.
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Die Qualität ist je nach 3D-Drucker Einstellung unterschiedlich
Mit unserem Low-Cost Drucker "made in China" erhalten wir zwar ein einigermaßen paßgenaues Modell, doch auch dieses muß mit einer Uhrmacherfeile ganz leicht nachgearbeitet werden. Beim Aufsetzen auf keinen Fall "Druck" oder gar Gewalt anwenden. Es muß alles ganz leicht und "soft" gehen. Übrigens : Die Farbe des Materials spielt keine Rolle.
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Die 3D-Modell-Datei wird hier zur Verfügung gestellt :
Die bei uns ausprobierten "CAD-" Dateien werden allen Interessenten zur Verfügung gestellt. Gerne helfen wir bei der lokalen Umsetzung und freuen uns über eine kleine Spende oder eine Zusammenarbeit bzw. Mithilfe zum Beispiel beim Scannen von raren fachbezogenen Dokumenten.
Es geht los : eingefügt am 10.8.2017 - Laden Sie die 3D-Datei herunter - Bitte klicken Sie auf diesen Link.
(Diese Datei heißt "Revox-B-795-Pickup-Einbau-Schablone-v17.stl" und ist 129 Kilobyte groß.)
Wie vorher bereits angekündigt brauchen sie schon eine gewisse "Expertise", um diese "STL" Datei in eine sogenannte gcode "Druck-" Datei für Ihren !!! 3D-Drucker zu erstellen bzw. ergänzen.
Unser Dank geht an Pierre Schirrer (in Frankreich), Bernd Neumann und Rudi Reuter (beide in Wiesbaden), die die Arbeiten und die Tests gemacht hatten.
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Unser Tip : Drucken "lassen" - das spart Nerven ....
Es gibt übrigens bundesweit immer mehr 3D-Druck-Shops, die den 3D-Druck für Sie ausführen. Gehen Sie auf eine Suchmaschine und suchen in Ihrem lokalen örtlichen Umfeld, wo der nächste 3D-Shop ist. Sehr oft sind das inzwischen auch die Kopier-Läden, insbesondere in den Universitäts-Städten.
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Wer dort einen 3D-Drucker am Werkeln hat, "zaubert" in ganz kurzer Zeit das Objekt Ihrer Träume auf die Plattform und das viel viel schneller, als Sie die ganzen Grundlagen eines 3D-Druckens gelernt haben.
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