Ein Blick auf Schaltnetzteile in Audio-Geräten
Wie schon auf den vorangegangenen Seiten beschrieben, steckt in dem Revox Vollverstärker B251 aus 1982 schon ein Schaltnetzteil. "Die Anderen" taten sich sehr schwer damit. Die Nachteile mussten mit hohem Aufwand korrigiert werden.
Durch Zufall haben wir einen sehr primitiven "Karaoke-" Receiver aus 2007 (vermutlich defekt) geschenkt bekommen, der für seine 140 Watt Sinus einfach zu leicht schien. Da lohnt sich schon mal ein Blick hinein. Wie haben die Hitachi Leute das damals gemacht ?
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Es ist wirklich kein Wunderwerk,
eher im Gegenteil . . .
Ein UKW Receiver mit zwei Mikrofoneingängen, DVD Spieler und 6-Kanal Verstärker, SD Card Slot und USB Buchse, vermutlich um die US $60. Alles an diesem Teil ist billig, das Äußere und das Innere. Doch das war hier nicht die Frage.
Wie haben die das mit dem Netzteil gemacht, damit man in den Lautsprechern nur absolut minimales Rauschen, Pfeifen und/oder Zwitschern hört ?
Was sagt die Liste der technischen Daten ?
Zuerst kommen mal die Sprüche der Werbetexter:
HITACHI inspire the Next
HTD-K210 DVD Home Theatre System
. . . . . und was das Teil alles kann (können soll), einfach umwerfend. Dolby Digital, MP3, HDCD, SD, DVD-Video, MPEG4, DIVX, Kodak Picture Cd usw........
Liest man jedoch genauer, so relativiert sich Manches ganz schnell. Ja, er kann PAL und NTSC DVDs - aber mit nur 480 Linien.
Der PCM Audio Frequenzgang von DVD und von CD geht von 180Hz !!!!! bis 20kHz. Das ist sehr dünn und hat mit Hifi wenig zu tun.
Ausgangsleistung bei Stereo : 20W + 20W bei 1 kHz und 10% Klirrfaktor.
Das ist natürlich fabrikneuer Hitachi Müll.
Ausgangsleistung bei Surround : 5 x 20W (an 8 Ohm) + Subwoofer auch mit 20W (an 8 Ohm)
Das macht zusammen 6 x 20W = 120 Watt Sinusleistung und alles bei 1 kHz und 10% Klirrfaktor.
Das Gerät wiegt laut Manual 3,2 Kilo und verbraucht minimum 25 Watt (das Netzteil ist immer an) und Maximum 170 Watt. Die Versorgungsspannung kann von 100 Volt bis 240 Volt variieren.
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Doch jetzt der gezielte Blick hinein :
Geöffnet sieht das Ganze "sehr aufgeräumt " aus.
Ganz oben in der Bildmitte sieht man noch die Netz-Zuleitung und den Eingans-Übertrager (Entstörfilter) auf der Netzteil-Platine (der einzige rote Pfeil von rechts).
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Links daneben sieht man einen großen Ferritkern (roter Pfeil von links). Vorne links sieht man 2 Ferritkerne (rote Pfeile von links) und rechts oben nochmal zwei Ferritkerne (rote Pfeile von links).
Der große gelbe "Trafo" auf der Netzteilplatine ist der Leistungsübertrager zur sogenannten galvanischen Trennung von Netzspannung und Sekundärspannung - und gleichzeitig ein Teil des Energiespeichers, zusammen mit dem links daneben erkennbaren Kondensator auf der Primärseite des Netzteils.
Die kleinen Kondensatoren rechts neben dem gelben "Trafo" haben nur glättende Funktionen. Dieses Netzteil kann also sekundär 140 Watt (inklusive Tuner und CPU und Vorverstärker) liefern. Dabei nimmt es maximal 170 Watt auf und das bei allen Netz-Spannungen von 100 bis 240 Volt.
Der Entstör-Aufwand ist hier schon erheblich und wir sind in Billigland. Also nix Edel-Hifi oder High-End.
Das Hitachi Gerät ist von Mitte 2007.
Wo ist oder war jetzt der Vorteil der Schaltnetzteiltechnik ?
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