Juni 2015 - Einführung zu den Hifi-Lautsprecherboxen
Dieser erste Absatz (der Text) ist im Juni 2015 (vor den unten nachfolgenden Texten) eingefügt worden.
Denn beim Durchblättern der ca. 900 Kilo Hifi Magazine (es sind die Berliner Neuzugänge aus Juni 2015) ist mir bei zu vielen Redakteuren manch "dummer" oder wenig qualifizierter Absatz aufgefallen, der in die jeweilige Ausgabe des Jahrgangs nicht mehr hinein gedurft hätte. Das heißt, die Redakteure hatten sich nicht mit Ruhm (dem Ruhm des (Mehr-)Wissens) sondern eher mit Unkenntnis bekleckert. Es gibt da dennoch Ausnahmen.
Erstens wäre da einiges zu erläutern gewesen :
Die wichtigsten Veränderungen bzw. Neuerungen der letzten 20 Jahre (also etwa ab 1990) waren die asymmetrischen Boxen-Gehäuse aus MDF-Material bei jetzt fast allen besseren Boxen. Und dabei ist die Preisklasse wirklich unerheblich.
Bis zu den 1990er Jahren hatten nur die wenigsten Entwickler von Lautsprecher-Exoten geschnallt, daß ein eckiges, symmetrisches (deutsches) Gehäuse mit sogenannten planparallelen Wänden, egal wie klein oder groß, einen großen Teil der unerwünschten Verfärbungen (über die Gehäuse- Resonanzen) einer Box ausmacht.
Natürlich muß man wissen, daß es "erst" seit diesen 1990er Jahren möglich war, abgerundete asymmetrische Boxengehäuse aus diesem nahezu resonanzfreien MDF- (mittel- dichte Faser Platten) oder HDF- (das sind hochdichte Faser- Platten) Material in kleine und großen Stückzahlen kostengünstig zu fertigen.
Und zweitens - völlig neue Magnet-Werkstoffe :
Seit etwa 1986 gibt es ein neues - gegenüber dem allseits gekannten und gelobten Alnico-5 Magneten - ganz erheblich verbessertes Magnet-Material, den Neodym Magneten.
Aus meiner Sicht hatte sich das Wissen um diese umwälzende Magnet-Technologie (mit diesen seltenen Erden) erst nach 2000 flächendeckend herumgesprochen, als die großen Windkraftgeneratoren mit diesen Magneten ausgerüstet wurden (werden mußten), weil bei dem Generator in 100m Höhe jedes Gramm zählt.
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Hier gab es wirklich alles von extrem billig bis besonders edel.
Lautsprecherboxen gab es seit etwa 1962 in riesigen Mengen, große, kleine, gute und bescheidene (Ich vermeide bewußt die Eigenschaft "schlecht"). Bis in die späten 1990er Jahre hatten fast alle Boxen irgend einen Eigenklang bzw. eine Verfärbung. Nur wenige Boxen klangen "wertneutral", und das war nicht unbedingt immer ein Vorteil - siehe Studioqualität.
Und die Klangqualität stieg (mit vielen Ausnahmen) sowohl mit der Größe der Boxen als auch mit dem Preis bis in schwindelerregende Höhen.
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Die JBL Ti 250 waren die ersten Lautsprecher- Boxen, die nicht nur extrem laut (typisch für JBL) sondern auch recht gut (damals un-typisch für JBL) klangen. Jedenfalls gab es so um 1985 (oder 1988?) nur ganz ganz wenige große "Speaker", die das konnten.
Die Quintessenz war und ist, was der/die Lautsprecher(box) "von sich aus" nicht wiedergeben kann, ist verloren. Da kann das Original bzw. die Quelle mit all den tollen Super-Verstärkern und High-End CDs noch so gut sein.
Wie bei vielen Lautsprechern mußte natürlich der Endverstärker dazu passen, warum auch immer (es gibt da nur wenige physikalische Gründe, es muß eben klingen und auch das ist subjektiv). Der Autor gr betreibt zum Beispiel die JBL Ti 250 seit über 20 Jahren an einer Accuphase P800 Endstufe. Die anderen alternativen Endstufen gingen zwar auch ganz gut und laut, aber geklungen hatte es nicht.
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Es gibt natürlich Legenden . . . . .
Dies ist die Sicke das 48cm Tief-Bass Würfels der legendären "Infinity Servostatic 1". Das war damals alles schon recht teuer, und vor allem (nach meiner Meinung) auch etwas überteuert - durch den damaligen deutschen Vertrieb Audio Intl. in Frankfurt.
Doch diese massiven Sicken aus gummiertem Leinen haben es überlebt - im Gegensatz zu den (Schaum-) Sicken der JBL Ti-250 im Bild oben drüber. Die Infinity's gehen heute noch mit "volle Pulle" Lautstärken.
Das war natürlich ein Trugschluss. Im Juli 2011 hat es uns auch erwischt. Genau am 9.7.2011 fingen beide Sicken bei unseren Ti250 an, sich aufzulösen bzw. zu zerbröseln.
Die ganzen Bose 901 Serien (immer gleich alle 18 Chassis) und so gut wie alle AR (Acoustical Research) und viele viele Andere (Acron, Braun, Revox usw.) sind bereits fast alle auf dem Hifi-Friedhof. Die PVC-Schaum-Sicken aller dieser Chassis vom Bass bis zum Hochtöner haben sich inzwischen alle aufgelöst und sind regelrecht zerbröckelt.
Bemerkenswert : Jeder liebt und lobt "seine" Lautsprecher .....
Wenn Sie in den Suchmaschinen nach irgendwelchen Lausprecherboxen suchen, völlig egal welchen >Fabrikates, und in den speziellen Foren landen, stellen Sie nach ganz kurzer Zeit des Lesens fest, da stimmt doch etwas nicht.
Hifi-Boxen, die ganz offensichtlich in Hochglanzmagazinen überschwenglich belobhudelt wurden, sind "deren" teuerste und beste Stücke, weil die Verfasser der Lobeshymnen bzw. Beiträge oder Postings diese Boxen selbst besitzen. Dann müssen die einfach gut sein. Andersdenkende werden da natürlich nicht akzeptiert.
Darum auch hier, die Beurteilung von Klangqualität ist dermaßen subjektiv, daß man darüber nie streiten sollte. Alleine die studierten Tonmeister und vielleicht auch noch die Toningenieure haben sich eigene Kriterien für eine einigermaßen wertneutrale Beurteilung erarbeitet, sehr mühsam und zeitraubend erarbeitet und ihre Ohren und Sinne entsprechend geschult. Der Laie hat damit (mit dieser Mühe) aber bestimmt seine Probleme, es muß bei ihm einfach nur klingen.
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Erfahrungen von "Gurus" und "Experten" ........
Nach vielen Zeitzeugenberichten gab es bei BRAUN in Frankfurt von 1957 bis 1964 den Lautsprecherentwickler Wolfgang Seikritt, der später über Heco zu Canton und mit einer kurzen Episode einer eigenen Firma AXIOM später zu Elac wechselte, aber leider bereits verstorben ist. Ihm sagt man nach, er habe mit dem Ohr entwickelt und nicht mit den Brüel & Kjaer Messgeräten. Sein Nachfolger wurde Franz Petrik, der sich später mit Acron und den kleinen ALU-Boxen selbständig gemacht hatte.
Bei seiner Arbeit bei Canton soll Herr Seikritt herausgefunden haben, daß die Hoch-, Mittel- und Tieftöner möglichst in einer senkrechten Reihe plaziert sein sollten. Der renommierte Audio-Spezialist, der Franzose George Cabasse hatte das aber bereits Jahre vorher fast wissenschaftlich ausprobiert und detailliert aufgeschrieben. Das wäre dann das I-Tüpfelchen bei der perfekten Stereo-Musikwiedergabe.
Und je länger ich jetzt Lautsprecher vergleiche, desto öfter fällt es auf, daß sowohl die BRAUN L710 wie auch viele ähnliche Boxen durch diesen Grundsatz zu übertreffen sind - bzw. liegend eine bessere Stereo-Ortung zeigen. Rechts die stehende Canton Ergo Aktiv zum Beispiel.
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Weiterhin hat ein alter Studio-Experte, nämlich Walter Hummel von K+H mal erkannt : Wenn Lautsprecherboxen bereits beim Ausmessen im Labor miserable Kennlinien erzeugen, brauche man erstmal gar nicht weiter zu machen und der Entwickler sollte mal zuerst diesen Mangel beseitigen.
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Viele viele Boxen haben bei mir schon gestanden.
Ernsthaft angefangen hatte es 1967 oder 1968 mit zwei Heco B230/8 für je 350.- Mark (brutto), einer frühen Zweiwege-Box mit Kalottenhochtöner und drei kleinen 13cm Basslautsprecher"chen". Das ging mit einem Grundig 2x15 Watt Röhren-Endverstärker erstaunlich gut und diese Box hatte bei mir nahezu keine extremen Bassresonanzen.
Danach kamen zwei größere Warfdale Dovedale, schon mit einem dicken 32cm Bass, zwei (im Nachhinein gesehen) extrem billigen Mittel- und Hochtönern, jedoch damals mehr Wumm im Bass.
Irgendwann kamen ganz kurz (leihweise von meinen Amerikanern) zwei größere Acoustic Research AR 3a und resident zwei AR 7 Kleinstboxen dazu und später zwei massive dicke große Acoustic Research LST Powerboxen mit jeweils vier Hochtönern, vier Mitteltönern und je einem riesigen 38cm Bass.
Natürlich haben sich auch paarweise Bose 901 Serie II und Serie III und Serie V zu mir verirrt und alle wurden kräftigst durchgepustet samt dem original Bose 2x1000 Watt 1801 Profi-Verstärker.
Die Krönung nach zwei Braun 710 und zwei Tannoy Berkley und zwei Tannoy ARDEN waren irgendwann mal die Infinity 2000A und dann die elektrostatischen Infinity Servostatic 1, 2 elektrostatische Hoch- Mittelton Panelen mit einem gewaltigen gegengekoppelten dynamischen 48cm Mono-Basslautsprecher und der IC150 Vorstufe und der DC300A Amcron Endstufe.
Zwischendurch hatte ich auch noch 1 Pärchen Ohm G und ganz kurz ein Pärchen Ohm F zu Hause. Eigentlich war da noch mehr an großen Boliden, jedoch waren die (bei mir im Wohnzimmer) klanglich nicht der Rede wert.
Doch dabei ist es nicht geblieben.
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Die Erkenntnis kam spät . . . .
"Die Einen" hatten zu viel Bass, "die Anderen" zu wenig, die meisten gingen überhaupt nicht klirrfrei laut zu hören - mit oder ohne Bass (mein Raum unter dem Dach hat 14m x 6,5m und ist ca. 6m hoch), so kamen 1988 die obigen zwei JBL Ti250 (der Nachfolger der Ur-Version JBL 250) ins Haus und mit mit etwas Verzögerung ein Auccuphase C280 Vorverstärker und der P800 Endverstärker und dabei ist es bislang geblieben. (Wir schreiben Okt. 2013)
Endlich, es klingt.
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