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Die JBL 4312 war die Mitte ihrer Gattung . . .

JBL 4310
JBL 4311
JBL 4312
JBL 4411

Es begann mit einer "Studio Monitor" Box Typ 4310, die durch gezieltes (und gekonntes) Marketing einen verklärten Ruf (lanciert) bekam und in Ami-Land laut Hersteller zu zigtausenden (angeblich 100.000 Stück incl. der späteren L100) gekauft wurde. Sogleich wurde daraus flugs auch noch die L100 Home-Version "gestyled" und "nachgeschoben".

Doch der Klang war alles andere als legendär, alleine das lancierte Image von JBL (ähnlich wie bei den aber wirklich guten englischen Spendor Boxen) wurde legendär. Konzipiert war diese Box als Studio-Nahfeldmonitor vor einer doppelten Glasscheibe im Studio bzw. einer harten Wand.

JBL baute damals wie heute wirklich sehr sehr gute Profi- Bühnenlautsprecher mit einer bis dahin unglaublichen Lautstärke bei erstaunlicher Qualität, also Langlebigkeit. Doch mit Hifi, wie wir Freaks das verstehen, hatte das damals nicht so viel zu tun und das sollte es ja auch gar nicht.

Nur - auf den Bühnen der Welt war laut gefragt - mit massig viel Bass, auch in unseren deutschen Diskotheken und in diesen natürlich auch weltweit. An diese Schalldrücke im Bass und Tiefbass kamen zum Beispiel die Bose 901/800 oder gar die (damaligen) Isophon Boxen nie ran.

Aus der 4310 Box (Das Poti ist unten) wurde die 4311, dann die 4312 (Regler oben) und irgendwann die (liegende) 4411 (Regler wieder unten rechts).

Allen gemeinsam ist eine willkürlich plazierte Bassreflex- öffnung, von der man später wieder abging. Im Vergleich mit heutigen JBL Boxen der Ti Serie müssten sich die damaligen Entwicker sicherlich verstecken. Aber das ist nun mal 40 lange Jahre her und die Chassis- und Gehäuse- Technik ist erstaunlich weit voran geschritten.

Die beiden sichtbaren Dreh-Potis sind - mit dem Hoch- und dem Mitteltöner in Reihe geschaltet - ganz simple Drahtpotentiometer, die allzuoft ihren Geist aufgeben und dann kratzen.
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Die im Ebay beschworene "Legende" ist ein simpler Wunschtraum . .

zur Erlangung möglichst hoher Gebote. Und es scheint zu funktionieren.

Ein Gebot von 462.- Euro + Fracht
(also etwa DM 1.000.-) für ein Paar JBL 4312 (Artikel 220597557179), selbst wenn sie funkel nagel neu wären, ist absoluter Schwachsinn, kommt aber immer wieder vor. Und wenn dann in bestimmten Foren diese Boxen in Verbindung mit einem 50 Watt Verstärker in höchsten Tönen gelobt werden, ist das moderne Selbstbefriedigung. Nur mit der Realität hat das inzwischen überhaupt nichts mehr zu tun.

Damals, 1975, da war das vielleicht wirklich obere Mittelklasse im Studiobereich
(da gehen die Uhren sowieso anders), nur die Bezeichnung als Legende haben die Boxen dieser Serie nicht wirklich verdient. Im legendären amerikanischen Audioclub und im Commissarry, den damaligen beiden amerikanischen Hifi Läden für die US- Militärangehörigen im Rhein Main Gebiet, wurden diese JBL 4310 und 4311 Lautsprecher zu unglaublich niedrigen Dollar Preisen abgegeben. Es war nicht mal ein Viertel des europäischen Retail Preises (sogenannter UVP) umgerechnet in DM. (weniger als 1.200 Mark !! - pro Paar !!)

Selbst die JBL 4411 wurde vermutlich nur aus Makertinggründen herausgebracht, weil die Nachfrage immer noch da war. Es ist beinahe wie der abgelatschte Film "Terminiator 9" oder die "198. Folge" einer ehemals erfolgreichen Seifenoper, die auch Keinen mehr vom Hocker haut.

Jedenfalls der Vergleich mit den JBL L90 (entwickelt etwa 25 Jahre später) zeigt gnadenlos, welche (damals machbare) Qualität in den 1970er Jahren (erfolgreich) verkauft wurde.
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Dem JBL Phänomen auf den Grund gehen . . .

Weißwandreifen am Taunus 17M

Nach vielen Gesprächen mit leidenschaftlichen JBL Fans kam raus, sie wollten damals den "Ford 17M, die Badewanne", aber bitte mit Weißwandreifen.

Und das Basschassis hatte eine weiße Membrane und die hatte "damals" kein anderer Lautsprecher. Es gab braune, graue, schwarze und silberne und goldene Membranen, aber weiß ? War das also das Kaufargument ?

Heute "spräche" man vom sogenannten "Totschlag"- Argument
, wenn jemand unbedingt und ohne Rücksicht auf seinen Verstand (besser ausgedrückt: sein Gehör) irgend etwas kaufen möchte.

Unbestritten gehen die 4311 recht laut
, mühelos laut, klingen an manchen ausgewählten guten Endstufen auch recht gut, je nach Geschmack, doch das behaupten die Grundig-, Saba-, Wega-, Braun- und Dual- Fans von den von ihnen favorisierten Lautsprechern, "die sie natürlich auch alle selbst besitzen", auch.

Ein weiteres Phänomen der JBL 4310/11/12 - die "Besitzer" ...

Nachtrag vom Jan 2013 - von Gert Redlich - Ganz speziell auf diese JBL 4311 Seite hin habe ich erstaunlich viele Mails bekommen. Einige haben meine Meinung bestätigt, viele andere Leser und JBL Besitzer waren aber völlig anderer Meinung.

  • Der Eine schrieb, daß der Hochtöner umwerfend sei und alle bisherigen Hochtöner, vor allem die Kalotten, klanglich übertreffe. Mit dem "richtigen" Verstärker, den er selbstverständlich habe, klängen die 4310 fantastisch. Ich hätte ja keine Ahnung. (Übrigens schrieben das die (begeisterten oder fanatischen) Braun L710 Fans völlig identisch.)

  • Der Andere schrieb, daß er noch nie solch einen super guten Mitteltöner gehabt hätte und alle Tannoy Arden und Altec Boxen sowie die Heco, Braun und Canton usw. in den Keller verbannt hätte.

  • Der Dritte schrieb, seine 4312 hätten einen fulminanten Bass, der von keiner anderen Box übertroffen würde, er hätte sie alle schon gehabt. Er schwöre auf diese JBLs und was ich da erzähle, entbehre jeder Wahrheit und sei dumm.

  • Der Vierte schrieb, nur mit diesem einen Röhrenverstärker, den er natürlich besäße, klängen diese Lautsprecher absolut herausragend - im Vergleich zu allen wesentlich teureren Mode-Lautsprechern (die er natürlich alle schon getestet hätte). Und ich hätte sowieso keine Ahnung von dem, was (das) ich hier schreibe.

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Die anderen 20 oder 30 Mails sind im Tonfall moderater und nicht persönlich beleidigend oder verletzend. Doch manche Besitzer solcher (oder auch anderer) Geräte, also nicht nur der Lautsprecher, befleißigen sich eines Tones, als seien sie richtig "angepisst" worden (- kommt aus dem Angloamerikanischen).

Sie fühlen sich persönlich diffamiert, wenn jemand unbekannter Weise ihre subjektive Beurteilung und ihre (natürlich absolut richtige) Kaufentscheidung in Frage stellt.

Was soll ich davon also halten, außer daß sowohl die Beurteilung des eigenen Geschmackes, - also der Kaufentscheidung des Besitzes - und die Beurteilung der eigenen Musikrichtung absolut subjektiv sind.

Warum aber diese Menschen solche bösartigen Diffamierungen (sagen wir mal : Entgleisungen) ausstoßen, ist mir schleierhaft. Zum Glück sind das aber weniger als 1% der Mails, die ich im Schnitt erhalte. Bei diesen JBL 4310/4311 usw. Lautsprechern (und bei den BRAUN L710) war mir das aber ganz besonders stark aufgefallen.
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Und im Dezember 2015 kam wieder solch "Einer" hinzu, er nennt sich "onkel böckes" in einem "Tröten-Forum". Auch er nimmt für sich in Anspruch, die alleinige richtige Meinung zu haben.

Die Frage stellt sich also, was treibt diese Mitmenschen, Ihre Meinung als die alleinige Richtige über alle anderen zustellen. Ist das der Anfang des Fanatismus mit Kalaschnikows und russischen Gleit-Bomben ?
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