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Der Fortschritt der Technik ist unaufhaltsam . . .

Ganz kurz zur Historie der digitalen Speicherung. Als Philips 1972 die 30cm Videodisk vorstellte, war das alles noch analog. Da wurde Bild für Bild abgespeichert. Als dann die ersten Gerüchte über eine ein digitale Schallplatte so um 1979 "lanciert" wurden, wurden auch die Gurus hellhörig. Zu der Zeit vor und um 1980 gab es nämlich bereits die ersten verwendbaren professionellen PCM A/D Wandler, die die Stereo-Musik in wirklicher Hifi-Qualität auf Videokassetten mit Hilfe eines ganz normalen Videorecorders (und natürlich diesem Wandler) speichern konnten.

Doch erst so um 1985 bekamen auch die Videorecorder zwei digitale PCM Tonspuren. Die Qualität war noch kein Wunderwerk, aber deutlich besser als der alte analoge Mono-Ton der Videoaufnahme. Und so wuchsen die (alten fast vergessenen) Quadro-Ideen, die in dem nachfolgenden Artikel beschrieben werden.

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Audio 6/1985 - Kanal-Arbeit
Ein Schweizer Tonmeister will die Quadrophonie beleben.

Der Schweizer Tonmeister mit seiner OSS-Scheibe: Er will die Quadrophonie per Videorekorder möglich machen.

"Daß die Quadrophonie kommt", resümierte das Hamburger Nachrichtenmagazin „Spiegel" anno 1973, „ist nicht mehr die Frage." - Höchstens eine Frage der Zeit, denn die verschiedenen Raumklangsysteme mit vier Lautsprechern konnten sich auf dem Markt bisher nicht durchsetzen.

Tonmeister Jürg Jecklin, der Digitalpionier aus Basel, will dem jetzt abhelfen: Optimale Quadro-Signale setzte er sich mit seinem OQS-System zum Ziel, das mit HiFi-Vidorecorder und PCM-Prozessor arbeitet.

Der Trick mit den 4 Kanälen der Videorecorder

Die neuen Videorekorder mit HiFi-Stereo-Ton (siehe AUDIO 12/1984) sind bestens dafür gerüstet, vier Tonkanäle gleichzeitig auf Magnetband zu speichern. Sie legen Bild- und Toninformation mit verschiedenen Magnetköpfen übereinander auf dieselbe Spur.

Und statt der Bildinformation lassen sich ja via PCM-Prozessor digital verschlüsselte Stereo-Tonsignale aufs Videoband spielen. Diese Kombination erscheint für Quadro-Aufnahmen zunächst ideal. Die Stereosignale für die vorderen Haupt-Lautsprecher kommen in digitaler Spitzenqualität über den Prozessor vom Band, den Raumklang für die rückwärtigen Boxen besorgt der hochwertige HiFi-Videoton in FM-Technik.

Es gibt immer einen Haken.

Doch die Sache hat einen Haken: Der PCM-Prozessor läßt sich rund 5,2 Tausendstel Sekunden Zeit, um die ankommenden Analogsignale in den Digitalcode umzurechnen. Schon während der Aufnahme, beim Codieren, verspäten sich seine Signale um mehr als fünf Millisekunden - und bei der Wiedergabe nochmals um die gleiche Zeit.

  • Anmerkung : Was zwar in der SONY PCM-Wandler Doku steht, aber sehr gerne überlesen wird, ist, daß die beiden Stereokanäle zusätzlich dazu noch gegeneinander zeitverzögert sind. Auf dem Videoband kann immer nur ein Block (=Bild) sequentiell gespeichert werden. Damit sind die beiden Stereo-Kanäle immer zeitlich etwas "auseinander".


Der PCM-Wandler Digitalton kommt also 10,5 Millisekunden später beim Hörer an als das Recorder eigene FM-Signal für die hinteren beiden Kanäle. Das ist deutlich und lästig als Hall zu hören.

Wie man diesen Haken "umschifft".

Mit versetzten Mikrofonpaaren kompensiert Jürg Jecklins OQS-System Laufzeitunterschiede.

Bei Liveaufnahmen aber vermeidet die neue Methode Jecklins diese Zeitunterschiede, indem sie dem FM-Raumklang, der den PCM-Prozessor nicht durchlaufen muß, gleich eine Laufzeitverzögerung von 10,5 Millisekunden verpaßt: In dieser Zeit legt der Schall einen Weg von knapp 3,5 Metern zurück - und um diese Entfernung stellt der Schweizer das zweite Mikrofonpaar hinter das erste (siehe Zeichnung).

Den Raumklang bekommt er bei dieser Anordnung gleich mitgeliefert. Er verwendet für Aufnahmen seine OSS-Trennscheibe (siehe AUDIO 8/1982) („Zweischneidig") und Mikrofone mit Kugelcharakteristik. Die vorderen Mikrofone nehmen bei dieser Anordnung mehr direkten Schall auf als indirekten, die hinteren mehr indirekten, im Konzertsaal reflektierten Schall.

„Die OQS-Quadrophonie", ist Jecklin überzeugt, „versetzt den Hörer tatsächlich akustisch an den Ort des Geschehens." Sie wird's in der Praxis beweisen müssen-.

ebl (huch, wer ist das ?) Eberhard Buhl vielleicht ?
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