Wenn etwas nicht geht, erst mal nachdenken . . .
Dezember 2016 - Jedenfalls denken die EDV-Softwerker allermeist so und lassen eine Nacht vergehen, ehe sie das bislang nicht zu lösende Problem weiter überdenken.
Wenn also die bisherigen Versuche nicht zum gewünschten Ergebnis geführt hatten, könnte ja der Denkansatz falsch sein.
Mit etwas Glück habe ich dann im Frühjahr/Sommer 2016 ein hochwertiges und dennoch erschwingliches "Auflicht-" Mikroskop (geeignet für metallurgische Betrachtungen und Objekte bzw. Bilder mit der Sicht und Beleuchtung von oben) ersteigern können und sogar ein recht neues Baujahr mit 4 hochwertigen Optiken. Dieses KRÜSS- Mikroskop ähnelt der aktuellen KRÜSS-Type MBL3300 für Metallurgie.
Mit der stärksten Optik (es sind dort vier Optiken x4, x10, x40 und x60 fach im Objektivrevolver vorhanden) und mit den beiden 10fach Okularen wäre eine Gesamtvergrößerung von Faktor 600 zu erreichen. Wichtiger war, dieses Mikroskop hat ab Werk eine angeflanschte regelbare Auflicht- Halogen- Lichtquelle.
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Und - das Krüss Mikroskop ist bereits eine "Trinokular" Type
Jedenfalls ist die dritte Öffnung (mit dem 28mm Fein-Gewinde) und das eingebaute Prisma zum Umschalten von "Auge" auf "Kamera" bereits vorhanden.
Doch bei mir hier fehlt noch der Adapter-Stutzen bzw. die dritte Okular-Röhre für den Kamera-Aufsatz. Und dort soll ja erst mal unsere Sony A5000 Kamera mit einem HDMI Display werkeln und die ersten Bilder anzeigen.
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Ein Ratschlag : Wir bauchen später mehr einfarbiges Licht
Dazu habe ich weitere 10 blaue LEDs mit je 1 Watt und jetzt je 33 Lumen und laut der Sepzifikation mit 390 nM Wellenlänge (blau bis violett) gekauft. Das liegt jetzt mehr im ultravioletten Farb-Bereich kurz vor der Grenze zur unsichtbaren Strahlung. Mit dem digitalen Stromregler bekommen die LEDs in einer elektrischen Reihenschaltung alle den gleichen Strom von 350mA und ich hoffe auf eine "ausreichende" Menge an Lumen (also 10 x 33 = 330 Lumen gesamt Lichtmenge) mit 390 "Nanometer" Wellenlänge. Die anderen beiden blauen LEDs hatten nur 11 Lumen Lichtleistung und das war zu wenig.
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Jan 2017 - Der Mikroskop- Stutzen für das Krüss- Mikroskop ist da
Es hatt etwas gedauert, weil ich die Bestellung aus Zeitgründen nicht geregelt bekam. Jetzt ist das Mikroskop samt Kamera benutzbar bzw. fertig für die ersten Testfotos. Der 28mm Foto-Stutzen kommt direkt von der Firma Krüss aus Hamburg und ist erfreulich preiswert und das ist nicht normal ! Optik- Zubehör ist meist überproportional teuer. Dafür gebührt der Firma Krüss ein großes Lob.
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Und so sieht es mit der aufgesetzten SONY Alpha 5000 aus
Wie auf den Seiten weiter vorne erläutert, kann man bei diesen hohen Vergrösserungen mit mechanischen digitalen Kameras - egal mit welcher Mechanik - nicht arbeiten. Es muß eine absolut vollelektronische Digitalkamera für Wechselobjektive sein und sie muß aus meiner Erfahrung unbedingt einen HDMI Monitor Anschluß haben. Alles andere ist sehr sehr mühselig.
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Ein Shure Nadelträger aus einem M75 als "Objekt der Begierde"
Daß das Fotografieren einer Diamantspitze nicht einfach wird, war mir von Anfang an klar. Daß es aber so komplex wird, war nicht klar. Also nocheinmal die Fakten : Mit dem uralten DUAL Nadelmikroskop kann man nichts Verwendbares erkennen, es ist Makulatur oder noch schlimmer, es ist Selbstbetrug. Die damalige Vergrößerung von 120-fach ist überhaupt nicht ausreichend. Ich kann hier zeigen, daß selbst 400fach noch mangelhafte Ergebnisse zeigt, erst bei 600-fach fängt es an, ernsthaft aussagekräftig zu werden. 800-fach wäre nnoch besser.
Sie sehen hier die heraus gebrochene Messing-Hülle des Nadelträgers - und damit ist er unbrauchbar - in einem Stück ganz normaler Knete steckend - unter der 10fach Optik (mit 10fach Okular) sowie zusätzlicher "externer" !!! Beleuchtung. Das benötigt man anfänglich zum ersten Positionieren der Diamantspitze unter der Linse. Die beiden Bilder rechts zeigen nochmal ganz deutlich die wirklichen Dimensionen einer 30µm Abtastnadel.
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Ein großes Problem - der kleine Objektabstand
Was hier noch nicht so klar heraus kommt, ist der Abstand der Nadelspitze zur allerersten Linse der Mikroskop-Optik. Und der ist ganz ganz klein. Je höher die Vergrößerung ist, desto kleiner wird der Objektabstand.
Bei einfachen Kristallen oder anderen Steinen oder "Auflicht-" Objekten ist das verkraftbar, nur für diese ersten Aufnahmen mußte ich einen Nadel-Einschub "killen". Der ist dann hin und zwar irreversibel, also "ein für alle Male" hinüber.
Der sogenannte "Anfasser" der Nadeleinschübe ist nicht nur hinderlich, er ist mit diesem Mikroskop total im Weg.
Die normale Auflicht-Beleuchtung funktioniert nicht.
Die ersten Stunden endeten fast in tiefer Depression. Man sieht einfach nichts. Es ist völlig verrückt, daß ich die beiden Kalibier-Muster mit den 100µ Strichen und auch die Zählkammer-Referenz mit den 1µ Strichen fast randscharf fotografieren konnte, aber diese verdammte Diamant-Nadel wollte einfach nicht im Okular erscheinen.
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Ein LED-Licht von Außen - eine "Erleuchtung"
Die integrierte "Auflicht-" Beleuchtung mit einer regelbaren 30 Watt Halogenlampe ist zwar toll, doch für diese (meine) Zwecke funktioniert sie nicht, weder mit den beiden Irisblenden noch mit den Filtern, die alle in diesem Mikroskop eingebaut sind. Und eigentlich war das der ganze Zweck des Vorhabens. Bis ich den 6 Watt LED Spot anschloß. Endlich ist etwas zu sehen - der Nadelträger von vorne.
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Das Objekt muss extern beleuchtet werden
Und jetzt ist es ein Probieren und Spielen - quasi ein optisches Basteln, - denn zuviel Licht geht nicht und zu wenig geht auch nicht. Und Licht von nur einer Seite geht auch nicht und von 2 Seiten hat es wieder andere Probleme mit Spiegelungen und Reflexionen und Überstrahlungen.
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Das erste vernünftige Foto um 0.45 Uhr - Umrißbilder
Bis jetzt ist klar, daß dies hier erst mal nur eine Machbarkeitsstudie ist, also in der Praxis ist das so nicht brauchbar. Doch Nachts um viertel vor 1 erscheint das erste brauchbare Bild auf dem 19" HDMI-Bildschirm.
Die Spitze dieser konischen M75 Shure-Nadel ist deutlich erkennbar rund, und nicht verwackelt, also noch voll in Ordnung. Da ich aber den Nadelträger samt Haltung aus dem Einschub herausbrechen mußte, ist die Nadel jetzt natürlich unbrauchbar.
Doch für mich reicht das endlich aus. Mit 600facher Vergrößerung und verbesserter Beleuchtung könnte man randscharfe Schattenbilder bzw. Umrißbilder bekommen. Die interne Auflichtbeleuchtung bleibt vorläufig fast aus und zwei helle LED Spots beleuchten das Umfeld von den beiden Seiten aus.
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Verfeinerungen mit etwas Probieren
Nach den ersten Versuchen ganz ohne Auflicht-Beleuchtung hier ein paar Bilder mit einem Hauch von Licht von senkrecht von oben - zuzüglich zu den LED Spots von der Seite.
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Bei veränderter Beleuchtung sind die Bilder extrem unterschiedlich
Hier sieht man, wie es mit zu viel oder zu wenig aussieht.
Durch das Okular sieht das Auge mehr
Diese Bild ist kurz vor der Überstrahlung gemacht, bei der man dann auch wieder nichts mehr sehen würde. Jetzt werden die Halterungen für die beiden LED Spots gebaut und dann ist eine gute Aufnahme endlich reproduzierbar.
Dieses Foto hier rechts - freihändig durch das Okular - ist nicht berauschend, mit beiden Augen sieht man deutlich mehr.
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Doch die Theorie ist extrem geduldig
Sollten diese optischen Konstrukte endlich verwertbare glaubhafte Beweisfotos einer eventuellen Abnutzung der Nadelspitze liefern können (man nennt soetwas auch gerichtsfeste Beweise), muß ein kompletter Nadelträger oder sogar ein ganzes System ohne Beschädigung fotografiert werden können - samt Datum und Uhrzeit im Bild.
Die Abtastdiamanten von edlen Moving Coil-Systemen sind meist nicht austauschbar und darum ist eine Überprüfung extrem wichtig. Solch ein Nadel-Austausch beim Hersteller - und nur der kann es wirklich - kostet unverhältnismäßig viel Geld. Darum sollen bzw. müssen diese Fotos auch glaubwürdig sein und eben keine verkaufsfördernde Maßnahme.
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Mit 2 Alu-Röhren die Kamera fixieren
Die ganzen obigen Fotos wurden bislang mit gebastelten mechanischen Hilfskrücken geschossen. Die Sony Kamera war auf dem Foto-Stutzen noch nicht fest montiert. Das wird jetzt verbessert. Der Original Krüss Stutzen hat am feststehenden Teil einen Aussendurchmesser von 34mm und der NEX Objektiv-Adapter hat einen Innendurchmesser von 50mm. Mit 2 Alu-Röhren wird das Problem gelöst sein.
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Das alles war im Feb. 2017
Leider stockt das Projekt im Moment, da andere "Problemchen" Priorität haben.
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