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Nachtrag zu den Quadro-Infos aus den 1970er Jahren ...

Es gibt nur wenige, die sich noch lange danach intensiv mit dem Kommen und Gehen der analogen Quadrophonie beschäftigt hatten und alles an verfügbarem Material aufgehoben hatten, das zu der damaligen Zeit verbreitet wurde. Inzwischen ist die damalige 4 Kanal Quadro- phonie über "5+1" und "7+1" zu "12+irgendwas" hochgetrieben worden und nur wenige Starverkäufer können wirklich plausibel erklären, was es dem ganz normalen Stereofreund mit dieser Technik wirklich bringt. Hier wird diese Thematik augearbeitet. Die Einführung finden Sie hier.

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Interna von den Firmen-Strategien der Platttenstudios

Der Hamburger Quadro Autor hatte sich damals darüber geärgert, daß die (bzw. einige) Platten-Firmen intern zwar kräftigst an der Quadrophonie probiert, gepreßt und verglichen hatten, ihm als Kunden aber bösartigerweise davon nichts gesagt hatten.
Da fehlte sicher der Einblick in eine Firmenphilosphe eines größeren Medien-Unternehmens, das sich im Wettbewerb ganz schön anstrengen muß und seine (guten und schlechten - auf jeden Fall teuren) Erfahrungen natürlich erst mal für sich behält. Die ganzen sehr deutlichen und sehr offenen Kommentare auf der vorherigen Seite (in Teil4) stammen ja alle aus einer Zeit 15 Jahre danach.

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"Das geheimnisvolle Treiben" der Macher

Peter Burkowitz, ein führender Manager bei der Polygram und auch allgemein, (Anmerkung : Peter Burkowitz war ein sehr erfahrener und sehr kritischer Tonmeister und in der gesamten Musik-Branche als Koryphähe bekannt und geschätzt.) der den seltsamen Artikel „Das viereckige Mißverständnis" geschrieben hatte, schickte "aber" noch 1975 auf Anfrage an einen Firmen-Mitarbeiter eines der Quadro-Demobänder der Polygram und DGG mit eben solchen „Mißverständnis"-Aufnahmen (Anmerkung : das ist natürlich völliger Unsinn des Kommentators).

Und firmenfremde Personen durften das dann auch möglichst gar nicht hören. (Anmerkung : das ist völlig korrekt !) Es gab sogar einige solcher "heimlichen" Quadro-Produktionen, Bänder und Quadro-Platten. So hat man die Quadrophonie seitens der Polygram vor den Konsumenten in Deutschland förmlich abgeschottet. (Anmerkung : und das ist Unsinn) - Nachfolgend einige Beispiele des "geheimnisvollen Treibens" der deutschen Plattenfirmen, von denen die Verbraucher damals keine Ahnung hatten.

1976 - Ein Demonstrationsband für Quadrophonie

Sehr qeehrter Herr ...........

Wir nehmen Bezug auf Ihr an Herrn van Amstel gerichtetes Schreiben vom 20. Juni 1976 und übersenden Ihnen Heute mit separater Post das gewünschte Demoband.
Wir möchten Sie aus urheberrechtlichen Gründen bitten, uns schriftlich zu bestätigen, daß Sie das zur Verfügung gestellte Demonstrationsband nur für hausinterne Meß- und Prüfzwecke verwenden werden.

Vorführungen vor einem Kreis von Personen, die nicht Ihrem Hause angehören, bedürfen einer erneuten Absprache mit uns.

Mit freundlichen Grüßen POLYDOR INTERNATIONAL GMBH
P.K.Burkowitz
Rarcording Management

Kopie an D/ H.van Amstel
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1976 - Ein DEMO-Band geht an ELAC nach Kiel

Lieferschein Nr 2427

Von Teldec "Telefunken-Decca" Schallplatten G.m.b.H.
1000 Berlin 45, Finckensteinllee 33
Bearbeiter : Fouque

An
ELECTROACUSTIC GMBH KIEL
z.Hd. Herrn R........
Westring 425-429 / 2300 Kiel

Unsere Nr.: Luftpost

Sie erhalten anbei: Auf Veranlassung unseres Herrn Dirktors Richter übersenden wir Ihnen für tech.Demonstrationszwecke

2 Tonbänder 38 cm/s 4 Kanal 1/2" (Aufstellung anbei)

Die Bänder sind ohne Noise Reduction kopiert, da wir z.Zt. nicht 4 Dolby B zur Verfügung haben.
In der Hoffnung Ihnen gedient zu haben sind wir mit freundlichen Grüssen
Berlin, den 22. Juli 1976

TELDEC Telefunksn - Decca Schallplatten GMBH
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Ein Demoband geht an die Hifi-Stereohonie nach Karlsruhe

EMI Eiectrola GmbH • Postfach 450363 • 5000 Köln 41

Herrn
Chefredakteur
Karl Breh - Verlag G.Braun
Karl-Friedrich-Str. 14/18
7500 Karlsruhe 1

Unser Zeichen Ro/Dre - Datum 26.5.1976

Lieber Herr Breh,
beiliegend erhalten Sie das versprochene 38cm Dolby B Band mit diskreten Quadrophonie-Beispielen. Wir haben die Kopie ebenfalls auf einer TEAC-Maschine hergestellt, um größtmögliche Kompatibilität mit Ihrer Maschine zu gewährleisten.

Auf der Inhaltsangabe finden Sie hinter den meisten Titeln stichwortartig Hinweise auf die jeweiligen Spezifika der Beispiele. Bei den Beispielen 9 und 11 ist die klangliche Auflösung so weit getrieben worden, daß eigentlich keine Vorzugsrichtung (normalerweise vorn - Mitte) mehr vorhanden ist.

Mit getrennter Post wird Ihnen Herr Intveen Platten resp. Taschenmaterial zuschicken. Einige der Aufnahmen sind bisher noch nicht in SQ erschienen; dies wird aber in absehbarer Zeit erfolgen.

Mit freundlichen Grüßen Ihr
(E. Rothe)
Anlagen

Der Quadro-Autor ärgert sich über .......

Besonders ärgerlich und geradezu verbraucherfeindlich war das Verhalten von Teilen der deutschen Schallplattenindustrie in den 1970er Jahren. Einige gingen den bequemsten Weg und produzierten nur in dem Matrix-Format SQ, was bei den Quadro-Fans überhaupt nicht gut angekommen ist, denn die Kanaltrennung damaliger Decoder war miserabel.

Andere, wie die Polygram, also die Deutsche Grammophon Gesellschaft, die Polydor für den Pop und Unterhaltungssektor sowie Philips auf beiden Sektoren, produzierten "heimlich" etliche Quadro-Aufnahmen und stellten damit auch intern eine Reihe Quadro-Platten her - insbesondere mit der CD-4 Technik.

Wer diese Platten abhören konnte, der konnte nur eine erstklassige Qualität feststellen - sei es die Sauberkeit der Pressung, sei es die gute Kanaltrennung und Dynamik.

Besonders verwerflich war es, daß eben die überwiegend deutsche Polygram einige dieser Quadroproduktionen den eigenen Verbrauchern hier vorenthalten hat, aber einiges davon im Ausland veröffentlichte - in Japan auf CD-4 und in Kanada mit 8-Track8 Cartridges. Damals gehörte die Polygram mit zu den Weltkonzernen und ein rechtzeitiges Umschwenken dieser Firma auf CD-4 hätte sicherlich eine deutliche und förderliche Auswirkung auf die gesamte Entwicklung der Quadrophonie - speziell auf Schallplatten - mit sich gebracht.

Es ist anzunehmen, daß danach etliche andere Firmen ebenfalls auf CD-4 umgeschwenkt wären, was dann Quadro-Standard geworden wäre. Also letztlich war dieses Zögern und Hinhalten auch wieder ein Eigentor der Schallplattenindustrie und nicht ein Versagen der Verbraucher, wie es so gerne hingestellt wird.

Im Bild hier 2 der in Kanada hergestellten Q8 Cartridges mit Pop-Programmen der Polydor, auf die wir hier in Deutschland vergeblich gewartet haben. Ein Affront gegen die eigene Kundschaft.
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Mai 1983 - Eine späte Antwort eines BASF Mitarbeiters

Dipl.-Ing. Heinz Schmidt
Ludwigshafen, 9.5.1983
Telefon BASF 0621 60........

Dietrich Rasch
Postfach 610411
2000 Hamburg 61

Sehr geehrter Herr Rasch,
entschuldigen Sie, wenn ich erst heute auf Ihr Schreiben vom 11.4.1983 antworte. Ich hatte inzwisehen einige Dienstreisen zu absolvieren.-

In der Anlage sende ich Ihnen einige SQ-codierte Kopien zur gehörmäßigen Beurteilung. Leider habe ich keinen Zugang mehr zu den l/2-Zoll-4 Spur-Originalbändern, von denen über einen CBS-Encoder die noch in meinem Besitz befindlichen 33er Sicherheitskopien gezogen wurden.

Die Kanaltrennung nach Decodierung über einen SQ-Decoder ist natürlich nicht so gut, als wenn man z.B. CD-4 - Technik angewandt hätte. Aber als damals noch die Quadro-Ära bestand, gingen wir im Hinblick auf die seinerzeit vorliegenden Herstellsituationen den einfacheren Weg; außerdem hatten wir die Masterbänder auch zur Cassettten-Duplikation verwendet.

Was die Lizenzlage anbetrifft, so liegen momentan die Rechte bei PONO TEAM, Hamburg. Das frühere BASF-Repertoire wurde an diverse Käufer veräußert. Falls Sie eine gebührenplichtige Verwendung der Kopien beabsichtigen, so wenden Sie sich bitte an diese Firma.

Ich wünsche Ihnen Erfolg bei der Reaktivierung des Quadromarktes und überhaupt der Quadroidee. Sicher haben Sie sich mehr mit den Ursachen des "Tods" der Quadofonie befaßt. Vielleicht gelingt Ihnen mit Ihren Bemühungen eine Reaktivierung dieses an sich sehr eindruckvollen Klangerlebnisses, zumal bei Benutzung neuer Techniken, die eine diskrete Übertragung der Kanäle ermöglichen.

Die beigefügten Kopien kann ich Ihnen gratis zur Verfügung stellen. Sollten Sie weiteren Bedarf an Überspielungen haben, so müßten wir uns über die Modalitäten unterhalten.

Mit freundlichen Erfolgswünschen und bester Empfehlung

Anlage

Der Kommentar

In Deutschland hat die BASF leider nur Quadro-Schallplatten mit dem Matrix-System SQ veröffentlicht mit entsprechend unbefriedigender Kanaltrennung.
In Japan wurden von den diskreten Masterbändern CD-4 Schallplatten hergestellt, die damit einen deutlichen diskreten Quadro-Klangeindruck möglich machten.
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Ein Einblickin die Korrespondenz mit diversen Firmen

Hier ein kleiner Ausschnitt von meiner Korespondenz mit insbesondere den Verantwortlichen in den Plattenfirmen. Diese füllt einen ganzen Ordner.

1983 - Ein Anschreiben an Peter Burkowitz

Dietrich Rasch, Postfach 61o411, 2ooo Hamburg

Sehr geehrter Herr Burkowitz,
ich bedanke mich für Ihr Schreiben v. 28.3.1983, doch erlaube ich mir, Ihnen einige unserer Ansichten mitzuteilen, die nicht ganz mit den von Ihnen vorgebrachten übereinstimmen.

Sie meinen, die richtige Adresse für unsere Aktivitäten wären die Künstler und Musikschaffenden selber. Auch das haben wir für den Sommer 1983 geplant.

Insbesondere wollen wir die ...zig Künstler und Bands anschreiben, die schon bewiesen haben, daß sie quadrophon produzieren wollen und können. Die nahezu 3.000 diversen LP Titel in quadro-phoner Technik sind doch wohl nicht in Zwangsarbeit entstanden.

Allerdings ist es auch so, daß die meisten Künstler kaum etwas einzuwenden hätten, wenn ab sofort nur noch in Mono produziert würde. Auch für Künstler haben Vertrag und Verdienst sicher den 1. Stellenwert und daher wird man sich kaum mit Forderungen technischer Art hervortun.

Hier "muß" die Plattenindustrie die grundsätzliche Weiche stellen, damit es für die Künstler auch problemlos und in der Praxis möglich ist, neue Soundwege zu beschreiten. Ich glaube kaum, daß die Polygram schon CD-Quadroplatten herausbringt, wenn einzelne Künstler wie James Last oder Jean Michel Jarre diesen Wunsch vorbringen würden.

Hier ist eine Grundsatzentscheidung der Plattenfirmen entscheidend. Bei den Millionen-Kosten für die Umstellung auf die Digitaltechnik wären die Kosten für Quadrophonie allenfalls das Pünktchen auf dem i, aber dann könnte man wirklich von einem neuen Klangzeitalter sprechen. Ich spreche bewusst von der diskreten Quadrophonie, denn nur diese hat Aussichten auf Erfolg.

Alle anderen Soundvorstellungen haben sich als wenig attraktiv erwiesen und bringen nicht entfernt einen Klangeindruck wie die Quadrophonie. Um eine gezielte und exakt reproduzierbare räumliche Klanggestaltung zu erreichen, sind studiomässig das Minimum, empfängerseitig zugleich das Maximum.

Die Vorteile des einfachen Handlings verbunden mit einer sehr großen Hörzone im Hörraum sind Voraussetzungen für den Erfolg. Da mittels CD auch ältere Stereo-Aufnahmen neu herausgebracht werden, gibt es doch überhaupt keine Schwierigkeiten, ältere 4-Kanal Studiobänder von überzeugenden Quadro-Produktionen neu und in optimaler Qualität herauszubringen, wobei dann mehr und mehr neuere ( Digital ) Quadroproduktionen einfliessen könnten.

Vielleicht passiert in näherer Zukunft doch noch mehr als das abwartende Betrachten des Marktes (obschon man selber Hersteller ist als Polygram), denn die AHD-Platte taucht nun doch am Horizont auf. Da diese bereits 4- Kanäle hat (wenn auch momentan in anderer als gewünschter Form) und JVC einer der Quadro-Vorreiter ist, durften neue 4-Kanal-Aktivitäten zu erwarten sein - alleine schon, um der vorausgeeilten CD doch noch etwas voraus zu haben.

Wir Quadro-Anhanger werden unsere Bemühungen jedenfalls noch steigern. So werden wir Mitte Mai 1983 in Hamburg eine Analog-Quadro-Demonstration durchführen (die natürlich über GEMA abgerechnet wird) um den Musikfreunden, welche noch nie die Gelegenheit hatten, Quadro zu hören, dieses Sounderlebnis nahe zubringen.

Ich hoffe, daß es für Sie zumindest nicht uninteressant war, erneut die Meinung engagierter Musikverbraucher und Kenner der Materie Quadrophonie kennenzulernen.

Freundlichen Gruß (Rasch)
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März 1976 - Rückantwort POLYDOR INTERNATIONAL GMBH

POLYDOR INTERNATIONAL GMBH
D-3012 Langenhagen, An der Klusriede 26

Herrn Dietrich Rasch - 2QOQ Hamburg - 21. März 1976

Sehr geehrter Herr Rasch,

wir danken für Ihr Schreiben vom 27.2.1976 und bedauern, daß wir Ihre Erwartungen in punkto CD-4 Platten nicht erfüllen können.

Aus unserer Sicht ist Quadrophonie nicht eine automatische oder "machbare" Folge des Geräteangebotes. Leider haben die Gerätehersteller sich nicht vorher vergewissert, ob es genügend viele Künstler geben wird, die den Gedanken aufgreifen und uns in der erforderlichen großen Menge quadrophonische Kompositionen, Arrangements etc. anbieten werden.

Das simple Zurechtmischen von 4 Kanälen aus Musik, die nicht von den ausübenden Künstlern bewußt quadrophonisch gewollt und damit auch kompetent gestaltet ist, halten wir für unseriös dem Kunden gegenüber, der ein echt neuartiges Produkt erwartet und kein manipuliertes Surrogat.

Abgesehen davon, daß wir auch von eigenen Verbrauchertests mit hochwertigen Quadrophonie-Versuchen keine irgendwie ermutigenden Bedarfsprognosen herleiten konnten, bleibt ausschlaggebend, daß wir als verantwortungsbewußte Mittler zwischen der künstlerischen Welt und unseren Kunden nichts unternehmen können, solange nicht ein deutlicher quadrophonischer Schaffensdrang bei den Künstlern aufkommt.

Unsere Einflußnahme auf solche Entwicklungen kann sich dabei nur auf behutsames Heranführen der Künstler und Musikproduzenten an die technischen Möglichkeiten erstrecken; was wir übrigens ständig tun.

Da in unserem Unternehmen keine Geräteinteressen mitwirken, können Sie auch unsere Politik in Sachen Quadrophonie nicht an dem Verhalten einiger anderer Firmen messen.

Ihre ernsthafte Anteilnahme an den Sachfragen wissen wir sehr zu schätzen. Wir haben deshalb Ihre Ausführungen allen interesierten Stellen unseres Hauses zur Information zugeleitet.

Mit freudlicher Empfehlung
P.K. Burkowitz RECORDING MANAGEMENT
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1983 - Rückantwort von POLYGRAM Hannover

POLYGRAM GMBH Podbielskistraße 164
3000 Hannover 1 Telephone Hannover
Telephone Langenhagen

Herrn
Dietrich Rasch
Postfach 610411 2000 Hamburg

28.3.1983

Sehr geehrter Herr Rasch,
ich danke für Ihren Hinweis vom 16.3.1983. - Es ist nicht auszuschließen, daß die von der CD angestoßene "Grunderneuerung" des häuslichen Tonträgersystems Auswirkungen auch auf die Klanggestalt des künstlerischen Angebots nach sich zieht.

Ob dabei das Interesse an der räumlichen Ausdehnung des Klangbildes mehr als bisher in den Vordergrund rücken wird, ist im gegenwärtigen Zeitpunkt nicht vorauszusagen.

Wir werden eventuelle Entwicklungen in dieser Richtung aufmerksam beobachten und besonders darauf achten, ob vom künstlerischen Schaffen her Impulse in Richtung Quadrophonie - oder einer anderen räumlichen Klanggestalt - ausgehen.

In der Vergangenheit hat es ja Anregungen nur von der Geräteseite her gegeben, ohne daß Künstler oder Produzenten nennenswert gefolgt wären.
Für Ihren Apell sind daher die Schallplattenhersteller und die Hi-Fi Industrie eigentlich nicht die richtigen Adressaten. Vielmehr wären es in erster Linie die Musikschaffenden selber, die letzten Endes den Kurs solcher klanglichen Entwicklungen bestimmen.

Mit freundlichem Gruß
P.K.Burkowitz
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1980 - Rückantwort TELEFUNKEN-DECCA Schallplatten GMBH

"TELEFUNKEN-DECCA" SCHALLPLATTEN GMBH
TON TECHNIK
1000 BERLIN 45 - FINCKENSTEINALLEE38

Herrn
Dietrich Rasch
2000 Hamburg

Ihre Nachricht vom 22.1.1980

Unsere Zeichen - Re/Ve 5.Feb.1980

Digital-Platte mit 4-Kanal-Speicherunq

Sehr geehrter Herr Rasch,
von der TELEFUNKEN Rundfunk- und Fernseh GmbH erhielten wir Ihr Schreiben vom 22. Januar d.J. über Quadro-Platten. Wir haben Ihre Ausführungen mit Interesse gelesen und stimmen mit Ihnen, was den technischen Aspekt betrifft, völlig überein.

Was die Durchsetzung der quadrophonischen Schallplatte anbelangt, sind wir allerdings anderer Meinung. Voraussetzung hierfür ist ein weltweiter Standard, damit ein international künstlerisch hochwertiges Plattenangebot am Markt vorhanden sein kann. Die Vielzahl der Quadro-Systeme hat dazu geführt, daß diese Voraussetzung nicht erfüllt werden konnte.

Unser Vorschlag für die weltweite Normung einer zukünftigen Digital-Platte beinhaltet - wie Sie wissen - die Möglichkeit der Multi-Kanal-Speicherung.

Eine Digital-Platte wird es nur geben, wenn eine weltweite Normung zustande kommt. Sie wird dann - neben anderen Features - quadrophonische Wiedergabe ermöglichen.

Wir hoffen, daß Sie dann auch an dieser Technik weiter aktiv teilnehmen und verbleiben

mit freundlichen Grüßen
Horst Redlich - Prof. M. Fouque

Vorsitzender des Aufsichtsrats: Sir Edward Lewis • Geschäftsführer Kurt Richter, Gerhard Schulze • Sitz Hamburg • Amtsgericht Hamburg HRB 5997

1985 - Anschreiben an Polygram

QUADRO Aktion für die Reaktivierung der Quadrophonie
Dietrich Rasch Postfach 610411
2000 Hamburg

Hamburg, den 5.3.1985

An Firma Polygram zu Hd. Herrn Busch

Sehr geehrter Herr Busch,
in einem Interview mit der Zeitschrift Audio Ausgabe 3/1985 äusserten Sie sich über die Quadrophonie in einer Form, die für uns Quadro-Kenner schlichtweg unverständlich ist.

Als Initiator der Quadro-Aktion, einem Club der engagierten Quadro-Anhänger, möchte ich dazu einmal Stellung nehmen.

Sie meinen, Polygram sei nicht die richtige Adresse für eine Entscheidung in Richtung Quadrophonie. Wer wohl dann, wenn nicht eine der wichtigsten Firmen (insbesondere unter dem CD-Aspekt) der hiesigen Schallplattenindustrie.

Ich meine, daß selbst die für viele Verbraucher u.a. auch technisch zu komplizierte analoge Quadrophonie sich doch noch hätte durchsetzen lassen, wenn die deutschen Firmen - bis auf Matrix-Ausnahmen - nicht nur 5 Jahre lang abgewartet, sondern ebenfalls quadrophone Software in CD-4 herausgebracht hätten. Bevor man auf einen quadrophonen Erfolgszug aufspringen konnte, ging dem der Dampf aus mangels eigener Schubkraft.

Wenn es zutrifft, daß die Polygram von der Quadrophonie nichts gehalten hat, dann ist es doch mehr als verwunderlich, daß man bei vorgegebener Abstinenz hier Quadro-Produktionen im Ausland veröffentlicht hat. Siehe dazu die Anlage, die einige Beispiele zeigt. Eine derartige Vertriebspolitik konnte ja keinen Erfolg haben.

Wenn Sie nicht glauben, daß die Quadrophonie eine Massenbewegung wird, dann darf man wohl fragen, ob denn die Stereophonie eine solche war oder ist.

Auch bei Einführung der 2-Kanal-Technik 1957 hat es keine millionenfache und lautstarke "Bewegung" gegeben, die nach Stereo verlangt hatte. Stereo-Schallplatten wurden angeboten mit einem Klangbild, das gegenüber Mono aufhorchen ließ und dessen Technik den Durchschnittskonsumenten nicht überforderte.

Einen gleichen Klangfortschritt, wie es vor 25 (!) Jahren die Stereophonie gegenüber Mono war, stellt zweifelsohne die Quadrophonie gegenüber Stereo dar. Deshalb wird sie sich letztlich auch erfolgreich einführen lassen.

  • Anmerkung : Das ist hier ein Trugschluß des Schreibers, denn die deutlichen Unterschiede zwischen Mono und Stereo und die überwiegend marginalen Unterschiede zwischen Stereo und Quadro sind nun mal gewaltig. Das konnte ich in 1976 im eigenen Wohnzimmer ausprobieren, bis ich den SONY SQ Decoder verschenkt habe und niemandem mehr ein Wort geglaubt habe.


Voraussetzung ist, wie damals beim Übergang von Mono auf Stereo, daß dieses vom "Normalverbraucher" auch technisch bewältigt werden kann. Dieses bedeutet wiederum eine überzeugende Steigerung des Hörerlebnisses und ein einfaches Handlmg wie vom bisherigen Abspielen bei Stereo gewohnt. Beides laßt sich endlich mit der digitalen diskret-quadrophonen CD verwirklichen.

mit freundlichen Grüßen

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