Zum Unterdrücken von Störungen - ein Kondensator
Bei den Kondensatoren haben wir gelernt, Wechelspannungen werden "übermittelt" bzw. durchgeleitet, Gleichspanungen werden dagegen "geblockt". (Übrigens : Bei (Draht-) Spulen bzw. Induktivitäten ist es genau umgekehrt.) Diese physikalische Gegebenheit kann man benutzen, um hohe Frequenzen zu unterdrücken oder gar kurz zu schließen.
Solche hohen Frequenzen kommen beim sogenannten Lichtbogen beim Ausschalten von Induktivitäten wie Motoren, Transformatoren oder Relais vor. Und auch wenn in der Küche die Kaffemaschine auschaltet, kann es einen kurzen Lichtbogen geben, der ganz hohe Frequenzen zurück ins Haus-Netz "sendet", wenn diese Frequenzen nicht bereits dort korrekt "gekillt" werden.
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Damit diese doch öfter vorkommenden Netz- störungen nicht ín unsere empfindliche Tonader-Leitung einstreuen und uns einen gewaltigen Knacks im Lautsprecher erzeugen (vor allem bei "Moving Coil" Abtastern), wird ein Einstör- kondensator über die beiden Zuleitungen aus der Steckdose gelötet. Wir reparieren damit die Schmutzeffekte unseres Hausstroms. Ein paar Beispiele :
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Revox B77 Bandgerät
Revox B795 Plattenspieler
Philips Labor-Netzgerät
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Welche sollten wir nehmen und welche nicht !!!
Unsere Netzspannung wurde in den 1990ern von 220 auf 230 Volt europaweit vereinheitlicht. Und die Hersteller fanden in der 220 Volt Zeit bei diesen Einstörkondensatoren eine Reserve von 30 Volt als ausreichend, um Spannungsspitzen zu unterdrücken.
Doch bei 230 Volt ist diese Reserve ganz offensichtlich zu klein geworden. Diese Folien-Kondensatoren, - also keine Elektrolyt-Kondensatoren - halten das auf Dauer nicht aus. Sie bekommen Risse, saugen Feuchtigkeit auf und wenn das Gerät nach Monaten mal wieder eingeschaltet wird, kommt eine weiße Rauchwolke wie ein Atompilz aus der Kiste - mit einem zusätzlichen wirklich lautem Knall -, sodaß nicht nur die Sicherung im Gerät sondern oft auch der 230V Automat im Sicherungskasten auslöst.
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Ob jetzt vorsorglich oder bereits im Schadenfalle, diese Kondensatoren sollten mindestens 275 Volt vertragen, besser noch 300 Volt. Es steht immer drauf !!!
Die Kapazität ist dabei variabel, teilweise sind nur 0,047 uF eingebaut gewesen, teilweise 0,22 uF. Hier ein paar Beispiele, welche wir als Ersatz einsetzen.
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