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In den "Technischen Informationen" 1/2-1980 findet man :
Grundigs Minis MT 100 - MXV 100 - MCF 600

Bleiben wir bei dem ersten Mini-Tuner von Grundig - eine Entwicklung unter der Leitung von Dr. Schwäbe. Von dem MT-100 haben wir zwei Geräte im Labor.
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Der GRUNDIG-Mini Tuner MT100

von W. KRAEKEL - Der MT 100 weicht vom Format der bisher üblichen HiFi-Geräte ab. Die Miniaturisierung des Gehäuses geht bei diesem Gerät nicht auf Kosten der technischen Ausstattung und Daten. Das Innere des MT 100 besticht daher durch die drangvolle Enge hochwertiger Bauelemente.

Im Bild 1 ist deutlich zu erkennen, daß z. B. der bewährte ZF-PLL-Dekoderbaustein - der in den TI 4/77 ab Seite 200 beschrieben wurde - mit untergebracht werden konnte. Das FM-Mischteil wurde fast unverändert von den großen HiFi-Receivern und Studios der letzten Jahre übernommen, aus Platzgründen wurde es jedoch direkt auf die Hauptplatine integriert.

Trotz des zierlichen Formats wurde ein beachtlicher Bedienungskomfort verwirklicht, der eine große Anzahl an Bedienungselementen erforderlich machte. Die übersichtliche Gestaltung der Vorderfront und die ergonomische Anordnung der Bedienungselemente ermöglichen die problemlose Handhabung des Gerätes.
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Anmerkung

Die für den Nutzer wichtigen Eigenschaften werden hier bei der technischen Beschreibung leider gar nicht herausgeholt. Die nachfolgende sehr sehr ausführliche Beschreibung der (vergänglichen) Supertunoscope Einrichtung hatte nur die wenigsten Leser bzw. Käufer interessiert und auch nur die wenigsten Techniker.
Bemerkenswert an dem MT 100 ist die sehr aussagekräftige Feldstärkeanzeige mit den 12 LEDs. Schon im Nachfolgemodell MT 200 ist die "weggespart" ? worden. Der 7fach Senderspeicher mit Handeinstellung (über Potentiometer) war dem Stand der Technik geschuldet. Die Senderwahl mit dem Schwungrad war sehr schön feinfühlig und unterstrich die Haptik der Bedienung. Die konservative UKW Skala war ein Relikt, mit dem man gut leben konnte. Die Wiedergabequalität war für damalige Zeiten auf sehr hohem Niveau.

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Weiter im GTI Text :
Eine "Besonderheit" im MT 100 - das Supertunoscope

Eine Besonderheit im MT 100 ist die zum Supertunoscope erweiterte Tunoscope Schaltung. Mit ihrer Hilfe lassen sich auf der Flutlichtskala eingestellte Sender bequem auf den Preomaten übertragen. Die Funktion dieser Zusatzschaltung basiert auf dem Vergleich zweier Abstimm Spannungen, die vom Abstimmpotentiometer der Flutlichtskala und vom jeweils ausgewählten Preomaten-Abstimmpotentiometer abgegriffen werden.

Um die Abstimmpotentiometer nicht zu belasten - einige Millivolt Spannungsänderung verursachen bereits mehrere Kilohertz Frequenzabweichung -, wurde als Vergleichsschaltung eine Chopperstufe gewählt, die belastungsfrei ist und eine phasenabhängige Umwandlung einer Gleichspannung in eine Wechselspannung bewirkt, wobei einer entgegengesetzten Polarität der Gleichspannung eine um 180° gedrehte Phasenlage der Wechselspannung entspricht.

Die verstärkte Wechselspannung wird einer Phasenvergleichsstufe zugeführt. Die in dieser Stufe erzeugten Gleichspannungen werden im Tunoscope-IC ausgewertet und optisch zur Anzeige gebracht.

Ist am Preomaten der gleiche Sender wie auf der Flutlichtskala eingestellt, leuchtet die mittlere grüne Leuchtdiode der Tunoscope-Anzeige. Bei unterschiedlicher Einstellung gibt das Aufleuchten der linken bzw. rechten roten Leuchtdiode die Drehrichtung der Preomaten-Abstimmung für Übereinstimmung von Flutlichtskala- und Preomat-Einstellung an.

Supertunoscope / Schaltungsbeschreibung:

Sofort mit Betätigung der Taste „Supertunoscope" fließt ein Ladestrom in den Kondensator C51. Dieser Ladestrom öffnet den Transistor T5 und steuert über T24 die beiden als Stummschalter eingesetzten Transistoren T22 und T23 an. Durch das Stummschalten wird verhindert, daß sich am NF-Ausgang störende Abstimmgeräusche durch eine sich eventuell verändernde Abstimmspannung bemerkbar machen. Noch bevor C51 geladen ist und derTransistor T5 wieder sperrt, übernimmt der Stummschalteausgang des Tunoscope-IC das Stummschalten, falls die zu vergleichenden Abstimmspannungen nicht gleich sind. (Eine genaue Beschreibung des Tunoscope-IC finden Sie in diesem Heft
auf Seite 38).

Nachdem die Super-Tunoscopeschaltung über T15 zeitlich verzögert ihre Betriebsspannung erhalten hat, werden über die Dioden D22 und D23 die von den Demodulatorausgängen des ZF-IC kommenden Abstimmsignale für das Tunoscope-IC unwirksam gemacht. Das Tunoscope-IC wertet daher nur die Steuerspannungen der Supertunoscopeschaltung aus, die über die beiden Schalttransistoren T16 und T17 an die Eingänge des Tunoscope-IC gelangen.

Gleichzeitig beginnt der mit einem Operationsverstärker aufgebaute Rechteckgenerator zu schwingen. Seine Frequenz von ca. 600 Hz wird hauptsächlich von R75, R84 und C57 bestimmt. Der Ausgang des Rechteckgenerators ist direkt mit dem Emitter des Transistors T2 verbunden. Die Emitter-Basis-Strecke von T2 wird leitend, wenn das Rechtecksignal negativ ist.

weiter ....

Der Kondensator C8 kann sich in dieser Zeit über D2, D3, R4 und R8 aufladen. Als Ladequelle dient der Kondensator C7, der seine Spannung von den beiden Abstimmspannungen, die an den Kollektoren von T1 und T4 angeschlossen sind, erhält.

C7 erhält immer dann seine Ladung, wenn das Rechtecksignal positiv ist. Der Transistor T2 wird dabei invers leitend. Der am Kollektor von T2 entstehende positive Spannungssprung wird über den zuvor geladenen Kondensator C8 auf die Basen von T1 und T4 übertragen, und die Transistoren werden leitend. Da die Abstimmspannung des Preomaten niederohmiger am Kollektor angeschlossen ist als die Abstimmspannung des Handabstimmpotentiometers, stellt sich an C7 und an den Kollektoren von T1 und T4 nahezu die Spannung, die am Schleifer des Preomaten steht, ein.

Das Ausgangssignal dieser Chopperstufe wird am Kollektor von T4 entnommen. Das entstehende Rechtecksignal ist mit dem Signal des Rechteckgenerators in Phase, wenn die Abstimmspannung der Handabstimmung kleiner ist als die Handabstimmung am Preomaten, und in Gegenphase, wenn die Verhältnisse umgekehrt sind. Sind beide Abstimmspannungen gleich, bleibt das Potential am Kollektor von T4 konstant. Die Dioden D2 und D3 verhindern ein Überschreiten der Basis-Emitter-Sperrspannung.

Die am Kollektor von T4 entstehende Wechselspannung wird über C14 und C15 gleichstrom- und belastungsfrei auf einen Wechselspannungsverstärker gegeben, der aus einem Operationsverstärker und den verstärkungs- bestimmenden Elementen R79, R83 und C56 gebildet wird. Die Dioden D7 und D8 begrenzen das Rechtecksignal. Das verstärkte Signal wird mit dem Rechtecksignal des Generators addiert und anschließend über D21, R91, C59, R89 und C58 in eine Gleichspannung umgewandelt.
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Die Größe der Gleichspannung ist abhängig von der Phasenlage und Höhe des Chopperausgangssignals. Im folgenden Schaltungsteil wird diese Gleichspannung für das Tunoscope-IC aufbereitet. Zusammen mit einer Referenzspannung, die dem Spannungsteiler R68, R69, R71 und R73 entnommen wird, wird die phasenabhängige Gleichspannung auf einen Operationsverstärker gegeben. An dessen Ausgang erscheint die Referenzspannung addiert mit der um 1,5fach verstärkten Differenz der beiden Spannungen.
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Diese Spannung wird zum einen direkt über T17 an einen Eingang des Tunoscope-IC und zum anderen zusammen mit der Referenzspannung auf einen weiteren Operationsverstärker gegeben, an dessen Ausgang die Referenzspannung subtrahiert mit der um 1,5fach verstärkten Differenz der beiden Spannungen erscheint.
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Über T16 gelangt diese Spannung an den anderen Eingang des Tunoscope-IC. Das Tunoscope-IC wertet nun diese Steuerspannungen so aus, daß bei Ungleichheit der Abstimm Spannungen die linke bzw. rechte rote Leuchtdiode und bei Gleichheit die grüne Leuchtdiode angesteuert wird. Wenn die grüne Leuchtdiode aufleuchtet, wird die NF wieder frei gegeben, und die Übertragung des auf der Flutlichtskala eingestellten Senders auf den Preomaten ist beendet. Die Diode D19 wurde ein gefügt, um den Temperaturgang von D21 zu kompensieren.

Beim Loslassen der Taste „Super tunoscope" lädt sich C52 auf, und T14 wird leitend und entlädt die Kondensatoren C7 und C51. Gleichzeitig wird über T5 die NF-Stummschaltung in Betrieb gesetzt. Wenn T14 wieder sperrt, fließt noch eine Zeit lang der Ladestrom für C51, der über T5 die Stummschaltefunktion aufrecht erhält. Der Kondensator C7 wird entladen, um das eventuelle Verstimmen der Abstimmspannung beim Stationswechsel zu unterbinden. Mit dem Sperren des Transistors T15 wird der gesamten Supertunoscopeschaltung die Betriebsspannung entzogen, und das Tunoscope IC übernimmt wieder die Funktion der optimalen Sender abstimmung.

Der Abgleich der Supertunoscopeschaltung erfolgt in der Fertigung mit R69. Am Gerät wird auf Handabstimmung FM geschaltet, und bei gedrückter Taste „Supertunoscope" gleicht man mit R69 auf Nulldurchgang OV + 20mV an Meßpunkt E und Meßpunkt F ab.
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geparkt !!!

Bild l Innenansicht des GRUNDIG-Mini-Tuners MT100

1 = Taste „Supertunoscope"
2 = ZF-PLL-Dekoderbaustein
3 = Preomat
4 = Netztrafo
5 = Abgleichmeßpunkt F
6 = Abgleichmeßpunkt E
7 = FM-Mischteil
8 = Handabstimm-Potentiometer


Bild 2 Schaltbild „Supertunoscope"

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