Ich habe eine Erbschaft gemacht, es sind lauter 45er Singles.
Und mit dabei sind viele klassische Aufnahmen als 45er MONO !!! - Singles von der Deutschen Grammophon von Nov. 1954 und 1961, sowie pseudoklassische 45er MONO !! - Singles von Polydor aus 1956 und 1960.
Und die wollen wir uns mal ganz genau ansehen und anhören. Die Cover von 1954 waren damals noch mit Nadel und Faden !!! genäht (das ist kein Scherz, eher die 100.000 Euro Frage), übrigens bei den "Polydors" auch. Man kommt nur noch selten an diese uralten Singles ran, denn die waren auch damals schon rar. Sowohl Abspielgeräte wie auch die Platten an sich waren um 1950 absoluter High-End Luxus. Und die 33er LP war sowieso noch im Werden.
Bei der DGG gab es als Bandgerät höchstwahrscheinlich noch das AEG K8 und T9, das Telefunken Magnetophon M5 kam erst 1954. Diese Qualität müsste eigentlich zu erhalten sein. Doch dem ist nicht so. Es klingt absolut bescheiden, auch als später "Hifi" drauf stand. Es war für die Ingenieure damals also bereits "Hifi", auf jeden Fall deutlich besser als die 78er Schellackplatte.
Die Qualität von 1954 bis 1961 - wie ist sie zu bewerten ?
Als Vorwort dieses hier:
Alle NICHT 78er Platten - also alle modernen Stereo-Vinylplatten - werden bei uns auf einem Revox B795 Tangentialspieler abgespielt - eingestellt mit den beiden uralten DHFI Schallplatten aus 1969.
Auflage mindestens ca. 1,2 Pond, weitgehend verzerungsfrei - mit Missing Linc Direct Cut (hohe Pegel) und Marianne Rosenberg (Tiefbass) getestet.
Anschluß über unseren Revox B251 Vollverstärker über den ausgepegelten Phono Eingang mit 150 pF Einstellung.
Übergeben an den SONY DAT Recorder DTC-55-ES Analogeingang "Line in" - benutzt als hochwertiger AD Wandler - dann über Glasfaser auf den Terratec Aureon "SPDIF auf USB" Wandler (oder eine PCI Sound Karte mit SPDIF ein) und dann auf meinen AMD-64 Dual Core PC.
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Die DGG Singles von 1954
Die alten Mono-Platten benötigen einen anderen dickeren konischen Diamanten oder Saphir als die späteren Stereo-Langspiel-Platten !!
Im Verhältnis zu modernen 33er LP-Platten (1975 bis 1995 - danach hatte ich keine mehr gekauft) sind diese Platten alle "unter"-ausgesteuert, also sehr leise - mindestens -12dB
1954 - DGG - Der Bajazzo als 45er Single noch in Mono natürlich - Spielzeit je Seite ca. 6.44 Min mit Aufsetzen und automatischem Abheben - fast überhaupt kein Bass, auch die Höhen klingen dumpf, vermutlich gehobelt mit damaligen Abspielgeräten oder das kommt vielleicht durch Auslöschungen mit dem Stereoabtaster - nein falsch, es war die falsche Nadel !!!.
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Die DGG Single von 1961
1961 - DGG Der Bajazzo als 45er Single immer noch Mono - gleiche Nummer, gleiche UR-Aufnahme, knackt etwas. - Die Geigen schmieren nicht mehr so, es gibt immer noch keinen Bass - die AIDA Seite hat ein paar dicke Kratzer.
Alles in Allem ist das höchst unbefriedigend. Mit diesem Wissen über die damalige Qualität relativieren sich bei mir inzwischen sämtliche frühen Platten- Rezensionen (also vor 1963) der Zeitschrift "fonoforum", die bislang so hochgelobt wurde. Das schien alles arg aufgehübscht zu sein, das hatte sich dann auch später bei den Zeitzeugengesprächen mit Professor Feldgen und Karl Breh so angehört. Da wurde früher viel getrickst.