Die Physik der Lautsprecher-Chassis
Um die einzelnen verschieden großen Lautsprecherchassis ranken sich auch Legenden, Mythen und Wunschvorstellungen, die zum Teil hahnebüchne Anpreisungen zur Folge haben.
Im Bereich der Zweiwegeboxen bis hin zu 6 Wege-Boxen ist so gut wie alles an Sprüchen und Vorteilen - natürlich ohne Nachteile - vertreten, selbst Breitband-Chassis (ala BOSE 901) werden mit Eigenschaften beschrieben und beworben, die von der Physik her überhaupt nicht machbar sind.
Hier in diesem Bereich will ich Beispiele aufzeigen, wo denn die Grenzen liegen und wie man als Lautsprecherkonstrukteur sich zwischen den Vorteilen und den Nachteilen den eigenen Kompromiss entwickelt und optimiert.
In den sogenannten Tests in den Hifi-Magazine wird sehr oft im Vorspann zu einer Beurteilung einer Lautsprecherbox etwas von den herausragenden Vorteilen der jeweils eigenen Konzeption - natürlich immer nach den Angaben des Entwicklers, und natürlich unter Zuhilfenahme des Verkaufs- oder Vertriebsleiters - eingebaut.
Oft sind diese hehren Wunschvorstellungen am Ende des Tests widerlegt, manchmal muß aber der "Tester" auch - den Gesetzen der Not (der Anzeigenabteilung) gehorchend - irgend etwas Positives herausstellen, ohne auf die miserable Klangqualität näher eingehen zu können oder zu dürfen.
Das einzelne Chassis soll Strom in Luft- bewegung umsetzen (wandeln)
und "nichts Anderes" soll es tun und können. Daher kommt auch der uralte Name "Schallwandler".
Zuerst mal zu dem recht dummen Vergleich in der Überschrift. Im Rahmen der aktuellen Photo-Voltaik- Diskussion und Hype im Jahr 2023 sollten die Begriffe korrigiert und korrekt verwendet werden.
Also : Der Lautsprecher soll mit seinem Chassis die elektrische Energie (Leistung) aus dem Verstärker in mechanische Bewegungs-Energie umsetzen. Sehr ähnlich - aber umgekehrt zu unseren Windkraftanlagen. Die sollen Windenergie in elektische Energie wandeln.
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Wie gut oder wie schlecht, das machen Ingenieure
Und für alle zusätzlichen Eigenschaften ist die Kreativität der Ingenieure und Designer gefragt. Da gibt es weiße Bass-Membranen oder sogar grüne und blaue Beschichtungen. Auch viereckige mit silberner Folie beschichtete Styrophor Membranen sehen einfach toll aus. Andere wiederum konstruieren ovale Membranen und finden das ganz toll.
Wieder andere verwenden eine stabile feste und durchsichtige Kunststoff-Folie als Membranwerkstoff und wieder andere pinseln die Papp-Membrane mit einem Teer- ähnlichen Material ein.
Nur hat das alles mit der oben beschriebenen Ur-Aufgabe nicht das Geringste zu tun. Die Membrane soll die Luft bewegen.
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