Die Besonderheiten der Braun-L710 Weiche
Wenn die Box funktioniert, ist die Welt ja in Ordnung. Niemand macht sich Gedanken, was da drinnen werkelt und vor allem, wie schwer diese Weiche ist. Wir haben 2 solche Weichen geschenkt bekommen.
Beide Weichen sind sehr schwer, schwerer als gedacht. Und erst als ein starker Verstärker mit weit über 200 Kilo-Hertz und sehr hoher Leistung "geschwungen" hatte, ist etwas aufgefallen.
Den Verstärker hat es "gekillt", eine Endstufe ist vollkommen durchgeknallt. Nach den letzten ganz kurzen Blicken auf den Bildschirm des Oszilloskopes hatte der Verstärker etwa die halbe Nennspannung abgegeben, als er bei abgeschaltetem Tonquellen-Signal und leicht aufgedrehtem Lautstärkeregler die 4A Netz-Sicherung abgebrannt hatte.
Ich vermute, es waren an die 80 Watt mit über 100 Kilo Hz, die der 2 x 150 Watt SONY TA-F730ES zuletzt angeliefert hatte. Dann war es zu viel für das Teil. Hier steht mehr.
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80 Watt HF-Power - Die Hochtöner der L710 haben überlebt !!
Und das ist das Besondere bei diesem Vorkommnis. Bei fast allen anderen 4 Ohm Boxen dieser Klasse wären die beiden Hochtöner in Bruchteilen von Sekunden ins Nirwana abgeraucht. Mehr als 2 Watt Dauerleistung vertragen die wenigsten Hochtonkalotten.
Die Entwickler haben dem Hochtöner auch nur eine Kapazität (5,6 µF) in Reihe geschaltet (die sperrt die tiefen Frequenzen) und eine Spule - also eine Induktivität (0,18 mH) - zur Schwingspule parallel geschaltet, die dämpft die tiefen Frequenzen nochmals.
Jetzt fehlt noch die Messung des Scheinwiderstandes der Schwingspule des Hochtöners, wie die sich bei Frequenzen oberhalb von 20.000Hz ändert.
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