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Audio 2/1987 - Es ist der 2. "Test" einer Canton CA von der AUDIO Redaktion

Im Mai 1986 hatten sich Ulrich Smyrek und Michael Swoboda mit 6 Aktivboxen beschäftigt. Jetzt haben wir Februar 1987 und jetzt ist Hans-Günther Beer dran.

In dieser Zeitschrift (und nicht nur in dieser Ausgabe) fällt auf, daß viele Seiten mit übergroßen bunten Bildern verschwendet wurden, um Masse zu füttern. Am Kiosk wurde immer noch nach Gewicht beurteilt und gekauft. Hans-Günther Beer hat die damals bemängelten Sprüche weitgehend vermieden, es rutschte ihm aber doch hin und wieder raus.

So ist auch dieser Artikel überschrieben mit :

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Vergleichstest: Aktivboxen Backes & Müller BM8, Canton CA-20

Linien -Treue

Auf dem richtigen Weg sind Backes & Müller und Canton mit ihren neuen geregelten Boxen. - von Hans-Günther Beer im Februar 1987
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Die Einführung auf der großen Bild-Seite

Gute Ideen, so scheint es, setzen sich bei Lautsprecher-Entwicklern nur zögernd durch. Denn schon 1974 zettelten in Saarbrücken zwei Studenten mit ihrer „full range"- geregelten Aktivbox BM5 eine technische Revolution an. Jetzt, 13 Jahre später, reagierte ein Großer dieser Branche, die im hessischen Usingen beheimatete Firma Canton, auf die Herausforderung von Wolfgang Backes und Friedrich Müller. Die Usinger entwickelten erstmals ebenfalls geregelte Aktivboxen.

Die Vorteile dieses Prinzips sind, wie die wuchtige, 6.500 Mark teure Canton CA-20 und die gedrungene BM8 von Backes & Müller (4.500 Mark pro Stück) im Hörtest bewiesen, ganz offensichtlich.

Zur Erinnerung: Jede Lautsprecher-Membran wiedersetzt sich auf Grund ihrer Massenträgheit den Befehlen des Verstärkers, im Takte der Musik ordnungsgemäß hin- und herzuschwingen. Die Folge sind Klangverfälschungen.

Wofür man die Regelungen braucht

Geregelte Membranen werden nun von spezialisierten Sensoren permanent beobachtet. Diese teilen eventuelle Abweichungen vom Soll, also Fehler, schon im Entstehen einer Auswert-Elektronik mit, die blitzschnell dem Originalsignal (Ist-Wert) Korrekturen beimischt und so die Fehler der Membran drastisch vermindert.

Theoretisch verhält sich ein derart vom eigenen Endverstärker in die Zange genommenes Lautsprecher-Chassis geradezu ideal. Doch die praktische Klanggüte steht und fällt mit der Genauigkeit der Beobachtung, also der Sensorqualität.

Die Dreiwegbox BM8, in direkter Linie aus dem Erfolgsmodell BM6 hervorgegangen, kontrolliert ihre Chassis mit zwei verschiedenen, in zwölf Jahren ständig weiterentwickelten Sensortypen: einem kapazitiven für die 38mm Metallkalotte des ab 1.300 Hertz arbeitenden Mittelhochtöners und einem induktiven Doppelspulensensor jeweils für Tief- und Mitteltöner. Wie die Kalotte erhalten beide Konussysteme Saft und Kraft von je einem 130 Watt leistenden V-Fet-Endverstärker, der bis zu einer Leistung von 20 Watt im verzerrungsarmen Class-A-Betrieb agiert.

Den musikalisch wichtigen Frequenzbereich zwischen knapp 200 Hertz und gut 1200 Hertz übernimmt der 100mm-Metallkonus des mit einem besonders kräftigen Magneten ausgestatteten Mitteltöners ohne Belästigungen durch Filter der elektronischen Frequenzweiche.

  • Anmerkung : Dieser Satz ist nicht klar formuliert.


Nach dem gleichen, klanglich vorteilhaften Konzept konzipierte auch Canton-Entwickler Klaus Dotter die CA-20, die sich hierarchisch zwischen der kleinen CA-10 (Test AUDIO 5/1986) und der gewaltigen CA-30 einordnet. Der 140-Millimeter-Mitteltöner arbeitet hier von 220 Hertz bis 1600 Hertz (siehe auch Steckbrief).
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1987/02 - Und das hier ist wichtig - weil es gut erklärt ist :
Informationen über die Regelung der Canton CA Serie

Der Hochtöner
Unter der Kappe auf der Membran des Canton- Tieftöners versteckt sich
der Hall-Sensor.

Jedes der drei Konussysteme, Mitteltieftöner und die beiden 20cm Baßsysteme, überwacht im Auftrag der Regelelektronik ein sogenannter Hall-Sensor.

Dieses, schon vor über 100 Jahren von dem Amerikaner E. H. Hall entdeckte Bauelement sitzt hinter den voluminösen Staubschutzkalotten der Systeme und registriert die Stärke der magnetischen Feldlinien der auf den Kalotten-Rückseiten aufgeklebten Magnetstückchen - und damit den Weg der Membranen.

Die Sensorentechnik für die 38mm Mittelhochtonkalotte und das für die Höhen ab 4.500 Hertz zuständige Pendant mit 25mm Durchmesser ließ sich Canton gleich patentieren.

Michael Bolz entwickelte das Prinzip der Hochfrequenz-Induktion: Winzige, hinter den Metallkalotten angeordnete, mit einer Frequenz von 1,5 Millionen Hertz (Megahertz) gespeiste Spulen bilden mit den Membranen sogenannte Resonanz- kreise.

Ändert sich der Abstand zwischen Membran und Spule, so variiert auch die Resonanzfrequenz. Aus dieser Verstimmung leitet die Weg-Regelung dann die notwendigen Korrektursignale ab.

Zum Bild oben rechts
:
Durch die Rückseite des Ringmagneten der Canton-Hochton-Kalotte führt der Schaft mit dem induktiven Hochfrequenz- sensor, der den Weg der Metallkalotte mißt und der Regelungs-Elektronik mitteilt.
. (http://technikwissen.ipw.net/hall-sensoren.html)

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Die 5 Chassis der CA 20

Jedes der fünf mit stabilen Druckgußkörben versehenen Chassis in der gegen Rejektionen samtbeschichteten schmalen, hohen Front der CA-20 läßt sich prinzipbedingt von einem eigenen, kräftigen Endverstärker bedienen (siehe auch Steckbrief).

Im Gegensatz zur ersten Versionen dieses ungemein schweren Lautsprechers bietet das getestete Paar auf der Gehäuserückseite neben den feinlamellierten Kühlrippen des Elektronikeinschubs vier Pegelregler. Sie dienen zum Justieren der Lautstärkeverhältnisse zwischen den Chassis.

Vermutlich hatte das gute Beispiel aus Homburg in Hessen Schule gemacht. Denn Backes & Müller liefert seit einem Jahr eine äußerst praktische, über Kabel mit den Boxen verbundene Pegeleinheit für die bequeme Feinjustage der Chassislautstärken vom Sessel aus. Zwei verschiedene Reglersets in dem Acrylglas-Chrom-Handstück erlauben zwei verschiedene Justagen neben der via Dreistufen-Umschalter anwählbaren Werkseinstellung.

Vor dem Hörtest verwandte die Jury denn auch viel Zeit auf das Einpegeln beider Testkandidaten, bevor diese an den beiden schaltbaren Ausgängen des bewährten Referenz-Vorverstärkers 808 von Dieter Burmester auf exakt gleiche Lautstärke getrimmt wurden. Nach vielen Hörversuchen zeigte sich ein minimales Anheben des BM-Mitteltöners um zirka ein halbes Dezibel und ein Absenken des Hochtöners um den gleichen Betrag als ideal.

Wie die Backes & Müller reagierte auch die Canton auf allzu forsches Auf- und Zudrehen der Regler mit drastisch ansteigenden Verfärbungen und gab ihr Bestes bei folgenden Positionen: Hochtöner plus eine Raststufe, Mitteltöner minus eine Stufe.
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