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Und deshalb wurde der TD 126 MK II zerlegt - demontiert

Bei aller Feude über die deutlich verstärkte und schwerere Zarge, der Programm-Dreh-Schalter für die Logik der Bedienung des Tonarmlifts ist extrem schwergängig geworden. Das würde nicht mehr lange gut gehen. Oft hilft ein Tropfen ganz dünnflüssigen Öls auf die Drehachse. Und dann fing es an, das Zerlegen des TD 126. Unser Exemplar aus Berlin hatte übrigens keine Staubschutz- Haube mehr, Die war in den 40 Jahren "abhanden gekommen".
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Die Euphorie über dieses Superteil ist schnell verflogen

Im Prinzip ist es der alte TD 125 mit ein paar neuen Features, nämlich der Endabschaltung und dem dann folgenden automatischen Abheben des Tonarmlifts.
Doch jetzt waren deutsche Ingenieure oder Entwickler am Werk und die machen alles gründlich (.... kompliziert oder gar verkehrt). Zu der Zeit um 1976 hätte man von den Japanern bereits kräftig lernen können, wie die solche "Konstrukte" gebaut hatten.
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Sinnvollerweise sollte der TD 126 bei der Reparatur auch auf dem Gesicht liegen, auf zwei sehr dicken massiven Schaumstoffblöcken. Dann muß man die Tonarmplatte samt Tonarm nicht entfernen und der Tonarm leidet nicht.
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Die Demontage der Frontpartie mit den Tasten und Reglern auf der langen schmalen Platine ist oder war nicht mehr Stand der Technik. Wir schaun natürlich immer rein, was die Ingenieure bei Max Grundig gebaut hatten und vergleichen das.

Bei Grundig wurden immer und immer wieder die Monage-Minuten (für die großen Serien) akribisch gezählt und dort wurde dann auch kräftigst optimiert. Im Vergleich dazu ist der TD 126 ein Prototyp oder Bastelgerät aus dem Labor. Das klingt jetzt zwar herb, doch die Interna aus der renomierten Firma BRAUN, die mir der Chefentwickler Wolfgang Hasselbach erzählt hatte, die stimmem hier (ebenfalls) fast haargenau überein. Auch den Thorens Vertieblern lief der Markt weg. Sogar bei DUAL fingen 1976 die Probleme an.
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Die Schwachstellen

Die Steuereinheit vorne an der Front enthält (im Bild ganz links im Eck) den Netzschater, 6 beleuchtete Taster und 2 Drehsteller. Die Taster und die beiden Drehsteller sind auf dieser sehr langen schmalen Platine untergebracht.

Die 6 Tasten sollen beim Drücken mit jeweils einer Messingbrücke jeweils 2 versilberte Platinenstifte (insgesamt also 12 Stück) kurzchließen. Dóch Silber kadmiert im Laufe der Zeit und Kadmium ist ein Nichtleiter. Also verstärken sich die Kontaktprobleme zunehmend. Das ist das zentrale Problem von Grundig Fernsehern und SABA und WEGA Revceivern gewesen, versilberte Kontakte.
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Die 6 Lämpchen dieser Taster mit ihren Sockeln sind austauchbar von unten durch rechteckige Platinen-Löcher gesteckt, und so geschickt gemacht, daß die beiden auf der Platine aufgelöteten Kontaktfedern die Spannung zu den Birnen hin liefern.
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Die beiden Kontakte in jedem Sockel der Lämpchen sind ebenfalls versilbert und man sieht es ganz deutlch, das war auch nur von kurzer Dauer.
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Der Umlenkspiegel für die Stroboskop Anzeige war erstaunlich dick verstaubt. Da hatte die Reinigung mit einem feuchten Wattestäbchen großen Erfolg.
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5 Tasten sind ok
Zwei Stufte sind lose
man sieht es
mit allen Tricks und Heißkleber
alle wieder grade und fest

Das Aus- ud Einlöten der Kontaktstifte

Beim Auslöten der schwarz gewordenen Kontaktstifte muß man besonders aufpasen und sehr sorgfältig vorgehen. Ähnlich wie bei Grundig sind die Platinen nur für eine Einmalnutzung / Bestückung gedacht. Und wenn die Leiterbahn einmal abgelöst ist, hat der Platinenstift keinen Halt mehr.

Jetzt muß improvisiert werden, denn sowohl der mechanische Halt als auch der Kontakt muß wiedrhergestellt werden.
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Die Tasten sind repariert und gehen wieder

Die spätere Montage ist nicht ganz einfach .....

Das ist die gepflegte Umschreibung, die Montage am Ende der Reparatur ist nervig. Das hätte so nicht sein müssen. Die große lange Platine muß mit der Steckerleiste auf der Teller-Motor- und Steuerplatine für den Motor-Lift passen. Paßt das nicht, muß man tricksen oder diese Steuerplatine losschrauben. Doch bei der Montage ist das Festschrauben mit den zwei Unterlegscheiben ein Mühsal ohnegleichen. Wer war das ?

Wenn ich mir vorstelle,wie die fleißigen Hände am Montageband sich gequält haben müssen, diese "Konstruktion" im Akkord zu fertigen, denke ich immer wieder an die Geschichten von Herrn Hasselbach bei BRAUN, als sein Prototyp des ersten "regie 500" gleich nach der Funk-Messe in die Produktion ging - gehen mußte. Und Herr Hasselbach hatte sich mit Händen und Füßen dagegen gewehrt.
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Erstaunlich - der erste Treibriemen funktioniert noch

Bei unseren beiden TD 125 sind deren Treibriemen härter geworden und der Teller-Motor zieht nicht mehr so richtig durch. Beide TD 125 Riemen wurden erneuert und laufen jetzt wieder. Beim TD 126, der ja nur wenige Jahre älter ist, ist das noch nicht nötig.

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