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Über die CC-Kassettengeräte gibt es viele Mythen

Ein Spitzenbandgerät

von Gert Redlich im Dezember 2021 - Die CC-Kassettengeräe erfreuten sich eine erstaunlich lange Zeit großer Beliebtheit. Die Prospekt-Werbung versprach das Heilige vom Himmel herunter und die allermeisten Kunden glaubten das auch und suhlten sich in vermeintlich hervorragenden technischen Daten.

Die Einzelheiten der Technik der analogen CC-Bandgeräte lesen Sie im Tonbandmuseum. Hier geht es mehr um die wirkliche Audio-Qualität im Vergleich zu den beworbenen technischen Daten - zum Beispiel in den ONKYO Prospekten.
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Ein "Spitzen"-Gerät ist uns geschenkt worden - mit Anleitung

3 Tonköpfe und 3 Motoren klingt doch gut - oder doch nicht ?

Nach deutlich über 10 Jahren - in einem Schrank gelagert - wollen wir den ONKYO TA-2870 Recorder wieder aufarbeiten. (Ein TA-2500 ist bereits fertig.) Das Modell TA-2870 wurde etwa 1991 als das ganz neue und vor allem als das tollste ONKYO- CC-Spitzengerät beworben und war bis 1995 als solches in den ONKYO-Prospekten zu finden, also als der absolute Überflieger mit allem, das die damalige analoge Band-Technik zu bieten hatte.
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Das ist natürlich auch nur die halbe Wahrheit.

Der fast gänzliche Zusammenbruch der weltweiten Hifi-Branche ab 1979/82 und der mühsame Wiederanlauf bis 1990 hinterließ überall seine deutlich sichtbaren Spuren. Die Produktvielfalt wurde notgedrungen ausgedünnt und die Produkte kräftig überarbeitet.

Ein (Pegel-) Vorschlag für CC-Kassetten, die nicht automatisch erkannt werden.

Dieses "3"-Motoren Cassettengerät ist eigentlich nur ein mittelmäßiges 2-Motoren Laufwerk aus älteren Recordern. Der 3. Motor trägt nämlich nichts zum Bandtransport bei.

Dazu kamen ganz dunkle Wolken "von nebenan" - nämlich von der Firma SONY. Zum späten Ende 1995 wurden nach den bereits hervorragenden aber noch sehr großen und dazu teuren PCM-Recordern in Japan die allerersten erschwinglichen SONY DAT-Recorder (zum Beispiel der allererste DTC-1000) angeboten.

Der Interessent liest natürlich die Sprüche der Werbetexter : "Tollstes Spitzengerät" bedeutete bei ONKYO : Die Aufnahme- Entzerungen für alle nur möglichen CC-Kassetten - Metall-Varianten wurden laut Prospekt und Bedienungs-Anleitung mit einem variablen BIAS (Dreh-) Steller / Regler (Bild oben rechts) abgedeckt und Dolby war auch dabei - bis zum Abwinken.
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Schauen wir uns die technischen Daten des TA-2870 an :

System: Vierspur-/Zweikanal-Stereo
Löschprinzip: HF-Löschung
Bandgeschwindigkeit: 4,8 cm/Sek.
Gleichlaufschwankungen: 0,04% (WRMS)
   
Frequenzgang Normal: 20 Hz-18 KHz (±3 dB von 30 Hz -17 kHz)
Frequenzgang High: 20 Hz-19 KHz (±3 dB von 30 Hz-18 kHz)
Frequenzgang Metal: 20Hz-20kHz (±3 dB von 30 Hz-19 kHz)
   
Geräuschspannungsabstand: 60 dB (Reineisen, ohne Dolby)
  Mit Dolby B Verbesserung um 10 dB über 5 kHz und 5 dB bei 1 kHz. Mit Dolby C Verbesserung um 20 dB bei 5 kHz
   
Eingangsbuchsen: LINE IN: 2 /Eingangsempfindlichkeit: 80 mV / 50 kOhm
Ausgangsbuchsen: LINE OUT: 2 / Nennausgangspegel: 500 mV (0 dB) / 50 kOhm
  Kopfhörerbuchse: x 1 Abschlußimpedanz: 8 bis 200 Ohm
Motoren: Gleichstrom-Servoläufer: 1 / Gleichstromläufer: 2
Kopfbestückung: Rec/Pb: Special Hartpermalloy x 2 / Löschkopf: Ferrit x 1
Netzanschluß: AC 230V, 50Hz, / Leistungsaufnahme: 25 Watt
Abmessungen: 455 (B) x 131 (H) x 368 (T) mm / Gewicht: 6,8 kg

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Und fangen wir mit dem Frequenzgang an .......

Die Spezifikation eines Frequenzganges von ±3dB für ein so beworbenes Super-Hifi-Spitzengerät ist schon fragwürdig, also nicht nur nicht berauschend. Auch der zugehörige Frequenzgang von 20Hz-18KHz und dann noch etwas weiter "eingeschränkt"  (±3dB von 30Hz-17kHz) weckt bei mir große Zweifel.

Da sich in unserem Museenfundus deutlich mehr als ein Dutzend der großen 3 Motoren Edel- Spulengeräte mit 26cm Spulen befindet oder befand, konnte ich erstmal willkürlich (stichproben- artig) messen und hören, was auf diesen Geräten von den fabrikneuen AGFA und Fuji und Maxel Bändern wieder runter kam. Meine beiden Revox B77 (1/4 und 1/2 Spur) hatten bereits deutlich wahrnehmbare Unterschiede zwischen Vorband und Hinterband - jedenfalls über meinen Beyer Kopfhörer zu hören.

Bei reinen Sinustönen fiel das ganz besonders auf, daß bei "Hinterband" der ehemals reine Sinus gar nicht mehr so rein war wie vermutet (es war ein ganz leichtes Krisseln zu vernehmen). Bei einer Überspielung von einer technisch guten CD mit großem Orchester fiel auch auf, daß "Hinterband" die Qualität nicht mehr stimmte.

Jetzt läuft die CC-Kassette nur mit 4,8 cm/s und eben nicht mit 19,5 cm/s. Die Informationsdichte auf den 4 Spuren des 3,8 mm Bandes ist arg eng. Und die Werbemenschen der Hersteller behaupten unisono, die Audio-Qualität sei mindestens so gut wie bei den großen Spulenbandmaschinen.
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Kann ein CC-Recorder einen 40Hz Ton überhaupt aufzeichnen ?

Es gibt von Michael Jackson den "Earth-Song". Auf diesem CD-Titel ist ein 38 Hz Tiefton drauf, ganz am Anfang, den unser Meßgerät gerade noch anzeigt. Von der 1/4 Spur Revox B77 kam er Hinterband nicht mehr runter. Hören bzw. fühlen kann ich ihn sowieso nur in unserem ganz großen 140qm Studio. Im Labor mit nur 24qm höre ich nur noch die Obertöne. Die Tieftonmembranen sieht man nur heftig pumpen bzw. schwabbeln.

Also was soll die spezifizierte angebliche mögliche Wiedergabe eines 20 Hz Tones bei den Spezifikationen von analogen CC-Bandgeräten, wenn sie weder das Gerät wiedergeben kann noch der Hörer den Ton wahrnehmen kann ? Das war und ist doch populistische Augenwischerei und schlichtweg - es ist gelogen.
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Ein Freund verlangt immer wieder "gerichtsfeste" Beweise !

Diese Forderung (eines seriösen Juristen - der Name ist der Redaktion bekannt) hatte mich anfänglich (bereits in 2010) immer wieder leicht geärgert. Für mich waren das anfänglich spitzfindige Kommentare. Aber er hat ja Recht. Man muß es wirklich hören können, glauben hilft (auch bei mir) nicht.

Wie auf anderen Seiten hier im Museum bereits vorgestellt, haben wir seit 2020 einen TASCAM Digitalrecorder mit mehreren Sets von Kondensator- Mikrofonen vom Feinsten, um wirklich gute (hochqualitative) Referenzaufnahmen akustischer Instrumente und Quellen zu erstellen und damit die diversen (open reel wie auch compact cassette) Bandgeräte zu füttern.

Den Vergleich des Originals mit 96kHz und 24 Bit und dem Wiedergabe-Ergebnis eines bestimmten Bandgerätes kann ich dann in kurzen alternierenden 3 bis 6 Sekunden Sequenzen alternierend abwechselnd hintereinander in eine Wave-Datei schreiben.

Diese Wave-Dateien samt Ansage stehen dann im Download-Bereich für jeden Zweifler zum "Selberhören" bereit (geplant). Die modernen PCs ab etwa 2010 haben Sound-Chips mit erstaunlichguten D/A Wandlern "onboard", die einen hochwertigen 200 Ohm Stereo-Kopfhörer gut ansteuern können.

Leider haben inzwischen bis Jahresende 2021 alle Corona Schutz-Maßnahmen diese Pläne durchkreuzt, weil die angesprochenen Bands nicht spielen dürfen oder wollen.
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Wir suhen aber weiter nach kleinen Combos mit akustischen Instrumenten für solche Referenz-Aufnahmen.
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Im Frühsommer 2022, als Corona vorbei schien ....

Im Mai und im Juni 2022 durfte ich zwei Open-Air Konzerten mit großen Orchestern beiwohnen. Beim  "Filmmusik"-Symphonie-Konzert durfte oder sollte ich nicht aufzeichnen, um keine Probleme mit dem Dirigenten und Veranstalter zu initiieren.

Bei dem Juni Konzert in dem kleinen altrömischen Amphitheater auf dem Wiesbadener Neroberg mit dem 54 "Mann"-Orchester habe ich mit den gereäteeigenen Mikrofonen qualitativ hochwertige Testaufnahmen gemacht. Die Auswertung kommt noch.
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Doch dann kam der Zufall zu Hilfe - aus Karlsruhe

Wir wurden eingeladen, einige Vorführstücke von herausragenden Klavierschülern eines Konservatoriums aufzunehmen. Gespielt wurde auf einem mittelgroßen Steinway Flügel.

Mehr darüber steht hier.
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Ein paar Monate später durften wir ein Benefiz-Konzert in einer kleinen Kirche aufnehmen,

jetzt mit wesentlich verbesserter Technik.
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- Werbung Dezent -
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