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Dieser aktive Lautsprecher wurde (völlig ?) unterschätzt.

1983 - Die XSM 3000
Ein 40 Watt Verstärker pro Bass-Chassis

Als ich 1982/1983 mein erstes Paar Grundig XSM 3000 zum ersten Mal hörte, bewunderte ich die schlanke Größe und den dennoch vollen Bass. Mit dem kleinen Grundig MXV 100 klang es damals "durch- schnittlich gut" und da wir alle nichts Besseres gewohnt waren, war die Welt noch in Ordnung.

Hintergrund : Der (damalige) sogar mehrseitige "Test" (in "Hifi Exklusiv") des kleinen "super tollen" Grundig MXV 100 war so überragend positiv, daß wir immer - den Buchstaben nach - begeistert waren. Auf die Idee, daß sich da ein "Experte" gegen Bezahlung - (andere nennen das "käuflich") - geirrt" haben könnte, (er schrieb ja nichts wirklich Falsches) kamen wir damals (noch) nicht.

Dann war da auch noch ein langer Artikel in der Grundig "Technischen Information" von 1979, der auch nur Lobeshymnen enthielt bzw. versprach und verstreute.
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Aber es kam anders.

Durch reinen Zufall bekam ich damals (etwa 1984/85) einen sündhaft teuren Accupase Vorverstärker (den C240 in der 3500.- Mark Klasse) zum Test oder zur Überprüfung in die Hände und machte auf gut Glück einfach mal einen Versuch, meinen (damaligen) Thorens TD 125 mit dem langen SME Arm 3012 und Shure V15/III sowie meinen ersten CD PLayer auszuprobieren. Was lag damals näher, als an den Accuphase Vorverstärker diese Grundig Aktiv-Boxen ("einfach nur mal so") dran zu hängen.
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Treffer: Mit dem Accuphase Vorverstärker eröffneten sich völlig neue Klang- Dimensionen (damals jedenfalls).

Das war "irre" - (heutzutage würde man es als "voll krass" bezeichnen). So durchsichtig und sauber hatte ich die Musik noch nie gehört. Es war absolut umwerfend, wie ein (mit über DM 3.000.- damals extrem teurer) Vorverstärker die Wiedergabe beeinflußt hat.

Noch beeindruckender war, was in den Grundig XSM 3000 an Potential schlummerte und was wir von der damals verfügbaren Musik (auf 33er Schallplatten - CDs kamen erst ein paar Jahre später) bis dato nicht (oder noch nie) gehört hatten.

Diese beiden aktiven Boxen waren bedeutend leistungsfähiger und qualitativ am ganz oberen Ende der damaligen Hifi-Skala anzusiedeln. Jetzt erst kam unsere Meinung über die ganzen protzigen hochglänzenden Hochglanzmagazine "schwer" ins Wanken, besser gesagt - total ins Schleudern.
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Eigentlich war es nur peinlich, aber noch nicht zu spät . . .

Das war nämlich (für uns Hifi-Fans oder auch Freaks) das Ende von Hifi-Stereophonie und Audio und Stereoplay und all den anderen hochglänzenden Hifi-Hochglanz Schmökern und Bibeln, wenn es die überhaupt schon oder noch gab.

Dieser "Test" von dem kleinen Grundig MXV100 war also (vermutlich) getürkt, denn nichts stand da über die eigentliche Audio-Qualität drinnen, nur über Frequenzgänge und Störabstände und anderen technischen Schnickschnack, nämlich die gemessenen Daten.

Das war also die Augenwischerei und - wohlwollend beurteilt - es war einfach nur "mißverständlich". Er geht zwar immer noch, aber er klingt immer noch nicht, unser kleiner MXV100. Wir schreiben jetzt 2016. Und inzwischen haben wir einen weiteren MXV100 geschenkt bekommen und der klingt genauso mittelmäßig, es war also kein Ausreißer.
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Nachtrag März 2012: 2 Grundig XSM 3000 sind im Einlaufen.

2 Stück XSM 3000
und einen XV 5000 samt CF 5000 für 122.- Euro

Es gehört immer eine Portion Glück dazu, solche historischen Teile zu akzeptablen Preisen zu ersteigern. Für einen Laien, der nicht weiß, was ein Lötkolben ist, macht es bei diesen Boxen überhaupt keinen Sinn, selbst für 20 Euro nicht.

Diese Boxen und die Verstärker-Elektronik sind 30 Jahre alt
und pfeifen oft aus dem letzten Loch. Doch mit unserer Museumswerkstatt im Rücken ist das ganze nur noch eine Frage des Ehrgeizes, diese Boxen wieder zur alten Blüte hochzukitzeln.

Also mal sehen.
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Alle 4 Geräte für 122 Euro . . . .

Sie sind jetzt da und wie bereits vermutet, eine Box muckst gar nicht und der Vorverstärker geht nur auf einem Kanal. Doch für etwa 122 Euro (+ Abholung im  Raum Köln) war es allemal ok.

Die Boxen sind mechanisch noch ok und der Vorverstärker (unser zweiter XV5000) macht einen optisch und technisch sehr guten Eindruck. Im Vergleich: Unser Exemplar des V5000 Vollverstärkers wurde von irgend einem "ebay Fachmann" mit Kontaktspray nahezu tot gesprüht und fast alle Platinen in diesem V5000 hatten dort bereits Grünspan angesetzt. Das trifft übrigens auch für viele Braun Regie 4xx und 5xx Receiver zu, die mit Kontaktspray eingenebelt wurden.
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Erste Erkenntnisse aus dem Labor:

Eine Box tut wirklich keinen Mucks und die zweite, die noch geht, hat keinen richtigen Bass. Der SXV 6000 Vorverstärker brummt auf dem rechten Kanal, da kommt nur ganz heiseres Gequäke raus.

Der Verkäufer sagte mir nur beim Abholen
, die eine Box sei schon mal von "einem Fachmann" repariert worden. Ob der vielleicht die beiden Bässe beim Wiedereinbau phasenvertauscht angelötet hatte. Dazu gibt es eine eigene Seite.
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Aug 2012 - noch zwei XSM 3000 aus Düsseldorf

Optisch beeindruckend - aber nur akustische Mittelklasse

Den beiden Boxen hatte ich es angesehen, die waren wirklich in sehr bescheidenem Zustand. Doch wir haben etwas Besonderes vor.

Die großen Monolith 120 wurden von Grundig so heftig beworben
, da mußte doch etwas dran sein. Und von einem Akustik-Experten haben wir hier im Museum einen Artikel stehen, der die perfekte räumliche (Stereo-) Auflösung ganz anders definiert und von der senkrechten Anordnung der Hoch und Mitteltöner abhängig macht. Es gibt da sonst Laufzeitunterschiede zwischen den Chassis.
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Die physikalische Erkenntnis :

Demnach solle man Hoch und Mitteltöner möglichst senkrecht übereinander positionieren. Die Phasenverschiebungen und Auslöschungen von nebeneinander positionierten (absolut gleichartigen) Hoch- und/oder Mitteltoneinheiten seien deutlich zu hören.

In den großen Grundig Monolith stehen ganze Reihen von Hochtönern senkrecht neben ganzen Reihen von Mitteltönern und die Tester sprachen immer nur von "optischer" Klangfülle, doch bis zur akustischen Spitzenklasse habe es nie gereicht. Da muß etwas dran sein. Grundig hatte dafür eigentlich viel zu viele teure Anzeigen geschaltet und dennoch wurden diese Monolith(en) nie aufs Treppchen gehoben.

Also mal sehen, wie die 4 XSM Boxen paarweise nebeneinander sounden, wenn sie (endlich) repariert sind.
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Grundig hatte für den hammerharten Preis phantastische Eigenschaften geliefert, die sich anzuschaun lohnen.

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Nachtrag 2013 - Meine beiden XSM 3000 aus 1983 sind wieder zurück

Erste intensive Vergleiche im Juni 2013

Bei meinem Freund haben sie nach fast 8 Jahren ausgedient, er hat sich ein 5+1 System zugelegt. Damals hatten wir die vielen Netzteil-Kondensatoren (unfrei- willig) getauscht, die den Geist aufgegeben hatten.

Als Vorverstärker habe ich jetzt den damals sehr guten Parasound Prozessor genommen. Den kann man auf "flat" bzw. "direct" schalten. Klangregler hat der auch keine. Also ? Klingt es oder nicht.
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DTC 55 ES als D/A Wandler

Es klingt - nach der kleinen Reparatur. Und es klingt erstaunlich gut in dem großen Saal. Die XSM 3000 kommen zwar an die JBL 250 ti mit Accuphase Elektronik (bei gleichen Quellen) nicht ran, doch zwischen den Preisen liegen sowieso Welten.

Doch die Braun L710 und LV720 und Heco P7302 stechen sie aus. Die können in diesem großen Raum im Bass schon gar nicht mithalten.
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