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Der Autor Bert Whyte schreibt in der US-Audio - Dez. 1968

1950 - ganz ganz selten - das Wort "high fidelity"

Anmerkung zu dem Artikel : In USA ist der Hifi- Gedanke viel früher aufgewacht als bei uns in Deutschland. Nach dem Neuanfang ab 1945/46 hatten unsere Ingenieure, unsere Eltern und auch die potentiellen Kunden andere Sorgen, als sich um Hifi-Anlagen zu kümmern bzw. sich solche zuzulegen. Dennoch gab es in der Funkschau bereits eine Blaupunkt-Anzeige mit dem Wort "High Fidelity" aus 1950 !

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Die zwölfjährige Entwicklungsgeschichte (geschrieben 1968)

Die Pressemappe von 1970

Der 901-Lautsprecher wurde von Dr. Amar G. BOSE, Professor der Elektrotechnik am Massachusetts Institute of Technology, entwickelt. Dr. BOSE lehrt neben anderem Elektroakustik und ist seit jeher ein ausgesprochener Musikliebhaber und Hi-Fi-Enthusiast. Vor ca. 12 Jahren stellte er ein Forschungsprogramm zur Untersuchung von Lautsprechern auf. Er erkannte, wie richtig die alte Erfahrung ist, daß der Lautsprecher das schwächste Glied in der akustischen Übertragungskette darstellt.

Als junger Violinstudent und ständiger Gast bei den Konzerten des Boston Symphony Orchestra in der nahegelegenen Symphony Hall war es Dr. BOSE nicht möglich, dem Höreindruck im Konzertsaal etwas Vergleichbares mit Hilfe im Handel erhältlicher Lautsprecher gegenüberzustellen. Dies betraf in erster Linie die von ihm besonders geschätzten Streichinstrumente, die zwar recht interessant, aber doch sehr wirklichkeitsfremd klangen. Die Voruntersuchungen bestätigten, daß die wesentlichen Lautsprecherprobleme aus der Inadäquanz der Standardmeßtechniken, die sich hauptsächlich auf Tests im schalltoten oder freien Raum sowie subjektive Hörtests stützten.

Entweder wissenschaftlich oder gebastelt

In den vergangenen 30 Jahren wurde die Lautsprecherentwicklung zu einem Teil exakt wissenschaftlich (mit Hilfe schalltoter Räume und in Reihe betriebener Tongeneratoren und Oszillographen), zum anderrn handwerklich empirisch betrieben, d. h. durch „Basteln und Probieren", „Membran doping", individuelles Abstimmen und darüber hinaus immer wieder in Form subjektiver Hörversuche.

Es scheint für diese Art von Lautsprecherforschung wenig Argumente zu geben; Musik wird nun einmal nicht im schalltoten Raum gehört. So erhob sich die Frage nach dem Aussagewert von Messungen im schalltoten Raum gegenüber dem gewöhnlichen Hörmilieu.

Die Suche nach dem idealen Lautsprecher

Dr. BOSEs Aufgabe war in der Tat äußerst schwierig: die Parameter für den Klang des idealen Lautsprechers (theoretisch eine pulsierende Kugelsphäre), falls überhaupt realisierbar, herauszufinden und präzise, diesem Klangbild adäquate Meßtechniken zu entwickeln, und zwar immer unter Berücksichtigung der Hörbedingungen im Wohnbereich.

Mit Hilfe der enormen technischen Ausrüstung des M.I.T. widmete sich Dr. BOSE in seinen ersten Untersuchungen der Simulierung der idealen, pulsierenden Kugelsphäre, deren Oberfläche Druckwellen in allen Richtungen gleichmäßig abstrahlen sollte.

Herauszustellen ist die Tatsache, daß es für sehr wichtig gehalten wurde, die pulsierende Kugelsphäre genau in einem solchen Raumtypus auszumessen, wie er den normalen Betriebsbedingungen eines Lautsprechers entspricht. So mußten die Schwingungsknoten, die stehenden Wellen usw. in die Messungen miteingehen.

Die ideale, pulsierende Kugelsphäre mit dem Computer simulieren

Eine ideale, pulsierende Kugelsphäre, die kurze, hochfrequente Impulse erzeugt, kann durch eine Hochspannungsfunkenentladung, die in einem typischen Wohnraum einmal pro Sekunde ausgelöst wurde, simuliert werden. Der Schall dieser Entladung wurde mit einem kalibrierten Western Electric 640-AA Kondensatormikrofon aufgenommen. Das Mikrofon wandelte das Schall-Signal in ein elektrisches um, womit der "Akkumulator" (also der Speicher) eines speziellen Digitalcomputers gespeist wurde.

Mit 4000 gespeicherten Entladungen führte der Computer eine Rechenoperation durch, bekannt als Digitalabgriff oder Überlagerungsintegration (ich kann Ihnen versichern, daß dies jenseits meiner Kenntnisse liegt).

Das Resultat war ein mathematisches Modell des idealen Lautsprechers. Die Signale des Computer-Magnetbandes unterscheiden sich selbstverständlich vom Original (erzeugt von der idealen, pulsierenden Kugelsphäre/„ Funkenlautsprecher") in bezug auf die Charakteristik des „Lautsprechers" und die akustischen Eigenschaften des Raumes. Trotzdem ergibt sich eine mathematische Beziehung zwischen den beiden Signalen.

Der akustische Sollwert des „Lautsprechers"

Ist diese einmal bekannt, so ist es auch möglich, rechnerisch den akustischen Sollwert des „Lautsprechers" zu ermitteln - gültig für jedes andere aufgenommene Signal in diesem Raum, sogar für das komplexe Schallereignis eines Orchesters.

Als nächstes fütterte man den Computer mit Sprach- und Musikmustern in Form elektrischer Signale. Der Computer produzierte ein Band dieses Materials, wie es bei der Aufnahme in einem Wohnraum zustande gekommen wäre, als ob es von einem, in einer Ecke des Raumes befindlichen, hypothetischen achten Teil des idealen, kugelsphärischen Lautsprechers mit 22 Stück 4"-Systemen auf einem Oktanten mit dem Radius von 20 Inches. Die Steuerung erfolgte über ein Ausgleichsnetzwerk, dessen Daten aus einer Computerberechnung hervorgingen.

Die beiden Bänder wurden dem Subjektivtest unterworfen. Nach Dr. BOSE waren die Testpersonen außerstande, innerhalb eines A-B-Vergleichs die Sprach- und Musikbeispiele der Computer-Simulation von der Lautsprecherdarstellung zu unterscheiden.

Für damals ein enormer Rechenaufwand

Mit normalem Denkvermögen kann man den außerordentlichen Rechenaufwand, der zur Herstellung dieser Bänder notwendig war, nicht nachvollziehen. Die Unerläßlichkeit eines Computers ist einleuchtend. Selbst dann, wenn Dr. BOSE seine Experimente einige Jahre später vorgenommen hätte, wären 20 Stunden Rechenzeit erforderlich gewesen, um 7 Sekunden Musik zu erstellen! Heute (in 1970 !!) würde sich diese Zeit auf 3-6 Minuten reduzieren.

Die Bedeutung des Experiments wurde dadurch unterstrichen, daß mit Hilfe eines exakten Frequenzausgleichs die auf der sphärischen Oberfläche dicht plazierten, kleinen Lautsprecher in der Lage sind, unter normalen Hörbedingungen Musik und Sprache zu reproduzieren, die sich subjektiv nicht von denen unterscheidet, welche eine ideale, pulsierende Kugelsphäre in der gleichen Umgebung reproduzieren würde - ohne Resonanzen, Phasenverschiebungen, Brechungen und Verzerrungen jeglicher Art. Dr. BOSE verfügte somit über eine Meßtechnik, die ihre Gültigkeit durch Einbeziehung subjektiver Hörfaktoren noch unterstrich.

Ab wann ist der Klirrfaktor hörbar ?

Ein anderes Experiment wurde zur Ermittlung eines Meßverfahrens zur Bestimmung von Lautsprecherklirrgraden vorgenommen. Bislang waren Verzerrungen immer im schalltoten Raum bestimmt worden. Diese Methode ist jedoch wenig verbindlich für einen Hörer, der seinen Lautsprecher normalerweise in einem Wohnraum betreibt. In den meisten Fällen treten bei zunehmender Abstrahlintensität verschiedene Verzerrungen auf. Bei geringer Lautstärke sind sie hingegen vernachlässigbar klein.

Dr. BOSE berief sich auf diesen Tatbestand, indem er denjenigen Pegel bestimmte, bei dem hörbare Verzerrungen auftraten. In einem Wohnraum wurden Musik- und Sprachbeispiele wiederholt mit sukzessiv steigender Abstrahlenergie wiedergegeben. Die Testperson befragte man ausschließlich nach einem erfaßbaren Unterschied. Derjenige Abstrahlpegel, bei dem zuerst eine Abweichung wahrgenommen werden konnte, bezeichnete den Grad der Leistungsfähigkeit des Lautsprechers. Dieses Maß unterliegt zwar letztlich subjektiver Bewertung, wurde aber erhalten, ohne auf individuelle Höranalysen oder die bekannten Verzerrungskriterien zurückgreifen zu müssen. Genau genommen handelt es sich hierbei um ein Verfahren, das eine objektive, physikalische Messung mit der subjektiven Aussage über ein Schallereignis koppelt. Die Testperson wurde nicht nach der Gefälligkeit des Klangbildes sondern nur nach Klangdifferenzen befragt.

Die normalen Hörbedingungen im Konzertsaal

Dr. BOSE konnte seine Studien nun mit Hilfe der neu entwickelten Meßmethoden fortsetzen. Wie den obigen Ausführungen zu entnehmen ist, hat man den Messungen unter normalen Hörbedingungen größte Aufmerksamkeit geschenkt. Viele Studien zur Konzertsaalakustik haben bestechend demonstriert, daß der Hörer, unabhängig davon, wo er sich gerade befindet, das Orchester als ein Schallereignis wahrnimmt, bei dem direkte und reflektierte Komponenten in einem für jeden Saal charakteristischen Verhältnis zueinander stehen.

Dr. BOSE verwertete auch akustische Daten aus europäischen Konzertsälen. Dabei ergab sich, daß der Anteil des reflektierten Schalls auf nahezu allen Plätzen überwog. Sogar in einem äußerst großen Saal wie der Boston Symphony Hall dominierte der indirekte Schall bereits in 6,5m Entfernung vom Orchester.

Es ist sehr wichtig zu berücksichtigen, daß im Reflexionsfeld die Schallenergie auf dem Reflexionsweg an jedem Punkt der Raumoberfläche erscheint und die Einfallswinkel der Schallsignale sehr weit gestreut sind. Diese Raumwirkung des einfallenden Schalls und ihr Frequenzspektrum sind die maßgeblichen Faktoren des Höreindrucks.

Zur klanglichen Beurteilung

Bei der klanglichen Beurteilung des BOSE 901 Systems war ich mir darüber im klaren, daß ich es mit einem völlig neuen Lautsprechertyp zu tun hatte. In mancher Beziehung ist dieser Lautsprecher mit konventionellen Typen nicht zu vergleichen. Ohne seine anderen Vorteile zu berücksichtigen, sind schon allein seine räumliche Wirkung und der Stereoeffekt von ganz bestechender Überlegenheit.

Kein Zweifel, das Direct/Reflecting-Prinzlp ist für die Musikwiedergabe im Wohnraum unbedingt gerechtfertigt. Bei sinfonischen Darbietungen ist die Illusion eines räumlich anwesenden Orchesters komplett.

In der Mitte gewinnt man den Eindruck eines perfekten, virtuellen Bildes. Aber auch jenseits der herkömmlichen Stereoachse ist das Klangbild erstaunlich stereophon. Es kommt meines Erachtens dem einer authentischen Dreikanalstereoaufnahme am nächsten. Das ganze Klangbild zeichnetsich durch seine Klarheit, Transparenz, Breitbandigkeit, kristallklare Impulstreue ... und extreme Natürlichkeit aus.

Eine ganz erstaunliche Baßwiedergabe

Gleichermaßen erstaunlich ist die Baßwiedergabe. Die Übertragung des donnernden Kontra C eines Orgelpedals mit einer von den Maßen her (20"x12"x12") so zierlichen Box oder der saubere Anschlag einer großen Baßtrommel ist ein überwältigendes Ereignis.

Die Lautsprecher decken erbarmungslos alle Schwächen der Reproduktion auf. Nur selten trifft man eine (Anmerkung : Schallplatten-) Aufnahme an, die in linearer Stellung des Equalizers abgespielt werden kann. (Es gibt offenbar mehr hochfrequente Verzerrungen als ich es je geahnt hätte.)

Der BOSE kommt erst richtig zur Geltung, wenn er mit Programmen hochwertiger (Magnet-) Bänder ausgesteuert wird. Ich besitze mehrere sinfonische Mutterbänder sowie Originalkopien, deren Wiedergabe von einer bezwingenden Naturtreue waren. Zweifellos kann man dem BOSE 901 mit seinem neuen, wegweisenden Prinzip den abgenutzten Begriff eines „Revolutionärs" zuerkennen.
Bert Whyte Audio - Dezember 1968
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Gedanken zum Klang (Larry Zide The American Record Guide)

Der BOSE 901 ist in der Tat eines der vollkommensten Systeme, dem ich zuzuhören je das Vergnügen hatte. Ich glaube dies mit Sicherheit sagen zu können, weil ich nun schon seit mehreren Monaten mit ihm lebe. Seit jeher hielt ich die Schalldispersion für ein wegweisendes Prinzip, das hier konsequent verwirklicht wurde.

Abstrakter gesagt, der Klang ist einfach großartig. Der 901 zeichnet sich durch seine Klangneutralität aus. Es ist einfach alles da.

Larry Zide The American Record Guide
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Resümee - Elementary Electronics, Sept. 1969

Das BOSE 901 Lautsprechersystem erzeugt den natürlichsten Stereoklang, der die Illusion des Konzertsaales erweckt, mit einer Gleichmäßigkeit des Frequenzganges und einer unglaublichen Verzerrungsfreiheit - besonders in Anbetracht seiner Größe. Unter Berücksichtigung all dieser Vorteile muß man ihn einfach besitzen, wenn man auf höchsten Hörgenuß Wert legt.

Elementary Electronics, Sept. 69
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Schall erobert den Raum. (Norman Eisenberg High Fidelity)

Bei richtiger Aufstellung des 901 Systems ist es möglich, an jedem Punkt des Raumes den vollen Stereoeffekt zu erreichen. Gemeinsam mit der enormen Tiefenwirkung wird ganz der Eindruck erweckt, als rührte der Schall gar nicht von Lautsprechern. Die akustische Perspektive nähert sich geradezu frappierend demjenigen Klangerlebnis, das man gewöhnlich nur durch Hinzunahme eines dritten Lautsprechers, der das Loch in der Mitte füllt, erreicht.

Fügen Sie diesen Werten die außerordentliche Breitbandigkeit des 901, seine neutrale, ausgewogene Transparenz bei jedem Programmaterial hinzu, und Sie werden sich fühlen, als hätten Sie eine Art Stereoentdeckung gemacht. Darüber hinaus können Sie diesem System stundenlang ohne Unterbrechung zuhören - sollte Ihre Reaktion ähnlich ausfallen, so schalten Sie auch nur mit Widerwillen ab.

Norman Eisenberg High Fidelity
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Equipment Test Reports.

Wir hörten uns den BOSE 901 in verschiedenen akustischen Milieus an: vom extrem harten und strahlenden bis zum stark bedämpften Milieu. Wir verglichen ihn dann in A-B-Tests mit den besten uns verfügbaren Systemen. Der BOSE 901 klang ausgesprochen sauber, transparent und frei. Seine Klarheit und Klangdefinition wurde besonders bei orchestraler Wiedergabe von keinem Lautsprecher übertroffen. Dieser Eindruck bestätigte sich auch bei Impulsmessungen, die über den ganzen Bereich ausgezeichnet waren. Die Wiedergabe im untersten Baßbereich hätte man einem solch kompakten System nicht zugetraut. Er hatte alle raumfüllenden Eigenschaften der besten akustisch geschlossenen Systeme und darüber hinaus die Präsenz und Klarheit eines Breitbandelektrostaten. Seine räumliche Klangverteilung, durch die eine ganze Wand förmlich zum Leben erweckt wird, ist der wesentliche Grund für das realistische Klangbild. Ich muß gestehen, daß ich nie ein Lautsprechersystem in meiner Wohnung hatte, das den BOSE 901 übertroffen oder ihm auch nur nahe gekommen wäre in bezug auf seine allumfassende Klangtreue.

Hirsch-Houck Laboratories Hi-Fi/Stereo Review
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Einmaliges Hörerlebnis. (Stereo & Hi-Fi Times - Spring 1970)

Durch die acht nach hinten gerichteten Lautsprecher stammt der Hauptanteil des Schalls von der Reflexion an der Wand. Genau genommen sind es 89% Reflexion und 11 % Direktschall. Nach Angaben des Herstellers stand die Überlegung dahinter, daß nur so eine echte Simulierung der Gegebenheiten im Konzertsaal zu erreichen ist.

Das Prinzip der multidirectional Klangquelle ist nicht neu im Lautsprecherbau. Aber viele frühere Versuche sind durch den Mangel an Qualität fallen gelassen worden. Dieser Versuch schlug nicht fehl.

Beim multidirectional Lautsprecher scheint sich der Schall von der Box zu lösen. Rings um die Schallquelle breitet sich ein geräumiges Klangbild aus, das hier auf wunderbare Weise realisiert wird. Ein Stereopaar macht die Basis stereophon, wobei jedes Instrument seinen festen Platz hat, den es auch behält. Sie können diesen Lautsprecher weiter als die herkömmlichen voneinander entfernt aufstellen, ohne befürchten zu müssen, daß ein Loch in der Mitte entsteht.

Der Klang

Der schlagenste Beweis ist zweifellos der Klang. Hier läßt der BOSE 901 die anderen weit hinter sich. Die Richtungscharakteristik habe ich schon erwähnt. Sie ist für die Natürlichkeit des Klangbildes weitgehend verantwortlich.

Bandbreite und Impulstreue spielen dabei die gleiche wichtige Rolle wie die Verfärbungsfreiheit. Ich habe viel Zeit mit diesem Lautsprecher verbracht. Die Übertragungskette bestand aus lauter hochwertigen Komponenten, einschließlich eines Hochleistungsverstärkers. Nur wenigen Lautsprechern kann ich stundenlang zuhören. Dies ist einer!

Die Bandbreite ist bestechend. Nach meinen Frequenzgangmessungen geht der Lautsprecher linear bis 34 Hz und fällt darunter sehr langsam ab. Die Wiedergabe ist selbst bei 25 Hz brauchbar. Dies ist sicher der tiefste Punkt, der von Musikprogrammen (Anmerkung : zu der Zeit nur auf Schallplatte) zuweilen erreicht wird, an den normale Aufnahmen jedoch selten herankommen.

Zum oberen Ende hin verläuft der Frequenzgang ohne hörbare Spitzen und Einbrüche und zwar weit über meine Gehörgrenze hinaus. Zur Bestimmung der Effizienz seines Dispersionsgrades habe ich ein 12-kHz-Signal verwendet. Es war keine Pegelabweichung beim Herumgehen im Raum hörbar. In jeder Position empfand man eine Gleichmäßigkeit, die die exzellente Dispersion und den Höhenausgleich nur bestätigte.

Klavierwiedergabe galt schon immer als besonders kritisch

Wir hören jedoch keine Sinuswellen sondern Musik. Und wie schön sie klingt aus diesen Lautsprechern! Bei kleinen Gruppen ist der Klang offen und lebensnah; große Klangmassen werden unverzögert verarbeitet. Einer meiner beliebtesten Tests enthält massive Chormusik. Die Dispersionscharakteristik läßt den Stereoeffekt sehr gut zur Geltung kommen. Die Klangcharakteristik läßt die Stimmen als sehr real erscheinen. Ein Chor stellt einen großen Verband einzelner Stimmen dar. Ein guter Lautsprecher wird dies eben genau so reproduzieren, ein weniger guter wird den Chor zu einem homogenen Klangkörperzusammenschmelzen. Hören Sie sich die Carmina Burana (Columbia) aus diesem Lautsprecher an und Sie werden feststellen, wie ein Chor klingen sollte.

Klavierwiedergabe galt schon immer als besonders kritisch, der BOSE 901 bringt sie wie sie ist.

Alles in allem erzeugt der BOSE 901 ein ausgewogenes Klangbild, wie Sie es sich besser nicht wünschen könnten. Kurzen Impulsen folgt er exakt. Stoppt der Schall plötzlich, so ist der Lautsprecher ebenso schnell in Ruhe. Wenn die Musik keine Bässe enthält, wird auch im Lautsprecher keiner übertragen. Existieren aber welche, so werden auch die tiefsten wiedergegeben. Sie benötigen viel Leistung bei lautem Hören, mindestens 50 Watt pro Kanal. Dafür ermöglichen sie eine Qualität die nicht so leicht ihresglei-v chen finden dürfte.
Stereo & Hi-Fi Times
Spring 1970
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Ein neuer Weg.

Der BOSE 901 ist in der Lage, den natürlichen Klang, den man je von einem Lautsprechersystem gehört hat, zu erzeugen. Seine Mitten und Höhen sind von hervorragender Transparenz, die Tiefen weder verschwommen noch bumsig. Die Gesamtklangqualität ist so klar, daß sich der Hörer der Elektronik zwischen sich und den Instrumenten gar nicht bewußt wird.

Der Klang? Der 901 ist zur Zeit wahrscheinlich das einzige Lautsprechersystem, das eine echte Konzertsaalqualität erzeugt.

HI-FI Buyers Guide
Fall/Winter 1969 Issue
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Weitere hervorragende Testberichte

sind veröffentlicht in Hi-Fi Stereophonie, Deutschland (Karl Breh); Fono Forum, Deutschland (Stratos Tsobanoglou); Revue du Son, Frankreich (J. M. Marcel, P. Lucarain); Technique, Frankreich (Gilles Nardeau); Revue du Son, Frankreich (Jaques Dewvre).
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