Hifi-Stereophonie - 1982 - Heft 1 - Editorial von Karl Breh
Liebe Leser!
Was Sie hier in Händen halten, ist das erste Heft des 21. Jahrgangs der Zeitschrift HiFi-Stereophonie, deren Erstausgabe vor zwanzig Jahren, im Januar 1962, erschien.
Nun sind zwanzig Jahre kein jubiläumswürdiges Alter, und wir denken auch gar nicht daran, ein Jubiläum zu feiern. Ganz übergehen wollten wir die Vollendung dieses Zeitabschnitts aber doch nicht, zumal auch das Deutsche High-Fidelity Institut, dessen offizielles Organ diese Zeitschrift seit Mai 1963 ist, im März dieses Jahres auf sein zwanzigjähriges Bestehen zurückblicken kann.
Wir haben daher eine ganze Reihe von Beiträgen unter das absichtlich doppeldeutige Motto „20 Jahre HiFi-Stereophonie" gestellt. Es sind vergleichende Tests von „Veteranen" einiger Firmen, die zu den HiFi-Pionieren zählen, mit ihren heutigen Urenkeln. Damit ist es uns wohl zumindest fragmentarisch gelungen, etwas HiFi-Geschichte, technische Entwicklungen, Fortschritte aufzuzeigen und nicht zuletzt auf die Tatsache aufmerksam zu machen, daß, im Unterschied zu fast allen anderen Wirtschaftszweigen, leistungsfähigere und bessere HiFi-Geräte heute weniger kosten als ihre Urahnen.
Die HiFi-Stereophonie hat in all den Jahren ihres Bestehens schon des öfteren ihr Erscheinungsbild mehr oder weniger tiefgreifend verändert. Dieses Mal haben wir das Layout in allen Teilen überarbeitet und - wie wir es sehen - modernisiert. Die thematische Dreiteilung der Zeitschrift - HiFi- Technik mit Tests und allgemeinen Beiträgen über High Fidelity, Musik mit Berichten, Analysen, Nachrichten und Schallplattenkritikbei relativer Vollständigkeit im Bereich Klassik und einer Auswahl bei Pop, Jazz, Folklore und Unterhaltung - wird beibehalten.
Allerdings wurde die Reihenfolge der Beiträge etwas verändert, wobei der Musikteil mit Schallplattenkritik immer die Heftmitte einnehmen wird. Und wir haben die Akzente leicht verlagert: mehr Beiträge über HiFi-Technik und Grenzbereiche zwischen Technik und Musik, mehr Sammeltests, mehr Neuheitenberichte, weniger, dafür aber näher an der Schallplatte und dem weltweiten Musikgeschehen angesiedelte Beiträge über musikalische Themen. All dies soll behutsam geschehen, sozusagen reversibel und gewiß nicht zum Nachteil des anspruchsvollen Lesers. Daß Qualität in allen Teilen der Zeitschrift vor anbiedernder Popularität rangieren wird, dafür bietet der im Musikbereich unveränderte, im Technikbereich noch verstärkte Mitarbeiterstab die beste Gewähr.
Daß die graphischen und strukturellen Änderungen, die wir - nicht zuletzt nach Auswertung einer Leserbefragung - vorgenommen haben, den Beifall aller Leser finden werden, wage ich nicht zu hoffen, wohl aber auf mehrheitliche Zustimmung. Daher eine Bitte, liebe Leser: Greifen Sie nicht nur zur Feder, um Ihr Mißvergnügen auszudrük-ken, schreiben Sie uns auch, wenn Ihnen das eine oder andere, was wir neu oder anders machen, gefällt.
Übrigens, so richtig aktuell werden wir wohl nie sein. Sonst hätten wir - wie unlängst bei einer anderen Zeitschrift geschehen - zustimmende Leserbriefe zum neuen Gewand (dort ging es um einen Test) schon in diesem Heft abdrucken müssen.
In der festen Überzeugung, daß so viel Aktualität von uns gar nicht erwartet wird, bin ich
herzlichst Ihr
Karl Breh im Januar 1982