1999 hatte Gerhardt Ronneberger "seine" Biografie geschrieben
Untertitel : "High-Tech-Schmuggler unter Schalck-Golodkowski."
Überarbeitet im Aug. 2022 von Gert Redlich - Dieses Buch war mir duch Zufall aus Ost-Berlin zugespielt worden, doch ích mußte es leider wieder abgeben. Die Lektüre dauerte eine ganze Nacht, so interessant und sogar großteils wertneutral hatte der Autor seine Zeit in der "DDR" (bei uns Wessis nach wie vor "Ostzone" oder "SBZ") beschrieben.
1999 war die Wende 10 Jahre her und vorbei und ich glaube, auch ihm ist es wie Schuppen von den Augen gefallen, wem er da in früher Jugend aufgesessen war. Er war im Laufe seiner Karriere im privilegierten Himmel der oberen "Kader" angelangt, auch wenn er ursprünglich aus ärmsten Arbeiterkreisen kam.
Das alles beschreibt er biografisch auf fast 370 Seiten (Taschenbuch-Format etwa A5). Und es ist lesenswert, - nicht nur für die überheblichen Wessis, auch für die ungläubigen und lernresistenten Ossis, die das alles sogar heute noch mal zurückdrehen würden, (.... wenn sie könnten).
Diese Generation stirbt aber so nach und nach weg und die jungen Menschen haben ganz andere Erinnerungen und Träume. Ich empfehle dieses Buch jedem Mitbürger egal welchen Alters, da mal reinzuschaun. Ich hatte es die ganze Nacht durchgelesen und das kommt selten vor, denn ein Buch muß schon etwas ganz Besonderes sein. Auch das Buch von Alexander Schalck-Golodkowski sei hiermit jedem empfohlen, der jetzt im Nachhinein mehr über die Zustände hinter den Gardinen des Politbüros wissen möchte.
Meinen Kommentar und meine Beurteilug lesen Sie hier im Nachsatz.
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Was hatte mich inspiriert ?
Es ist nämlich wahr, ich bin nach genau den ersten 3 Monaten meines Lebens per "Republik-Flucht" aus dem Arbeiter- und Bauern- Paradies in die kapitalistische Hölle entführt worden. Meine Mutter hatte genau 2 Koffer und 2 Kinder (mein Bruder war und ist 18 Monate älter als ich), als sie das Paradies und das niedliche kleine Ellrich im Harz und natürlich die Schwiegermutter für immer verließ.
Ich habe es gar nicht mitbekommen, weil ich (zum Glück) im Trage-Körbchen geschlafen hatte. Also bin ich ein Wessi durch und durch und durch viele Besuche in Karow/Ostberlin bei unserer Berliner Oma (und Opa) inklusive der "prägenden" Erlebnisse an den Vopo-Grenzkontrollstellen der Interzonen-Autobahn und den Berliner Stadt-Übergängen "langzeitgeschädigt".
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Warum hier im Hifi-Museum ?
Nach den ersten Berührungen mit Ostzonen- Produkten von Bruns oder Neckerman oder Quelle konnte ich nicht umhin, die mir nach der Wende zugänglichen Produkte mit in etwa gleichaltrigen Westprodukten zu vergleichen.
Der Vergleich bei Tonbandgeräten und auch bei Radios und bei Fernsehern fiel nicht besonders positiv für die VEB oder RFT Produkte aus. Keines konnte mit Grundig auch nur näherungsweise mithalten.
Die ganzen mühsamen Erklärungsversuche meiner Kritiker lasse ich nicht gelten, denn es war und ist ein freier Markt - jedenfalls bei uns im Westen. Auch ist mir nicht entgangen, daß die einwandfreien Produktionsexemplare exportiert wurden und der "Restmüll" im eigenen Land (im Paradies) den Arbeitern und Bauern angedreht werden sollte. Es war halt blöd, als die das gemerkt hatten. Die Bonzen versorgten sich im Interschop und auf Westreisen ins NRW mit Westgeräten - aber auch das hatte man irgendwann gemerkt.
Rückblickend hatte ich nie einen wirklich echten Einblick, was da drüben bei den Brüdern und Schwestern im Ossiland wirklich hinter den Kulissen des Paradieses abging. Unsere sensationsgeilen Medien prägten dieses immer weiter verzerrte Bild mit und wir hatten weder Verständnis für die Zustände noch Mitleid mit unseren Brüdern und Schwestern.
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Darum jetzt ein ganz tiefer Einblick in die Eingeweide der "DDR"
Wir Wessis wußten leidlich, daß es so war und man vom Westen aus nichts tun konnte. In diesem Buch öffnet uns der Autor die Augen, warum es so war und wie es hinter den Kulissen ausgesehen hatte.
Wir hatten im Westen fast keine Ahnung davon, daß die DDR bereits 1980 pleite war, das ganze Land vollständig abgewirtschaftet bzw. herunter gewirtschaftet war und die ganze obere Charge (also die Bonzen) samt Politbüro das alles ziemlich genau wußte und alle nur auf den großen Knall warteten.
Natürlich versuchten alle privilegierten Kader, nicht nur in Ost-Berlin, sondern an allen Schaltstellen der Macht, mit ihrem Wissen und ihren Seilschaften, ihre Privilegien und ihren Besitzstand in "die Zeit danach" rüber zu retten, aber das klappte nur selten.
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Und ein Vergleich íst durchaus angebracht
Das ganze Brimborium ab 1987/88 erinnert an die NS-Kriegs-Zeit nach dem März/April 1943 (das war der Fall / Total-Verlust von Stalingrad mit 320.000 Soldaten), als es auch jeder in der gesamten NS-Führungsschicht wußte, dieser Krieg ist verloren. Über dieses unrühmliche Kapitel gesamtdeutscher NS-Geschichte ist das Buch (auch eine Biografie) von Hans-Georg von Studnitz (einem Diplomaten im Auswärtigem Amt) mit dem Titel "Als Berlin brannte" sehr zu empfehlen.
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