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Ab der Serie III war auf einmal "alles" anders.

Der amerikanische Geschmack
Ein Anschauungsmodell von vorne
und hier von hinten
Das Anschluß-Terminal
Die Öffnungen

Die Hifi-Welt hatte natürlich bald herausgefunden, daß nach der grenzenlosen Begeisterung über dieses neue Klangerlebnis irgendwann eine Ernüchterung folgen würde. Natürlich hatten diese Boxen auch Schwächen. Wie Karl Breh feststellte, gab es da irgendwo um 120 Hz eine Resonanz.

Und diesem Phänomen "Eigenklang" des Gehäuses sind die BOSE Entwickler auch auf den Grund gegangen. Der Holzkasten klingt - und das ist schlecht. Wie kann ich das Gehäuse, das ja gebraucht wird, so konzipieren, daß es eben nicht klingt. Und das alles entstand ja bereits im Jahr 1974.
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Jedem Chassis sein eigenes "Kästchen"

Wenn ich sowieso 9 mechanisch und elektrisch völlig baugleiche "gleiche" Breitbandchassis (pro Box) habe bzw. benötige, dann könnte man doch auch 9 einzelne voneinander abgetrennte Kammern benutzen, sodaß sich kein Chassis mit dem anderen "kabbeln" kann.

Doch diese Boxenform ist zwangsläufig asymmetrisch und 5-eckig. Da war der Mathematiker gefragt, wie denn die Kammern dieses 5-Ecks gestaltet werden müssen, damit sie vom Volumen alle exakt gleich groß sind. Als Ergebnis kam raus, mit Sperrholz oder Preßspanplatten geht das (damals jedenfalls) nicht zu realisieren.

Weiterhin hatten die Entwickler rausgefunden, mit einer quasi Bassreflexöffnung könnte man den Wirkungsgrad insgesamt deutlich steigern, bei verbesserter Impulswiedergabe. Doch eine gemeinsame Öffnung für alle 9 Chassis, auch da mußten andere Ideen gefunden werden.

Das neue Gehäuse wurde ein vollkommen neues Kunststoff-Spritzteil

Soetwas gab es bislang noch nicht, das wurde neu konzipiert und es wurde die Basis für alle weiteren BOSE 901 Boxen.

Denn ..... es hatte funktioniert. Diese "Plastikkiste" hatte wirklich keinerlei Eigenresonanzen mehr, sie konnte keine haben bei diesen krummen und schiefen Kammern.

Bei oberflächlicher Betrachtung scheinen die 9 Kammern alle verschieden groß zu sein, aber das täuscht. Hier waren Profis am Werk, Physiker vom MIT, die das ausgerechnet hatten. Wir haben solch ein nacktes Gerippe geschenkt bekommen und genau angesehen. Früher hatten wir uns ja nicht mal getraut, eine 901 Box aufzuschrauben.

Die Wände sind verwindungssteif verklebt und das gesamte Teil ist erstaunlich robust und dennoch nicht allzu schwer. Später machen die Chassis mit den großen Magneten das Gewicht aus.

Man muß den Ingenieuren von BOSE (bzw. dem MIT) für diese Idee an sich schon ein großes Lob zollen, denn es war erst 1974.

Die Raketenausgänge des "Daniel Düsentrieb"

Eine Düse für 4 Chassis
Eine Düse für das Front-Chassis

("Daniel Düsentrieb" war eine Comic Figur ähnlich wie Dagobert Duck oder die Micki-Maus aus den 1960er Jahren) Jede 901 Box (ab Serie III) hat hinten zwei "Auspuffrohre" wie bei den Turbinen eines Düsenjägers.

Scheinbar sind jeweils 4 Kammern am gleichen Bassreflexrohr. Doch das täuscht.

Die einzelnen Kammern sind wirklich pneumatisch sauber voneinander getrennt und erst ganz am Ende des Ausgangs sind die 4 Kammern in einem Rohr vereinigt.

Weiterhin werden die 9 Chassis nicht mehr - wie früher - ins Gehäuse eingeschraubt, sondern wie in einem Bajonett in 3 Rasten eingedreht und nur noch gegen Verdrehen fixiert.

Daß man mit dieser Montage "noch mehr" Geld (bei der Produktion) sparen konnte, sei nur am Rande erwähnt.
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