Das Innenleben des Sony SACD DVP-NS900V Players
Dieser SACD Spieler von SONY war 2001 der erste SACD-"Consumer-Spieler" (für immerhin noch DM 1.500.-) - 1 Jahr nach dem Super-Edel- Referenz-Spieler aus dem Jahr 1999 - den sich aber fast niemand leisten konnte. Dazu zögerte sich die SACD- Einführung über Jahre hinaus. Die echten Gründe für die um Jahre verzögerte Einführung wurden nie publiziert oder ich habe sie noch nicht gefunden. Bislang geistern nur Vermutungen durch das Inernet.
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Der Sony DVP-NS900V von innen - die Elektronik im Detail
Das Foto von dem damaligen Innenleben zeigt eine größere Anzahl von Chips mit ganz vielen "Beinchen" oder Anschlüssen. Jeder dieser Chips hat eine eigene Funktion.
In dem Service Manual des DVP-NS900V (2001/0500-1) finden wir auf Seite 38 (von 147) das sogenannte Blockdiagramm, das uns ein wenig hilft, die Logik und die Abläufe zu verstehen.
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Wichtig : Sie müssen diese Verkettungen nicht verstehen. Der Text soll nur mal die Komplexität dieser Hightech Elektronik verdeutlichen.
Direkt neben der "Base-Unit" (ist unsichtbar links von dem obigen Bild) kommt dieses MB-101 Board (ich nenne es mal das Main-Board) mit den ganzen Chips drauf. Der zentrale Microprozessor (es ist ein Microcontroller) ist das IC-104 mit Namen "System Control". Dieser Microcontroller fürhrt die Software zur Steuerung des gesamten SACD-Spielers aus.
Diese Software (also das eigentliche Ablauf-Programm) wohnt in dem EEPROM IC-101 (ein elektrisch löschbarer Speicher). Zusätzlich gibt es auf diesem Mainboard überall noch weitere kleine Speichermodule wie das 32MB "NAND Flash" Modul im IC-404 , allermeist das Boot-System und weitere 16MB "SDRAM" im IC-803 und dann 32MB "Flash" im IC-106 und 16MB "DRAM" im IC-303 und 64MB "SDRAM" (Speicher für den ausführbaren Programm-Code wie in jedem PC) im IC-507.
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Der System Control Prozessor des DVP-NS900V
Dieses System ist zwar fast noch "diskret" aufgebaut, aber auch bereits sehr komplex. Spätere Modelle hatten das fast alles in einem einzigen Chip integriert.
Der System-Control-Prozessor steuert über ein Parallel-Bus-System das DVD-Laufwerk mit seinen Motoren und die Abtasteinheit mit Hilfe des ARP-Servo DSP IC-302.
Dort wird das Signal aus der Abtasteinheit (Base-Unit) verarbeitet und dort hängt direkt der AV-Decoder IC-502 dran. Als zweiter Decoder ist dort der SACD-Decoder IC-806 angeschlossen.
Die Bildsignale aus dem AV-Decoder werden zum Video-Board VP-57 weiter geleitet, das uns aber nur begrenzt interessiert.
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Wichtig für uns sind der SACD-Decoder IC-806 und der aus dem AV-Decoder IC-502 abgezweigte Audio-DSP IC601. Nicht nur der AV-Decoder IC-502 sondern auch der SACD-Decoder IC-806 schicken ihre digitalen Audio-Daten zu dem eigentlichen Audio-DSP IC-601.
Von diesem Audio-DSP IC-601 werden 2 unterschiedliche Audio-D/A-Converter gefüttert, (1) der Stereo- D/A-Converter IC-603 und weiter zum analogen Audio-Stereo-Amp IC-201 und (2) der 5+1-D/A-Converter IC-604 mit dem analogen 5+1 Signal und weiter zu den 6 Audio-Amps in den IC-101 bis IC-103.
Dort an diesen Audio-Amps hängen jeweils die rückseitigen Cinch-Buchsen J101 und J202 dran. Siehe Bild unten drunter.
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Das digitale SPDIF Signal des DVP-NS900V
Das SPDIF Signal (optisch wie auch Coax - also Cinch und Toslink) kann per Definition des Daten-Protokolls sowieso nur ein 2-Kanal Stereo-Signal transportieren. Auch die Datenrate ist per Definition auf max. 96 kHz und 24 Bit begrenzt. Es wäre also durchaus möglich, dort SACD Qualität auszugeben, wenn es "erlaubt" wäre.
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Aus dem Audio-DSP IC-601 wird das digitale Stereo-Signal zum optischen Chip IC-352 und zum Kopfhörerverstärker IC-251 weiter geleitet. Über die dort ankommende (auch nur CD-) Qualität schweigt sich SONY aus.
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Wenn ich alles richtig verstanden habe ......
... werden die beiden D/A Converter zwar mit allen Signalen versorgt, jdeoch wird das analoge SACD- Audio-Signal nur an den IC-604 und damit an die 5+1 Ausgänge geliefert. Und so habe ich nur die beiden Front-Ausgänge für den eigentlichen Qualitätsvergleich mit der CD-Qualität zur Verfügung.
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Soeben gefunden - die SONY Playstation 3 kann da etwas .....
das uns helfen könnte ....... Ich zitiere ein paar Absätze aus einer PS3 Beschreibung aus dem Jahr 2007:
UPDATE: TEST PS 3 und Firmware 1.80 nun mit SACD-Wiedergabequalität - 13.06.2007
Einführung
Wer eine Sony PS 3 betreibt, kann sich freuen – denn einer der Hauptkritikpunkte ist mit der neuen Firmware, Version 1.80, nun erledigt. Die PS 3 ist mit der "aktuellsten" Firmware in der Lage, auch normale DVDs von der Standardauflösung 720 x 576 Pixel auf 1.080p/60 hochzuskalieren. Diese Funktion ist aber nicht nur auf DVDs beschränkt, auch PS3-kompatible Playstation-Spiele und Playstation 2-Games können hochskaliert werden.
Das ist jedoch noch nicht alles, was neu ist bei der PS 3: Denn jetzt ist Sonys Spielekonsole auch dafür geeignet, 1.080p/24-Signale auszugeben. Uns interessierten natürlich alle neu hinzugewonnenen Fähigkeiten der PS 3, und wir entschlossen uns zur umfangreichen Testreihen.
Schon mit der Vorgänger-Firmware war die PS 3 in der Lage, SACDSs wiederzugeben (Signalausgabe in vollem Umfang über HDMI-Ausgang). Wir haben uns auf Wunsch unserer Leser dazu entschlossen, auch die Güte der SACD-Wiedergabe zu überprüfen, um auch alle Möglichkeiten des flexiblen Sony-Entertainers vorzustellen und zu bewerten.
SACD-Wiedergabe
Die Qualität, in der mittels HDMI auf digitalem Wege das SACD-Signal ausgegeben wird, ist ausgezeichnet.
Das schnelle Laufwerk der PS 3 sorgt für einen flüssigen Auslesevorgang, und die gesamte Akustik wirkt bei Dvoraks Symphonie "Aus der neuen Welt" (Multichannel-SACD) ausgesprochen vielschichtig und klar. Der Hochtonbereich präsentiert sich überraschend brillant, ohne überspitzt zu wirken. Die Trennung der einzelnen orchestralen Instrumente für eine charismatische Wiedergabe jedes einzelnen Instruments gelingt der PS 3 ausgezeichnet. Bei Smetanas berühmter "Moldau" ist die Wiedergabe in sich geschlossen und harmonisch, ohne dass Details vernachlässigt werden.
Insgesamt sind die akustischen Leistungen der PS 3 im höchsten Maße erstaunlich, wer also einen anschlussseitig entsprechend gerüsteten und akustisch hochwertigen AV-Receiver sein eigen nennt, braucht nicht davor zurückzuschrecken, die PS 3 auch als SACD-Player einzusetzen.
Skeptiker, die denken, eine Multimedia-Unit und Spielekonsole wie die PS 3 wäre nicht ernst zu nehmen - als Audio-SACD-Player -, werden auf jeden Fall Lügen gestraft. Interessant übrigens: Der Onkyo TX-SR605E harmonierte sehr gut mit der PS 3, beide brachten im direkten Zusammenspiel eine im höchsten Maße beachtliche Wiedergabequalität zustande.
Fazit
Mit der PS 3 mit dem neuesten Firmware-Update hat Sony einen rundherum überzeugenden DVD- und Blu-ray-Player zu einem sehr fairen Kaufpreis im Programm. Dass es sich zusätzlich noch um ein flexibel einsetzbares Gaming- und Multimedia-Center handelt, vervollständigt den positiven Gesamteindruck nur. Vorbei sind mit der aktuellen Firmware 1.80 die Zeiten, in denen die PS 3 als DVD-Player nur zweite Wahl war.
Bericht: Carsten Rampacher - Update 13. Juni 2007
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Jetzt kommt die "Gretchen-Frage" - wie haben sie das mit der SACD Qualität über HDMI damals überprüft ?
Kommt über den HDMI- Tonkanal der Play-Sation 3 wirklich das hochwertige SACD Audio-Signal rüber oder kommt auch dort nur die digital "runter gerechnete" abgeschminkte und dann vielleicht immer noch beeindruckende CD-Variante rüber ?
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Die zweite Frage ist, wie macht es SONY nach 2010 mit den SACD-Playern, als sich der SACD-Flop rauskristallisierte. Die Konkurrenz war damals DVD-AUDIO und wurde noch schneller zu einem Flop.
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