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Eine Legende lebt immer noch - der JBL Paragaon Schrank

Der Paragon Prospekt Vorderseite
Gewaltige Ausmaße
Die technischen Daten
Die Chassis Preise
Der Werbetext

Aus mehreren Quellen war zu erfahren, daß das Paragon Lautsprecher-System (D44000) anfänglich mal ein Labor-Prototyp bei JBL war, der kurzerhand dann doch an die hunderte Male (andere sprechen von 1.000 und wieder andere von 2.000 Exemplaren) produziert wurde. So richtig Genaues kam da nie raus.

Diese Stereo-Lautsprecher-"box" - der ganze Schrank - bestand eigentlich aus drei Teilen
, die dann am Ort der Aufstellung zusammengesetzt wurden. Sonst wäre das gesamte ca. 250 Kilo Teil nicht zu transportieren gewesen.

Dazu konnte man damals schon - bei JBL sowieso - alle "Ingredienzien" einzeln kaufen
und sich seine Home-Paragon selbst basteln bzw. zusammen bauen.

Doch die Erfahrung zeigte meist recht schnell, das Wissen und die Erfahrung, die gestandene Lautsprecherentwickler in solch eine geschwungene Holz-Konstruktion von einem kombinierten Doppelchassis Bass-Hornsystem mit je zwei Mittel- und Hochtonhörnern eingebracht hatten, die macht der Laie nicht mal schnell aus dem Handgelenk.
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Das Warum - nie vernünftig erklärt ...

Nach 50 Jahren fällt beim Lesen der ganzen US- Hifi-Magazine und auch der europäischen Anzeigen für diese JBL PRAGON auf, daß niemand den wirklichen Grund für das phänomenale Klingen dieses Lautsprechers aus physikalischer Sicht plausibel ausgesprochen bzw. beschrieben hatte.

Der eigentliche Grund war nämlich, das Gehäuse des oder der PARAGON war schief, überall richtig schief und elegant krumm. Es waren fast keine parallelen Wände in dieser Konstruktion. Es hatte bis etwa 1987 gedauert, bis sich bei JBL wieder mal jemand Gedanken darüber gemacht hatte, warum die allermeisten JBL Power-Boxen einfach nicht klingen, sondern nur gewaltig wummern. Mit der riesigen JBL Ti 250 kam der späte Umbruch mit den schiefen asymmetrischen Türmen mit dieser phänomenal sauberen gewaltigen Basswiedergabe.

Die gesamte Konstruktion der PARAGON war schon sehr fein abgestimmt.
Jedenfalls alle damaligen Messe- Vorführungen, natürlich nur mit offensichtlich gezielt geschultem hervorragenden JBL- Personal und ganz bestimmten damals überhaupt verfügbaren edel klingenden Schallplatten waren überragend.

Der Preis der Paragon übrigens auch.
Damals waren 2.250.- US Dollar (in den USA) bei uns immer noch umgerechnet etwa DM 10.000.-, doch die Paragon kostete bei uns in Deutschland West weit mehr, an die 18.000.- DM. Jeder sollte schon "etwas" dran verdienen.
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Der Rolls-Royce von 1959

Wie bei den offenen Hörnern (auch denen von Paul Klipsch) damals wie auch heute üblich, wurde das System mit einer lapidaren Nennbelastbarkeit von 60 Watt "beschrieben". Das klingt hier immer noch so wie in den wenigen raren alten Rolls-Royce Prospekten, in denen lediglich von einem "Motor" - groß genug und mit "ausreichend" Leistung - gesprochen wird. Da wurden nämlich weder die Zylinderzahl noch die PS oder die Umdrehungen pro Minute oder gar der Benzinverbrauch angegeben. Das hätte übrigens einen Lord sowieso nicht interessiert.
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Bei der heutigen Gigantomanie könnte es wieder ein Renner werden.

Liebend gerne würde ich diesen Lautsprecher noch einmal bei uns im Studio aufbauen und mit einer guten Class-A Endstufe erklingen lassen. Leider ist das (Leer-) Gehäuse (ein Nachbau) bereits in der 5.000.- Euro Ecke angelangt zuzüglich Lautsprecherchassis und Frequenzweiche und das ist "der Spaß" dann doch nicht wert.

Wenn Sie solch einen originalen Paragon Lautsprecher noch haben, bitte mal anrufen oder einen Kommentar senden. Wir würden uns freuen.
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In einer englischsprachigen Information heißt es :

The JBL D44000 Paragon is an iconic one-piece stereo loudspeaker created by JBL that was introduced in 1957 and discontinued in 1983; its "production run" was the longest of any JBL speaker. At its launch, the Paragon was the most expensive domestic loudspeaker on the market.

  • Anmerkung : Das stimmt so natürlich nicht, denn von RCA, GE, ALTEC und EV usw. gab es über 3m hohe und breite große Kinolautsprecher (Hörner) für die riesigen Kino-Säle bzw. Paläste (in den USA) mit über 2.500 Sitzplätzen. Und diese gewaltigen Trümmer kosteten schon etwas mehr als ein JBL-Paragon.


Designed by Arnold Wolf from a concept elaborated by Col. Richard Ranger (bekannt aus dem amerikanischen Bandgerätemarkt - Ranger-Tone) , it is almost nine feet long and requires over a hundred man hours of hand-finishing by a team of dedicated craftsmen. Resembling less a conventional loudspeaker than an elegant sideboard, it is a landmark product for the company that was sought after by the well-heeled and celebrities. With estimated total production of about 1,000 units, it is highly sought after by collectors to this day.

The Paragon is a horn-loaded stereo speaker system housed within a single 9-foot cabinet. It is based on a diffusion principle developed by Richard Ranger as consultant to JBL. Launched in 1957, the Paragon is the world's earliest production stereo loudspeaker for home use, and also the most expensive speaker at the time. As the flagship JBL product, it cost US $1,830. The "Paragon" is the product with the longest production run of all JBL loudspeakers. It was produced continually until it was discontinued in 1983, when it was replaced by a product line named "Everest".
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Hier noch zwei Links auf frühe Informationen über Colonel Ranger

Several weeks later, we returned to hear a demonstration by Col. Ranger of the Magnetophone.

und hier

1958 / 04 - WHAT WE SAW - the JBL Ranger-Paragon

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Noch etwas über die Historie von "Stereo"

Daß die Musikwiedergabe mit 2 Kanälen ein deutliches Plus an musikalischen Informationen mit sich brachte, hatten Akustiker bereits um 1934 nachweislich herausgefunden. Es gab zwar ein paar effekthascherische Stereo-Vorführungen am Anfang des Jahrhunderts, aber daraus wurde nie etwas Ernsthaftes.

Etwa um 1958 wurde die Stereo-Langspielplatte in den weltweiten Platten-Markt "lanciert". Obwohl die wenigsten Musikliebhaber einen solchen Stereo-Plattenspieler hatten, wurde es ein Welterfolg. Dann etwa 1959/1960 (in den USA) wurde Stereo über UKW geboren und jetzt stand es (aber nur im Prinzip) allen amerikanischen Rundfunkhöreren offen (sofern die unendlich vielen kleinen Radiostationen es sich damals bereits leisten konnten, ihre Sender auf FM-Stereo umzubauen.) Bei uns wurde Stereo über UKW erst in 1963 eingeführt.
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