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Wie wird solch eine aktive Box eingemessen ?

Bis zum Februar 2014 habe ich mit mehreren Lautsprecher Entwicklern und Spezialisten (im positiven Sinne) gesprochen und meine bisherigen "Weisheiten" dargelegt.

Bei diesen aktiven Canton Boxen habe ich eine Verkettung von der Signal-Quelle über Frequenzweichen und Verstärker mit den Regelkreisen und Lautsprecher-Chassis, die am Ende auch noch den Abhörraum einschließen bzw. beinhalten (sollen).

Von den (Ton-) Meßtechnikern des Hessischen Rundfunks wissen wir, daß die damaligen HECO P7302 SLV/K Monitoren (also die Rundfunk-Version) bei Werks-Auslieferung von HECO "eingestellt" worden waren und jedes Paar in der HR-Ton-Meßtechnik dann nochmal überprüft und bei Bedarf korrigiert und am Ende !! plombiert worden war.
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Diese sogenannten Studio-Monitoren mit ihren 3 Weichen und 3 Verstärkern wurden also neutral in einem nahezu schalltoten Raum auf einen "idealen" Frequenzgang bei einer "idealen" Abhörlautstärke "eingestellt".
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Bei den Canton CA-Typen ist das aber komplizierter.
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Die vermutete Logik bei den Canton CA Typen :

Da die (drei, fünf oder sieben) Verstärker die Frequenzweichen "onboard" haben, kann man diesen gesamten Block nur am Stück ausmessen und vom Pegel her einstellen, unter Mißachtung der Sensor-Signale. Das bedeutet, nach dem Abgleich von Ruhestrom und Gleichspannungsbalance muß die Gesamtverstärkung eines Verstärker-Blocks über den linearen Teil seines Bandpasses "trocken" ausgepegelt werden.

Wenn der Entwickler "Spindelpotentiometer" einbaut ...

.... hat er die diffizile Genauigkeit des Abgleiches vor Augen, sonst würde er ganz normale (Dreh-) Trimmer einsetzen. Es mußte also von Anfang an recht komplex gewesen sein, diese Endstufen abzugleichen.

Im Schaltplan sind 7 solcher Trimm-Potis enthallten, auf den Platinen sind aber nur 6 Stück drauf. Die Platine enthält auch keinen Aufdruck, welches Bauteil welche Nummer hat.

Die Funktion des Sensors ...

Jedes Chassis hat einen Sensor, der das akustische Signal als elektrische Schwingung wie ein Mikrofon wieder zum Verstärker zurück leitet. Das birgt einige Probleme in sich, selbst, wenn die Endstufen bereits perfekt auf den für alle gleichen Pegel abgeglichen sind.
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Die einzelnen Chasis im Gehäuse sind nicht alle gleich, die Sensoren in den Chassis haben auch Toleranzen und der Lautsprecher steht in irgend einem Raum.
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Also kann jetzt nur das komplette Lautsprechersystem abgeglichen werden. Doch wer oder was ist die Referenz ? Vor allem, was tun die drei Spindelpotentiometer in diesem Sensor-Weg, über die wir bislang keine Unterlagen haben ?
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Es werden teure Meßinstrumente für den Abgleich benötigt.

Stelle ich also den Anspruch, diese Box als Ganzes vernünftig abzugleichen (ich spreche bewußt nicht von "perfekt" oder "super" abgleichen), benötige ich außer einem sehr guten und dazu noch geschulten Ohr ein frequenzlineares Meßmikrofon samt Mikrofonvorverstärker, eine reine Signalquelle mit allen möglichen Variationen von weißem Rauschen über rosa Rauschen bis zu Sinus- und Rechteck-Signalen in Verbindung mit einem gleitenden Frequenzgang - der Fachmann spricht von Wobbeln oder Durchstimmen.

Dazu brauche ich natürlich einen hochwertigen Computer/Notebook mit guten linearen A/D und D/A Wandlern, damit ich die Meßkurven in Echtzeit sehen und sofort beeinflussen kann.
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Soweit ist das die Theorie, die auch - mit einigem Aufwand - machbar wäre.

Doch wie ginge das in der Praxis ?

Die Endstufenblöcke sind eingebaut oder werden ganz dicht hinter der Box aufgebaut. Denn diese Potentiometer sind schwer zugänglich - und die Boxen müssen zum Abgleich in der vorher experimentell ermittelten günstigen Position im Raum stehen.

Selbstverständlich kann man diese Boxen im schalltoten Raum einmessen und dann in der Wohnung aufstellen und dann mit einem Oktav-Entzerrer den Frequenzgang wieder gerade biegen.

Doch dann brauche ich diesen ganzen Aufwand gar nicht erst zu treiben. Es sei denn, die alten Canton Leute rücken mit dem Geheimnis raus, was Sie sich bei dieser Konzeption gedacht hatten.
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Facit : Die Endstufen sind nicht einfach austauschbar.

Bei jeder Veränderung müssen alle Endstufen (oder nur die getauschte) neu abgeglichen werden. Das kann nicht im Labor gemacht werden, es muß in der Box meist in der Wohnung bzw. in dem Raum gemacht werden, in dem sie klingen sollen.

Blindes Einmessen funktioniert bei einem Regelkreis überhaupt nicht und bei den Canton CA natürlich auch nicht.
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