Eberhard Sengpiel war Tonmeister
Tonmeister sind dem (vom auftraggebenden Produzenten und/oder weltbekannten Dirigenten er- oder gewünschten) Gesamtklang-Eindruck von "Ton-Konserven" verpflichtet.
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Und darum haben sie ganz andere Vorstellungen als z.B. die Toningenieure oder die Techniker oder sogar die dabeigewesenen Musiker. Und sie kannten sich untereinaner alle und diskutierten ihre Erfahrungen mehr oder weniger heftig aus.
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Mit in diesem Boot waren natürlich die Mikrofon-Hersteller wie Neumann, Sennheiser, AKG und natürlich Schoeps. Bei Schoeps war es Jörg Wuttke und bei Neuman war es Stephan Peus, die die qualitativ machbaren Maßstäbe setzten, aber eben nur die der Mikrofon-Technik.
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Selbstverständlich mußten die Entwickler, Ingenieure und Techniker im Umgang mit solchen Mikrofonen erfahren bzw. geübt sein, welchen Klang man bekommt, wenn man die Mikrofone einfach mal so - willkürlich unterschiedlich - neben oder vor oder über die Instrumente stellt oder hängt.
Die Tonmeister konnten zudem sehr gut beurteilen, wie man einen bestimmten Klang bekommt. Nicht alle rückten mit ihrer Erfahrung raus, wie (auf welche Weise) die eine oder andere Aufnahme bei ihnen gelungen war.
Eberhard Sengpiel war da eine der wenigen Ausnahmen, denn er lehrte an einer Tonmeisterschule in Berlin und publizierte sein Wissen für die nachfolgende Generation auf einer 200 MB großen Website. Leider mußte er diese Welt viel zu früh verlassen.
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