Das Magnetband von 1936 "zerstörte" Welten . . .
Nach der sensationellen (Neu-) Vorstellung des ersten Magnetophon Gerätes der AEG im August 1935 auf der Berliner Funkausstellung mag es manchem Fachmann "geschwant" haben, da tut sich etwas, das den gesamten Markt der Musikproduktion sowie die Rundfunktechnik nachhaltig verändert.
Für die Hersteller der Schallplatten- Schneidemaschinen war es fünf vor zwölf, fast ebenso, wie es Jahrzehnte später dem Willi Studer erging, als ihm der Japaner Akio Morita, Chef von Sony, ein hypermodernes DAT Laufwerk geschenkt hatte. Auch Willi Studer wußte es dann, es hatte ihm "die Stunde geschlagen".
Das Magnetophon von 1936 brauchte zwar damals etwas länger zur Reife als das DAT Laufwerk um 1982, um den alten Techniken die Zöpfe abzuschneiden.
Es dauerte bis etwa Mitte 1941, aber dann kam es in Deutschland erstaunlich schnell, man hatte richtiges Hifi. Der Frequenzgang ging von nunmehr 60 Hz bis 10.ooo Hz hoch, damals noch nicht perfekt, doch deutlich besser als einMittelwellensender irgendetwas übertragen konnte. Aber es war 1941 weltbewegend, was auf dem braunen Band auf einmal drauf war.
Nach dem Krieg fand der Wandel von der (Aufnahme-) Schallplatte zur Magnetbandtechnik sehr schnell statt.
Hier ein hochauflösendes Foto eines Bandwickels etwa 1938.
Im Bild sehen Sie unser "kleines" Vorschaubild, deutlich kleiner als das grosse Bild. Also erschrecken Sie nicht, wenn Sie nach dem Klicken ein riesiges Bild angezeigt bekommen.
Ob dieser Bandwickel wirklich neues Rohbandmaterial war oder ist, ist nicht bekannt. Auf jeden Fall fällt auf, daß der Bandwickel nach unseren Studio-Maßstäben zu unsauber gewickelt ist. Vermutlich konnten das die damaligen Laufwerke noch nicht. Da es seit langem (seit 1938) solche alten AEG Dreistift Wickelteller nicht mehr gibt, könnte es durchaus ein unbenutztes Rohband sein. Es kann nämlich niemand mehr auflegen.
Beim Klicken auf das Bild wird es sehr sehr gross.
Ein nochmaliges Klicken verkleinert es wieder ! So sah damals der offene Bandwickel aus, den die IG Farben Ludwigshafen (besser bekannt als BASF) herstellte.