Wie kann man auf "einfache" (?) Art und Weise die Qualitäten der analogen Audio-Quellen ausmessen ?
Wir benutzen bei uns mehrere hochwertige Vorverstärker und Vollverstärker und auch modernere Receiver der oberen Qualitätsstufen.
Die Palette reicht von unserem ReVox B251 angefangen über mehrere Accuphase Geräte sowie einen der wenigen Grundig Edel- Vorverstärker - sogar mit MC-Eingang - bis zu dem Onkyo Vollverstärker A8850 ebenfalls mit MC Vor-Vor-Verstärker bis zu dem erstaunlich guten Pioneer A/V-Receiver VSX 859 RDS. Als Moving-Coil- "Hilfe" haben wir den kleinen auch recht guten DENON HA 500 "Vorvor"- Verstärker parat, den wir bei Bedarf vor die normalen MM-Phono- Eingänge vorschalten.
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Um diese Messungen reproduzierbar (abhörbar) zu machen .....
.... nehmen wir die Ergebnisse (die Messungen) jeweils auf unseren TASCAM DR40 Recorder auf. Dieser Digital-Recorder schreibt 96kHz/24bit Wave-Dateien in einer solch hohen Güte (auf die 128 Gigabyte- Speicherkarte), die jedes analoge Aufnahmegerät übertrifft.
Denn mit dieser Aufnahme-Qualität von 96 kHz und 24 Bit ist die Aufzeichnung in eine Wave-Datei mit Sicherheit genauer als jedes andere Messgerät. In der Theorie erreicht der Recorder damit einen Rauschspannungsabstand bzw. einen Dynamikbereich von über 120 dB. Beim späteren Abhören kann man dann die notwendige Abhörlautstärke problemlos extrem weit erhöhen.
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Das Ziel ist eine einzelne Wave-Datei pro Messung
Eine sinnvolle Aneinanderreihung von 10 Sekunden Takes oder Sound-Schnipseln - beginnend mit dem Referenz-Ton - macht die Qualitäten sichtbar und auch hörbar.
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Zuerst müssen wir den Digital-Recorder einstellen.
Für unsere Tests haben wir den Pioneer VSX 859 mit Magnet- vorverstärker gewählt. Der hat auch einen eingebauten UKW- Tuner und einen analogen CD- Eingang. Da fast alle UKW- Sender über Pegel-Begrenzer gefahren werden, ist ein UKW- Programm nützlich. Bei uns ist es der HR4 Sender auf 102.5 MHz. Abends wird fast 4 Stunden lang Musik gesendet, die sich (in der Regel) vorzüglich eignet.
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Den Vorverstärker-Ausgang benutzen ?
Der ist die geräteinterne Schnittstelle zu den Endstufen (und ist meist an der Rückfront herausgeführt und gebrückt) und damit natürlich vom Lautstärkesteller und den Klangstellern abhängig. Das hat Vorteile und Nachteile. Der Vorteil ist, man kann den Audio-Signal- Ausgangspegel weit über die 1 Volt ss steigern. Außerdem kann man die Balance der beiden Kanäle korrigieren. Der Nachteil ist, der einmal eingestellte Pegel kann ganz leicht (versehentlich) wieder verstellt werden und dann geht der ganz Zirkus nochmal von vorne los.
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Den Tape-Out-Ausgang zum Messen und Abhören benutzen ?
Der Tape-Out-Ausgang ist unabhängig von den Klangstellern und dem Lautstärke-Potentiometer. Dort kommt immer das von einer der ausgewählten Quellen eingespeiste neutrale Signal raus. Der Nachteil ist, das gelieferte Signal ist oft von der Signalstärke der Quellen abhängig. Hier im Pioneer kann das intern eingestellt werden, sodaß etwa 300 mV an den Cinchbuchsen ankommen.
So kann es (bei manchen Geräten) sein, daß das UKW-Signal deutlich lauter ist als das Phono-Signal oder das CD-Signal. Über die CD-Eingänge speisen wir zusätzlich unseren Tongenerator mit dem 1 kHz Refrenz-Signal ein, dessen Ausgangspegel wir in kalibrierten Stufen steuern / schalten können.
Die bisherigen Erfahrungen mit dem Phono-Eingang des Pioneer und dem Ortofon VM RED Abtaster waren positiv, da dessen Pegel am Tape-Out Ausgang bei ähnlicher Pop-Musik wie aus der UKW-Quelle in etwa der gleiche ist.
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Die Erfahrungswerte des Pegels am Recorder einstellen
Bei unseren Messungen hatten wir Glück, dieser Pioneer VSX 859 liefert von den 3 Quellen die Audio-Signale mit fast gleichen Pegeln an. Die am Recorder per Tastendruck eingestellte Maximal- Aussteuerung liegt bei den Spitzen-Werten bei -12 bis -10 dB und damit haben wir noch etwa 10 dB "Headroom", unsere Übesteuerungsreserven.
Am Recorder sind alle dort vorbereiteten digitalen Filter abgeschaltet. Der Frequenzbereich geht linealgerade von 20 bis 20.000 Hz.
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Die Messung 1 - der 1 kHz Pegelton als Referenz
Da wir ja "glauben", daß der propagierte Frequenzbereich des Tascam Recorders wirklich "glaubwürdig" ist, interessiert uns nur der Dynamikbereich des analogen Line-Eingangs dieses Receivers für den späteren Vergleich mit den anderen beiden Audio-Quellen.
Der Tongenerator wird so eingestellt, daß unser Recorder-Display -10db anzeigt. Dann wird - nach 10 Sekunden - der Tongenerator stromlos gemacht und der Recorder weitere 10 Sekunden weiter laufen lassen. - Für eine weitere Rauschabstands- Messung wird der Tongenerator vom Receiver abgestöpselt und zwei Cinch-Blindstecker auf die Eingänge gesteckt und der Recorder wieder für weitere 10 Sekunden gestartet.
Am Ende sind also 3 Signal-"Schnipsel" in der 96kHz Wavedatei aneinander gehängt, die später im Sound-Editor nochmal kontrolliert und bei Bedarf bezüglich der Länge korrigiert werden. Der Übergang von Teil 1 bis Teil 3 muß lückenlos erfolgen. Weiterhin sind jeweils 10 Sekunden völlig ausreichend. Wir haben damit jetzt den 0db Pegel und das Geräterauschen der jeweiligen Elektronik dokumentiert.
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Die Profi-Kontrolle mit dem RME Multiface und "Totalmix" :
Diese Wavedatei (das Bild oben drüber ist nur ein Muster / Beispiel) kann mit dem RME Wandler abgespielt werden und man kann ganz deutlich sehen, ob die 86 dB Fremdspannungsabstand des Pioneer Receivers stimmen oder nicht. Die Pegel-Anzeigen (sogar für bis zu 8 einzelnen Kanälen) gehen bis 120 dB runter.
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Die Messung 2 - mit "normaler" UKW- Musik
Leider fahren (senden) fast alle UKW- Sender ihre Musikprogramme über Kompressoren oder Begrezer, damit es schön laut rüber kommt. Wenige Ausnahmen sind die "zweiten" Kulturprogramme und (leider auch nur ab und zu) unser HR4 Sender. Dort werden ältere Musiken gespielt, die durchaus an die 45 Dezibel Dynamik rüber bringen. Und die benutzen wir, um auch den UKW- Teil des Receivers zu testen, damit uns keine Sonderfälle unterlaufen. Das Empfangsteil des Pioneer hat auch ein Muting. Nach ca. 10 Sekunden verstelle ich den Sender, sodaß der Ausgang stumm geschaltet wird und lasse die Aufnahme noch weitere 10 Sekunden laufen.
Später wird mir die RME-Software anzeigen, wo dort das Geräte-Rauschen anfängt.
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Die Messung 3 - der analoge Eingang für Magnettonabnehmer
Für diesen Test benutze ich unseren Thorens TD 125 MKII mit Ortofon VM Red Abtaster. Dazu lege ich die DHFI Platte Nummer 2 auf. Seit vielen Jahren werden bei mir alle Platten - insbesondere die Testplatten - nur noch naß abgespielt, die Vorteile lesen Sie hier.
Dann spiele ich von dieser Platte den Pegelton-Teil Band 1 und Band 2 ab. Dort ist für jeden Kanal ein (voll ausgesteuerter) 0db Pegelton drauf. Weitere Tests auf Seite 1 sind die Frequenzgänge und auch die Aussteuerung / Auslenkung der Rille.
Später auf der Seite 2 kommen gleich- und gegenphasige gleichlaute Testtöne, mit denen ich die Kanalgleichheit prüfe sowie der Rumpeltest mit einem Band von Leer-Rillen. Am Ende hebe ich mit dem Lift den Tonarm ab und lasse den Recorder noch weitere 10 Sekunden laufen, was denn der Abtaster für ein Eigen-Rauschen abgibt und wie laut das ist. Doch das war noch nicht alles.
Nach diesen Betriebs-Tests mit angeschlossenem Abtastsystem bekommt auch dieser Eingang die beiden Cinch-Blindstecker aufgesteckt und es werden weitere 10 Sekunden Stille aufgezeichnet. Auch diese Datei wird geprüft und im RME abgespielt und die jetzt wunderbar sichbaren Pegel werden problemlos begutachtet. Es gibt da keine Rückkopplungen bei hoher Abhörlautstärke.
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Die Messung 4 - der Phono-Eingang für die empfindlichen MC- (Moving Coil) Abtaster
Die Messung 4 ist aufwendiger. Ein MC-Abtaster liefert nur etwa 1/10 der Signal-Spannung eines MM-Abtasters. In unserem zweiten Thoren TD 125 ist ein älteres Ortofon MC10 eingebaut. Zusätzlich haben wir noch ein MC20 und ein Audio Technica MC Abtaster in Reserve. Doch dazu brauchen wir noch einen zusätzlichen Vor-Vor-Verstärker, unseren DENON HA500 (HA steht für head amp).
Den HA500 verbinden wir jetzt mit dem Phono-Eingang des Pioneer Receivers anstelle der beiden Blindstecker, und stecken diese Blindstecker auf die Eingangsbuchsen des HA500 und lassen den Recorder 10 Sekunden laufen. Dann werden die Blindstecker entfernt und der Tonarm mit dem MC10 wird angeschlossen.
Auch hier wird die DHFI Platte 2 naß gefahren und es werden die gleichen Durchläufe (die beiden Plattenseiten) aufgezeichnet wie im Test 3. Am Ende wird auch hier der Tonarm mit dem Lift angehoben und weitere 10 Sekunden Stille aufgezeichnet.
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Diese Prozedur ist quasi für jeden Plattenspieler Pflicht.
Wir vergleichen das Geräte-Rauschen (mit Blindsteckern) mit dem Abtaster-Rauschen an diesem Eingang - immer mit Bezug auf den 0dB 1kHz Pegelton von der Schallplatte oder auch dem Tongenerator.
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Hat eine Kombination aus Abtaster und Laufwerk diesen Test absolviert und bestanden, beginnen die eigentlichen Hörtests.
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Natürlich werden so auch die MC-bestückten Verstärker getestet.
Zur Zeit haben wir nur 2 Verstärker mit MC-Vor-Vorverstärkern, den Grundig SXV 6000 und den Onkyo Vollverstärker A8850 (beide mit anderen Macken). Weder unsere Accuphase Verstärker noch die Revox Verstärker haben einen MC-Vorvor-Verstärker.
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