Es gibt viel zu lesen im DUAL Buch von Herrn Kotschenreuther
Juni 2019 - Für das gesamte Buch brauchen Sie gute 4 Stunden und dann haben Sie (zwangsläufig) immer noch einige Kapitel übersprungen.
Wie ich schon im DUAL Resume 1982/83 geschrieben hatte, tröpfeln oder stolpern so manche Informationen erst dann ein, wenn das jeweilige Werk bereits gedruckt wurde.
So geht es fast allen Autoren, die sich mit historischen Sammler-Geräten aller Art beschäftigen. Seien es Autos oder Motorräder oder auch Plattenspieler oder Hifi-Elektronik, jeder Sammler liebt seine Geräte bis zum Overkill und weiß so manche tolle Geschichte zu erzählen. Viele erzählen die Story so glaubhaft, daß es wirklich schwer fällt, Wahrheit und Legende und Wunschtraum zu unterscheiden.
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Im Buch jetzt schwarz auf weiß - nur .... Gedrucktes kann man nicht ausradieren.
Bis vor wenigen Jahren hatte das gedruckte Buch Alleinstel- lungsmerkmale, daß man es zum Beispiel auf dem stillen Örtchen "inhalieren" konnte. Das hat sich mit den modernen Tablet-Computern grundlegend geändert. Die haben jetzt sogar für 8 Stunden Saft und das reicht für ein Buch fast immer aus. Und bunt können die auch schon.
Nur läßt sich ein elektronisches Buch kaum freundschafts- wirksam verschenken. Deshalb "muß" der geneigte Leser auch mit den kleinen Schwächen eines gedruckten Buches leben.
Herr Kotschenreuther hat mir freundlicherweise die 5. Auflage (Mai 2018) zur Rezension zur Verfügung gestellt. Diese 5. Auflage mußte jetzt etwas warten, denn zwischenzeitlich waren jede Menge an sehr seltenen und damit völlig irren amerikanischen Hifi-Zeitschriften ab 1947 eingetrudelt, vor allem mit der wirklichen Geschichte der Vinylplatte, alle Ausgaben natürlich in Englisch und darum "nur" etwas schwieriger zu lesen.
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Ich habe also fast 4 Stunden lang die überarbeitete Geschichte von DUAL (nochmal) überflogen und - sehr sehr ähnlich zu diesen Museumsseiten - auf Anhieb 4 Hände voller Flüchtigkeitsfehler gelesen. Diese (meine) Seiten hier habe ich teilweise sogar 3 mal Korrektur gelesen und dann - nach Wochen - immer noch solche Fehlerchen festgestellt (und mich geärgert).
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DUAL von 1900 bis 2014
Die Auflistung der Details und Randinformationen auf diesen 345 Seiten ist beeindruckend, wenn auch noch manche Fehlerchen vorkommen. So fällt es nur dem akribischen Magnetband- Experten auf, daß das Bild des ersten Magnetophons kein AEG K1 sondern bereits ein AEG K2 (mit 4 Tasten) ist.
Das sind aber Kleinigkeiten, bei denen der noch so gut informierte Autor auf fremde Hilfe angewiesen ist und wie gesagt, ..... die Sammler .... und ihre Legenden.
Ich weiß ja, daß ich ein böser Mensch bin, weil ich es mir seit 2003 leiste, das zu schreiben, das ich in vielen Zeitzeugen-Befragungen herausgefunden habe und für plausibel halte. - Es muß darum noch lange nicht "wahr" sein. -
Den Informationen insbesondere der "Experten" und der "Sammler" traue ich schon lange nicht mehr über den Weg.
Wer bei sich Zuhause 15 Grundig TK5 stehen hat und dann beim Anblick des 16ten Gerätes Schaum um den Mund bekommt, ist für mich noch lange kein Grundig- Kenner, selbst wenn er die Anzahl der M3 Gewindeschrauben aller einzelnen Grundig Tonbandgeräte auswendig kennt.
Ich hatte damals im Grundig Museum in Fürth nur ein kurzes Gespräch mit dem Grundig Direktor Walter Mayer, dem Grundig "Labor-Meier". Er sprach von etwa 500.000 Dual Plattenspieler-Chassis, die Grundig jedes Jahr von DUAL abgenommen hatte.
Andere Quellen - wie hier im Buch - sprechen (oder schreiben) nur von 300.000 DUAL Chassis. In der Max Grundig Biografie stehen auch wieder andere Zahlen und auch ganz andere Hintergründe.
Das ist natürlich ein recht gewaltiger Unterschied, wenn man durch diesen Wegfall die nunmehr auftretenden Probleme von DUAL fokussiert. Die Kündigung der Importverträge aus Übersee sind nach meinen Informationen auch weniger auf den angeblich zu hohen Preis als auf die geschickte mediale Unterminierung der DUAL- Laufwerke durch die Japaner zurückzuführen.
Ein paar solcher Werbeanzeigen (aus deutschen Magazinen) sind im Buch abgebildet.
Die ganzseitigen Anzeigen der Japaner in amerikanischen AUDIO- Magazinen sprechen Bände. Die stetig zunehmenden Anzeigen der Japaner ab 1959 kommen noch auf eigenen Seiten.
Aus meiner (entfernten) Sicht hatte der US-Importeur "united audio" damals zu lange "geschlafen" und/oder einfach nicht rechtzeitig gegengesteuert.
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Auch Herr Kotschenreuther beschönigt in 2019 nichts . . . . .
Vielen DUAL- und PE- Sammlern wird es nicht gefallen, daß auch der Buchautor kein Blatt vor den Mund nimmt und die DUAL und PE und sonstigen Geräte so beurteilt, wie sie auch meiner Meinung nach waren, nämlich : einige waren ganz hervorragend, sehr sehr viele gerade mal Mittelklasse und auch sehr viele waren nur noch billig und schlimm.
Auch das Gründen, Wachsen und Schrumpfen der Firmen bis zum bitteren Ende wird gnadenlos aufgerollt und wird manchen Mythos zerstören.
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.... sehr lesenswert ....
So sind diese ca. 345 Seiten sehr lesenswert, um sich ein Bild von den genialen Erfindungen bis zum "Verschlafen" der weltweiten Entwicklungen in der Audio-Elektronik zu machen.
Die ISBN Nummer wie auch die Kontakt- und Bezugs-Adresse sowie die e-mail stehen ganz oben auf dem 2. Bild.
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Lesen Sie bezüglich der abweichenden Meinung von DUAL-Sammlern über DUAL diesen kritischen Kommentar aus 2011 zu diesen Museen-Seiten.
Der Autor der Kritik an meinen Ausführungen, "FN", hätte dieses 5. Buch (es kam ja erst in 2019 raus) damals im Jahr 2011 vermutlich sofort verbrannt, weil es nicht seine Meinung wiederspiegelte. Das Buch gab es aber in dieser überarbeiteten 5. Version noch nicht.
Nachtrag: FN hat seine Meinung ab 2020 grundlegend geändert.
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