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Hier sind wir beim RADIO - bei "Radio Rheinwelle"

von Gert Redlich im Jan 2015 - Im Gegensatz zum Fernsehen kann man "RADIO" vermeintlich einfacher "machen". Man braucht (und hat) keine realen Bilder und der befähigte Moderator (oder Reporter) kann und muß seine visuellen Eindrücke und Informationen retorisch gut aufbereiten und somit geschickt zum Hörer "rüber bringen".

Das hat den Vorteil, daß - wie im Fernsehen und auch im Kino - das Bild oder die bewegten Bilder nichts von der Information verdecken oder unterdrücken, sondern daß die Sprache (und oft auch die Musik) das wesentliche Element der Nachricht ist bzw. bleibt. Im Kino (und auch beim Fernsehfilm) ist es besonders deutlich zu erkennen, daß die Qualität der Musik zum Beispiel von großen bunten berauschenden Bildern völlig in den Hintergrund verschoben oder verdrängt wird.
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Einblick in das Studio von "Radio Rheinwelle" in Wiesbaden

Herr Blasche moderiert

Radio Rheinwelle ist ein kleiner lokaler Spartensender für den direkten UKW-Einzugsbereich von Wiesbaden und Mainz. Radio Rheinwelle ist "nichtkommerziell" und sendet somit auch keine bezahlte Werbung für Produkte oder Sonstiges und kümmert sich dafür um Diejenigen, die sonst nicht zu Wort kommen. Betrieben wird der Sender von einem gemeinnützigen Verein und er wird von der Landesmedien-Anstalt finanziell unterstützt. Alle, die dort mitmachen, bekommen - außer Ruhm und Ehre - nur noch Sprudelwasser und divese Säfte, mehr nicht.

Doch scheinbar macht es allen Beteiligten viel Spaß, ihr Wissen und ihre Erfahrung den anderen - also den anonymen Hörern - mitzuteilen und ihren Spaß an Musik aller Art mit anderen zu teilen. Auch die (Lokal-) Politik kommt nicht zu kurz und da es keine Einnahmen gibt, gibts auch keine Zwänge.
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Ein kleiner Sender ist "durchsichtiger" . . . .

Zwei Studiomischpulte in klein

Sie haben auf den Museumsseiten sicher schon gelesen, daß ich die Steigerung von Attributen wie "schwanger und senkrecht" für genauso blöd halte wie die Steigerung von "durchsichtig". Ich möchte damit aber ein Parodie anstoßen und etwas aus dem Nähkästchen plaudern. Darum bitte nicht schimpfen - ich weiß, wie es richtig heißt.

Bei Radio Rheinwelle kann man einfach so vorbeikommen und dem Moderator bei einer Sendung einfach mal zusehen, was er da drückt und wo er etwas schiebt und von wo die Musik kommt und wohin sie geht. Die Technik ist noch überschaubar und transparent und samit verständlich.

Mit wenig Technik viel machen

Beispiel Fernsehen - ein großer 500.000 DM Bild-Mischer

Aus dem Fernsehbereich bin ich die Gigantomanie in den großen Sendern gewohnt. Die großen Fernseh-Regie-Mischpulte hinter den Scheiben der Sende-Studios sind gewaltige ausgefuchste "Apparate" oder auch verkleidete Computer mit tausenden von Möglichkeiten, um von den 48 Eingängen ein ankommendes Bild-Signal irgendwie mit einem Trick (einem optischenTrick) in eine andere Bild-Quelle rein zu mischen und auf den Sendeweg zu bringen. Der Ton spielt da eine fast untergeordnete Rolle - solange er funktioniert.

Der Moderator liest die Nachrichten
und hat den Finger am Regler

Beim Radio geht das alles etwas gemütlicher zu, denn bei den großen Fernsehproduktionen oder in der Senderegie im Nachrichtenstudio kommt der Bildingenieur schon mal öfter ins Schwitzen, wenn von den vielen Quellen eine ausfällt. Beim Radio fällt einem geschickten Moderator eine Überleitung zum nächsten Thema oft nicht schwer, sodaß es fast nicht auffällt.

HInter dem Moderator sehen Sie die Ton-Quellen, die zur Verfügung stehen, das sind CD/DVD Player, MD Player mit USB Slot und SD Kartenslot. Einige der Radio Rheinwelle Moderatoren bringen die Zuhause vorbereiteten Sendungen mit ins Studio und moderieren nur "an" und lassen das Thema von einer MD ablaufen. Das macht am allerwenigsten Stress. Der Zuhörer merkt natürlich nichts von den vielen Stunden, die zum Beispiel eine Jazz Sendung an Zeit verschlingt, zu jedem Titel etwas Wissenswertes zu plaudern.

In
oberen Bild sehen Sie auch, daß die diversen Geräte griffbereit zur verfügung stehen. Und wenn Sie auf die Hand des Moderators schaun, er hat die wichtigste Funktion im Griff, den sogenannten "Faderstart".

Der "Fader" ist der Schiebebahnregler, und der hat (unten) am Anfang innen einen Kontakt, der mit der Quelle gekoppelt werden kann (oder sollte). Zieht man dann den Regler auf, also nach oben, dann beginnt gleichzeitig die zugeordnete Quelle das vorher eingestellte Stück der Konserve abzuspielen.

Die Feinheiten der Rundfunktechnik

Das Sende-Rack von Radio-Rheinwelle

Am Ausgang des Mischpultes steht also das sogenannte "Sendesignal" zur Verfügung, eigentlich zwei Kanäle, nämlich linker Kanal und rechter Kanal - wir machen ja Stereo. Die gehen per ISDN (komprimiert) oder per Glasfaserleitung zum eigentlichen Sender oder zum Leitungs-Verteiler. Denn inzwischen sendet "man" fast überall über UKW-Wellen, hier auf 92,5 MHz, über Kabel (Wi 99,85 Mhz) und natürlich durch das Internet. Das Sendesignal muß also in alle drei Wege gleichzeitig eingespeist werden. Doch vorher ist da noch eine Kleinigkeit zu beachten.

Beispiel : der Moderatur oder sein Gast hustet völlig unvorhegesehen in das "offene" Mikrofon. Das Mischpult bekommt Vollausschlag, der Mithörverstärker verzerrt gar gnadenlos fürchterlich, aber diese Lautstärke würde aufgrund der notwendigen Übersteuerungsreserven bis zum UKW-Sender durchgeleitet. Und der würde jetzt vermutlich den Geist aufgeben, wenn die Sicherungen raus fliegen oder gar die Transistoren abrauchen. Bei Radio Rheinwelle ist es "nur" ein 100 Watt Sender für Wiesbaden Stadt. Der reicht aber für mehrere Quadratkilometer in guter Stereoqualität.
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unter andern hier der Begrenzer

Doch spätestens das Einspeisen ins Internet geht voll daneben, denn die Analog-Digial Konverter vertragen keine Übersteuerung. Das knackt, kratzt und knallt dann beim Hörer recht laut und das mag der überhaupt nicht, insbesonder mit Ohrhörern, der kommt einfach nicht wieder. Auch im Krankenhaus hat der Patient so schnell keine Chance, das leise zu machen, so schnell ist es vorbei und die Station bzw. die ganze Etage wäre dann hellwach.

Außer daß die Landesmediananstalt es exakt und verbindlich vorschreibt, muß !! am Ausgang zu den Sendesystemen ein hochkomplexer "Begrenzer" mit Aufholverstärker (Lautstärkeausgleich) diese Überlautstärken so geschickt wie möglich "normalisieren".

Das macht das untere rote Gerät im Schrank. Herr Blasche wird es in einer der nächsten Sendungen beschreiben.
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Museums und Radio Perspektiven und Zukunft :

Der XBMC Client auf einem Raspberry pi
Ein Philips Interntradio

Den sogenannten "Stream" bekommen Sie weltweit über
http://www.radio-rheinwelle.de/index.php?id=sender

Mit einem "Internet Radio" oder einem "Audio Client" suchen Sie den Sender auf radio.de.

Übrigens - den Einstand des Hifi-Museums bei Radio Rheinwelle gabs am 22. Januar 2015 um 20 Uhr mit einem Plausch über das virtuelle Fernsehmuseum aus Wiesbaden und das inzwischen auchnur noch virtuelle Stadtmuseum in Wiesbaden.

Wenn genügend vernünftige Themen und Gäste zusammen kommen, könnte alle 4 Wochen der Donnerstag zum Fernseh-, Kino-, Radio-, Hifi-, Tonband- und Technikplausch gelingen.
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