Der BALL-Empfänger
Nicht nur der Telewatt Tuner brachte dieselbe (angeblich maximale) Studioqualität, die überhaupt über die Antennen übertragen werden konnte, bis ins Wohnzimmer. Auch der SCOTT 312-D und der spätere Grundig FineArts T9000 konnten das super.
Von diesem Saba-Telewatt Tuner wurden viele hundert Geräte - "verpackt" in häßlichen grauen Kästen - als sogenannte Ball-Empfänger an die ehemalige Bundespost geliefert, die damit bei nahezu gleichbleibender UKW Qualität die Reichweite einzelner Programme (bzw. Sendefrequenzen) erheblich vergrößerte. Auch das ist alles bereits Geschichte.
Noch eine Anmerkung zu den profesionellen sogenannten Ball- Empfängern. In einem Forum habe ich zufällig die "Laien"-betrachtungen mehrer "Experten" gelesen, die nur zum kleinsten Teil den Kern der Sache treffen. Es gibt (gab) nämlich auch bei den Fernseh-"anstalten" (also bei den Fernseh-Sendern) diese sogenannten BALL-Empfänger, und die waren erheblich teurer als die "nur" für den UKW-Rundfunk, und es gab die auch für das Fernsehen mit Stereo. Diese Empfänger wurden bei der Fernseh GmbH in Damstadt testweise nachgemessen und dort gab es Experten wie den Prof. Hausdörfer - ein sehr alter Funkamateur - der sich intensiv damit befasst hatte.
Und darum :
Die allerwichtigtse Eigenschaft eines "BALL-Empfängers" war der ununterbrochene 24 Stunden x 7 Tage x 52 Wochen lange Betrieb, ohne daß irgendjemand am "Knopf" drehen mußte. - Das überaus kritische Hauptmerkmal war nämlich die langzeitstabile Empfangs-Qualität des Empfängers auf dieser einen einzelnen Frequenz - auf irgendwelchen einsamen Fernmeldetürmen in irgendwelchen grauen langweiligen aber klimatisierten 19" Schränken.
Die Stablität der normalen großen Rundfunk-Sender auf den Berggipfeln (natürlich auch der Fernseh-Sender) wurde ja von lebendem (Bedien-) Personal rund um die Uhr überwacht. Darum braucht der (einsam und verlorene) BALL-Empfänger eine gewisse Bandbreite (Toleranz) rund um die Nennfrequenz der zu übertragenden Sendefrequenz - aber mit automatischer Nachregeglung. Daß somit sowieso nur Geräte mit IRT-Spezifikationen zum Zuge kamen, versteht sich von selbst.
Inzwischen ist die digitale Technik recht weit fortgeschritten - aber noch lange nicht perfekt (Es gibt in 2021 immer noch Aussetzer rund um die Uhr), daß der ganze analoge Sendebetrieb fast aller Frequenzbereiche auf der Kippe steht.
Der ganz große Knackpunkt ist jedoch, wieviel zusätzlicher Umweltmüll wird damit auch noch "generiert", wenn UKW abgeschaltet würde und wie will man die Erreichbarkeit im Katastrophenfall bewerkstelligen, wenn digital nichts mehr geht. (Das wurde alles bereits "ausprobiert", als die große Flut im Aartal die Fritzboxen wegspülte.)
Das Senden auf Mittelwelle und Langwelle wurde mangels Nachfrage bereits weitgehend reduziert bzw. komplett eingestellt. Das war also kein Thema. Die Kurzwelle fristet ein klägliches Dasein - in den Schwellenländern.
Über die UKW-Sender finden Sie hier etwas.
.