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Der "Test" aus stereoplay vom Juli 1986 ist bei uns der 5. Artikel über die Canton CA Serie ab 1985

zusammengestellt im Aug. 2015 von Gert Redlich - Bei der Durchsicht der fast 1800 Hifi-Magazine und Fachzeitschriften kommt einem so manches "unter die Finger". Und insbesondere die Lautsprecher- und Verstärker-Tests lese ich mit der langen Erfahrung im Vergleich mit vielen anderen und früheren Kreationen (und Ergüssen).

Hier bei diesem Artikel hatte sich der Autor Berndt Stark in der stereoplay 7/1986 sehr schwer getan. Ich vermute, er war damals mit diesen High-End-Boxen ziemlich überfordert. Von den technischen Grundlagen hatte er nicht viel Ahnung und Chefredakteur Karl Breh hatte ihn aus irgendwelchen unbekannten Gründen einfach machen lassen. Jedenfalls das publizistische Niveau und hier die frühpubertären Sprüche passen nicht zum Niveau eines Karl Breh.

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Machen wir uns erst mal ein Bild, wovon wir überhaupt reden :

5 große Edelboxen im Test

Verglichen bzw. "getestet" werden hier im Jahr 1986 !!!!! :
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  1. Apogee Duetta,
    Paarpreis: um 10 000 Mark
  2. Backes & Müller BM 40
    Paarpreis: um 50 000 Mark
  3. Canton CA 30,
    Paarpreis: um 20 000 Mark
  4. Infinity RS 1 B,
    Paarpreis: um 30 000 Mark
  5. Magneplanar Tympani IV a
    Paarpreis: um 20 000 Mark

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Das sind also keine 300 oder 800 Marks Böxlis für den jungen Pappi aus dem Büro oder der Fabrik, das sind die hinteren Enden einer 30.000 DM Anlage, die bis 100.000 DM und mehr ansteigen kann. Und soetwas kauft Pappi nicht mehr, soetwas kaufen finanziell betuchte gereifte Chefs und Unternehmer. (Ausnahmen bestätigen die Regel.) Und die legen auf die pubertären Bezeichnungen und Arttribute überhaupt keinen Wert.

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Ein ziemlich blöder Titel : Fruchtbares Gebiet

Mit den neuen Traumlautsprechern ist die Wanderung zum Referenzberg eine Lust.

  • Anmerkung : Nein, es war keine Lust, diesen verworrenen Artikel mindestens leidlich in der Reihenfolge zu überarbeiten. Solch konfuses Zeug habe ich schon lange nicht mehr gerade biegen müssen. Der Autor scheint im Original die Übersicht verloren zu haben, was und worüber er da eigentlich schreibt.

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Die Einleitung :

Superboxen wollen Begeisterung wecken, Begeisterung für fantastische Klangwelten, die sich daheim im Wohnzimmer offenbaren. Und wenn es Lautsprechern sogar gelingt, abgebrühte Tester einen Moment lang alles um sie herum vergessen zu lassen, dann müssen wahrhaftig Meister am Werke sein.

Fünf vielversprechende Superboxen waren bei stereoplay zum Test geladen:

Die Flaggschiffe BM40 von Backes & Müller sowie Canton CA30 als geregelte Aktivboxen (siehe Sonderartikel 1) und dazu die überarbeitete RS1B von Infinity, die Duetta (kleinste Schwester der betörenden Apogee aus dem Januarheft) sowie die Magneplanar Tympani IVa als typischer Dipolstrahler (siehe Sonderartikel 2).
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(Ein verworrener) Überblick

Die prismenähnlich gestylte, mehr als mannshohe BM40 verfügt über neun Chassis und ebensoviele Endstufen mit je 120 Watt Dauerleistung. Allen Chassis spendierte der Homburger Hersteller eine ausgefeilte, patentierte Regelungselektronik, die Verzerrungen auf ein Minimum reduzieren soll.

Gehäuseform und Plazierung der langhubigen Tieftöner sind dazu erdacht, Resonanzen durch stehende Wellen im Gehäuse und im Wohnraum gering zu halten. Die ebenfalls ungewohnte Anordnung von Tiefmittel-, Mittel- und Mittelhochtonpaaren soll das vertikale Abstrahlverhalten und die Mittenortbarkeit verbessern.

Für den Hochtonbereich ist lediglich ein Chassis zuständig, eine Kalotte, die wie die größeren Mittelhochtonkalotten vor übermäßigen Verstärkerleistungen geschützt ist.

Nicht nur bei Backes & Müller, sondern auch bei Canton vertraut man auf relativ massive, partialschwingungsarme Membranen, zumindest bei Tief- und Mitteltönern. Vier kunststoffbeschichtete Bässe und jeweils ein Mitteltief-, Mittel- und Hochtöner werden in der schlanken CA30 von sieben Endstufen mit jeweils 120 Watt Leistung "angefeuert". Die integrierte Regelungselektronik soll laut Hersteller das Phasenverhalten und vor allem das Impulsverhalten aller Chassis verbessern.

(4) Die Infinity RS 1B

Aus technischer Sicht könnte man die Infinity RS 1B fast zwischen den beiden Direktstrahlern und den beiden reinen Dipolsystemen dieses Testfeldes einordnen. Die Baßwiedergabe übernimmt bei der RS 1B ein separates geschlossenes Gehäuse mit sechs Chassis pro Kanal.

Für den unteren Mitteltonbereich sind sechs EMIMs (Electro-Magnetic-I nduction-Midrange) zuständig, die sich auf einer gekrümmten Schallwand befinden. Ein siebter EMIM, und zwar der dritte von oben, ist für die Wiedergabe der höheren Mitteltöne verantwortlich. Bei der neuen RS 1B ist dessen Schalldruck regelbar, und seine Frequenzweiche wurde leicht modifiziert.
EMIMs haben eine Folienmembran, die zwischen mehreren Magnetstäben agiert. Die Schwingspule wird auf der Folie von einer mäanderförmigen Leiterbahn aus Aluminium gebildet, die sich über beide Membranseiten jeweils zweifach schlängelt (mit einer Isolierschicht dazwischen).

Den Mittelhoch- und Hochtonbereich übernehmen vier kleine EMITs (T wie Tweeter), von denen einer erst bei sehr hohen Frequenzen wirksam wird, während ein anderer hinter der Schallwand für mehr Indirektschall sorgt.

Geliefert und gehört wurde die RS1 mit vier Endstufen und einem Vorverstärker von Threshold, einer Verstärkerkombination, die man für ein Taschengeld in Höhe von knapp 60.000 Mark sein eigen nennen darf.

(1) Die Apogee Duetta

Die Kombination der Apogee Duetta mit der vom Importeur mitgebrachten Endstufe Krell KSA 100 (Test in stereo-play 3/86) erscheint dagegen fast als Preisknüller unter den Superboxen.

"Duetta" steht für ein Zweiweg-System mit trapezförmiger Baßmembran und leiterbahnähnlichen Schwingspulen. Die Trapezform und die im Werk auf jedes Exemplar einzeln abgestimmte Vorspannung der Membran sollen Resonanzerscheinungen reduzieren - bis auf die extrem kräftige Grundresonanz.

Ohne eine geradezu wahnwitzige Resonanz bei 40 bis 50 Hertz sind Lautsprecher ohne Gehäuse nicht in der Lage, kräftige Tiefbässe zu erzeugen (zum „akustischen Kurzschluß" siehe Technikbeilage).

Der Magnet verbirgt sich bei der Apogee Duetta geschickt im Rahmen der Schallwand und hinter der Baßmembran. Sieht toll aus. Und dann das Mittelhochton-Bändchen. Es ist über einen Meter lang, aber ausreichend leicht und hängt mitten zwischen zwei langen Magnetstäben am Rand der Schallwand.

Die Duetta von Apogee Acoustics vermochte nicht nur optisch zu überzeugen. Wegen ihrer bescheideneren Abmessungen eignet sie sich optimal für mittelgroße Wohnräume (25 bis 45qm). Auffallend war auch bei ihr die Fähigkeit, eine Konzertsaalakustik realistisch nachzubilden, aber auch ihr warmes und weiches Timbre. Selbst bei etwas seitlicher Hörposition ermöglichte die Duetta eine genaue Ortung einzelner Instrumente bei Mahlers 4. Sinfonie. Streichinstrumente klangen natürlich und lebendig und niemals hell oder scharf, denn mit hohen Obertönen ging sie recht behutsam um.

Diese Eigenschaft, die vor allem bei bei der Wiedergabe von Geigen und Klavier so gut gefiel, hatte allerdings auch ihre Kehrseite. So wurde das Cembalo bei Bachs Brandenburgischem Konzert (stereoplay Highlights CD 4) von den Streichern frech in den Hintergrund gedrängt, und bei Stings "Moon Over Bourbon Street" fehlte den Schlagzeugbecken Brillanz. Die Baßwiedergabe war dafür erstaunlich kräftig und doch sauber.

Trotz kleiner Verfärbungen wirkte die Apogee Duetta ungewöhnlich sympathisch, da sich keine ihrer Schwächen störend in den Vordergrund schob, solange ihr keine extremen Lautstärken abverlangt wurden. Vor allem Klassikliebhaber wird sie schnell in ihren Bann ziehen mit ihrem räumlichen und so natürlich wirkenden Klang, stereoplay fand in ihr endlich eine Referenz in der Spitzenklasse I der Dipolstrahler.

(5) Magneplanar Tympani IVa

Statt zwei, wie bei der Apogee Duetta, sind bei der deutlich größeren Magneplanar Tympani IVa drei Folienmembranen im Einsatz. Jede Schallwand besteht aus abwinkelbaren Paneelen, zwei für die etwas unterschiedlich abgestimmten Baßfolien, und die dritte für Mittel- und Hochtöner. Auch hier wieder Leiterbahnen als Schwingspulen auf hauchdünnen Kunststoffmembranen.

Magneplanar ist schon ein „alter Hase" im Bau von Dipolstrahlern, einer handwerklichen Präzisionsarbeit. Es erfordert schon eine Menge Know-how, sie so hinzukriegen, daß man ihre fabelhafte Raumakustik nicht mit übermäßig hohen Verzerrungen erkauft. Wenn das gelingt, können sich Dipole schnell einschmeicheln und wirklich gefallen - ja sogar süchtig machen.

Allerdings haben vor allem große Dipole einen enormen Platzbedarf und eignen sich nur für entsprechende Wohnräume mit mindestens 40 Quadratmetern Grundfäche. Für die Magneplanar Tympani IVa erwies sich selbst stereoplays 35 Quadratmeter großer Hörraum als etwas knapp bemessen.

Der Klangtest der Magneplanar Tympani IVa

Nach optimierter Aufstellung versetzte sie die Tester aber dennoch in Erstaunen. Bei Mahlers 4. Sinfonie (Denon C37-7952) glänzte sie mit einer Detailtreue und räumlichen Auflösung, die von einer Originalaufführung nicht mehr weit entfernt war. Jedes Instrument war gut lokalisierbar, selbst wenn es sich weiter hinten im Orchester befand.

Noch beeindruckender war diese Fähigkeit bei der Wiedergabe von Chorgesang. Aber auch mit Popmusik kam die Magneplanar Tympani IVa gut zurecht. Tiefe, wenn auch nicht allzu mächtige Bässe, knallende Trommelwirbel und fetzige Beckenschäge brachten die "spanischen Wände" nie zum Einsturz.

Wenn überhaupt, dann nervte allenfalls der etwas überzogene Hochtonbereich ein wenig, der die Obertöne von Instrumenten zu sehr hervorhob. Dies fiel vor allem bei klassischer Musik auf.

Der Hochtöner müßte regelbar sein. Trotzdem ist die Magneplanar Tympani IVaganz klar ein Dipolstrahler der Absoluten Spitzenklasse in stereoplays "Rang und Namen".

(4) Nochmal die Infinity RS1B

Die Infinity RS1B hatte dagegen im Höchsttonbereich nichts zu verbergen. Kräftige, wenn auch nicht extrem harte Bässe und brillante Höhen (Sting, "Moon Over Bourbon Street") gehörten zu den Stärken dieser Box - wenn die Regler optimal eingestellt waren. Bei Mahler imponierte die große Infinity
mit einer sauberen, gut ortbaren Mitteltonwiedergabe und einer äußerst klaren Differenzierung zwischen den Instrumenten, auch bei komplexen Orchesterpassagen.

Im unteren Grundtonbereich konnte die Infinity RS1B nicht immer so ganz überzeugen. Akustische Gitarre zum Beispiel klang manchmal nicht sonor genug, und auch Klavieraufnahmen (Gershwin, "Rhapsody In Blue", stereoplay Highlights CD 5) schien etwas Volumen zu fehlen.

Außerdem wirkte die Infinity RS1B bei lautem Chorgesang (Monteverdi, "Madrigale", Dabringhaus und Grimm MD & G L 3081) ziemlich angestrengt und fast am Ende ihrer Kräfte. Aber das waren Klangnuancen, die nur unter Extrembedingungen in Erscheinung traten und sonst nicht weiter auffielen.

Insgesamt konnte die überarbeitete Infinity RS1B ihre Stellung in der Absoluten Spitzenklasse mühelos behaupten.

Aufgrund ihrer analytischen Präzision und ihrer Fähigkeit, Konzertsaalatmosphäre zu schaffen, wäre diesen Dipolstrahlern sogar Referenzstatus zuzusprechen, gäbe es nicht die kleinen Schwächen im Mitteltonbereich, vor allem bei hohen Pegeln.

Jetzt den Hörraum verändern

Dann mußten sich die aktiven Direktstrahler von Canton und Backes & Müller bewähren. Zunächst veränderten die Tester jedoch die Akustik des stereoplay-Hörraums wieder. Denn zur Stärkung des Indirektschalls der zuvor getesteten Dipolsysteme waren einige der schallabsorbierenden Wandelemente in Lautsprechernähe entfernt worden.

Sind konventionelle Direktstrahler überhaupt vergleichbar mit Dipolen? Sind sie besser oder schlechter? stereoplay wollte es genau wissen.

(3) Der Klang der Canton CA30

Zunächst mußte die Canton CA30 zeigen, was sie konnte. Cembalo und Flöte in Bachs "Suite für Orchester Nr.2" (stereoplay Highlights CD 4) kamen ebenso klar und spritzig wie mit der Infinity RS1B. Auch hatte die Canton diesselben Schwierigkeiten mit lautem Chorgesang. Ihre Baßwiedergabe war recht präzise, aber je nach Reglerstellung schien entweder der Tiefbaß zu schwach oder der höhere Baß zu laut zu sein. Außerdem fehlte der CA30 eine Spur Grundtonwärme und Fülle, obwohl sie den Mitteltonbereich ansonsten so neutral wie kaum ein anderer Lautsprecher des Testfeldes wiedergab.

Etwas deutlicher wurden die Differenzen zwischen der Canton CA30  und den Dipolstrahlern beim Anhören von Mahlers 2. und 4. Sinfonie : Der Konzertsaal wirkte bei der Canton CA30 hörbar kleiner, sowohl was die Tiefe als auch die Breite des Raums betraf. Die erstaunliche Ortbarkeit aller Instrumente und die überwältigende Live-Atmosphäre der Dipole vermochte die Canton CA30 so natürlich nicht zu erzeugen.

Außerdem hatte sie mit hohen Obertönen ein wenig Probleme. Geigen erschienen mitunter ein wenig sirrend und spitz, Klavier erhielt einen leichten Cembalo-Effekt. Wenn man den Höhenregler auf der Boxenrückwand ganz zurückdrehte, verschwand dieser Effekt aber weitgehend. Dann klang die Canton CA30 recht ausgeglichen.

Mit ihrer angenehmen Mitteltonwiedergabe konnte sich die Canton CA30 durchaus gegenüber der Backes & Müller BM12 behaupten. Die BM12, Referenz der Spitzenklasse I bei den Aktivboxen bei stereoplay, kam mit tiefen Bässen und den Höhen etwas besser zurecht, klang in den Mitten aber härter und längst nicht so natürlich. Somit hat die BM12 eine neue Kollegin: die Canton CA30.

(2) Der Klang der Backes & Müller BM40

Die BM40, größte Box im Programm von Backes & Müller, verlangte ebenfalls nach einer drastischen Absenkung des Hochtonpegels gegenüber der Werksseinstellung. Streicher klangen sonst zu scharf und aggressiv. Richtig eingestellt, ist die BM40 aber ein hervorragender Lautsprecher. Mit geradezu akribischer Genauigkeit präsentierte sie jedes musikalische Detail. Ob tiefste Bässe, höchste Höhen oder hohe Lautstärken gefragt waren: Die BM40 war kaum kleinzukriegen.

Extrem groß war auch der Raum, den sie akustisch präsentierte. Aber halt, der Reihe nach. Schon nach knapp zwei Hörstunden ist klar, daß die BM40 allenfalls mit ihrer etwas harten Mitteltonwiedergabe in die Knie zu zwingen ist.
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Eine 6. Box kommt hinzu - die Cabasse Albatros

Beim nächsten Durchgang wird deshalb eine Gegnerin mit betont gegensätzlichem Charakter aufgefahren: Die Cabasse Albatros, seit Jahren Referenz bei stereoplay - nicht zuletzt wegen ihrer überragenden Mitteltonwiedergabe. Und dann gehts los.

Pop-Musik wird schnell abgehakt, denn hierbei spielt die BM40 in fast jeder Hinsicht etwas überzeugender. Also Klassik ran. Mahlers 4. Sinfonie. Streicher bringt die Albatros wärmer, zarter, süßlicher. Die BM40 tendiert dagegen zu einem Quentchen Schärfe. Bei Blechbläsern ziehen beide Superboxen gleich, und im Tiefbaß sowie in den Höhen hat die BM40 die Nase vorn. Auffallend wieder die unerhörte Präzision und die enorme Räumlichkeit der Homburgerin.

Ganz ähnlich bei Bachs Brandenburgischem Konzert. Auch hier wieder etwas hart und kühl die Streicher über die BM40.
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Doch was ist das ?

Auch die Albatros vermag nicht hundertprozenzig zu überzeugen. Zwar klingt sie keinesfalls metallisch, dafür aber fast schon ein wenig hölzern, nicht ganz so räumlich und differenziert. Streicher wirken bei der Französin eine Spur vordergründiger und flächiger, während die BM40 sie beinahe wie auf einer großen Bühne neben- und hintereinander sitzend präsentiert. Das gibt's doch gar nicht.

Nun gut. Weiter im Test mit Monteverdis "Madrigale". Nicht nur, daß sie dabei selbst den lautesten Passagen klaglos standhält : Das Faszinierende ist, daß die BM40 dem Kölner Kammerchor gleichzeitig noch eine gewaltige Kirchenakustik mitliefert - selbst die Dipolstrahler in diesem Testfeld hatten sich demgegenüber eher mit einer kleinen Kapelle begnügt. Auch hier wieder eine umwerfende Ortbarkeit der Sänger.

Kurz gesagt: Die BM40 ist einfach irre. Das bedeutet eine zusätzliche Referenz in der Absoluten Spitzenklasse der Aktivboxen bei stereoplay, und zwar eine mit dem Hauptmerkmal "Raumklang".

Der von der BM40 erzeugte Raumeindruck ist etwas anders als der von Dipolstrahlern. Dipole scheinen den Hörraum sowohl nach hinten als auch nach den Seiten akustisch auszuweiten. In dieser Beziehung können sie deutlich mehr als Direktstrahler. Auch hinterlassen sie bei verschiedenen Sitzpositionen wenn auch nicht denselben, so doch einen ganz ähnlichen Klangeindruck.

Dafür wartet die geregelte Aktivbox BM 40 mit größerer analytischer Präzision, besserem Tiefbaß und einer eher in vertikaler Richtung erweiterten Hörraumakustik auf. Beide Prinzipien können faszinieren.

Resume oder Schlußwort

Mit der RS1B fand Infinity einen nachahmenswerten Mittelweg. Ein offener Geheimtip für Leute mit Neugier aufs Dipolprinzip ist Apogees elegante und preislich vernünftige Duetta. Klanglich noch etwas mehr hat die Magneplanar Tympani IVa zu bieten, die aber nur in großen Wohnräumen sinnvoll einzusetzen ist.

Berndt Stark / stereoplay 7/1986

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