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Artikel bzw. Korrektur aus der Funk-Technik 36 (1981), Heft 9

Ein Autor ist nicht angegeben.

Direktläufer contra Riementrieb (von 1981)

Eine Pressemeldung der EMT-Franz GmbH begann mit folgendem Satz:

  • „Es ist allgemeiner Erkenntnisstand, daß die Art des Plattentellerantriebs bei den heutigen Konstruktionen keinen Einfluß auf die Wiedergabequalität mehr hat, sondern allenfalls auf die Betriebssicherheit des Gerätes".


Nanu dachten wir, sollte diese blauäugige Einleitung tatsächlich rechtens sein und das Gerangel um Bestwerte bei Gleichlaufschwankungen oder Rumpelgeräusch-Unterdrückung der Vergangenheit angehören?

Anmerkung in 2012: Der unbekannte Autor hat recht. Es ist sehr wohl ein Unterschied bei den diversen Laufwerken und unterschiedlichen Konstruktionen zu erkennen. Sogar bei den diversen DUAL Direktantrieblern wurde das Laufverhalten insgesamt mit zunehmender "Verbilligung" der Modelle schlechter.

Es ist bekannt, daß nur extrem schwere Plattenteller mit edlen Achslagern wirklich absolut gleichmässig drehen. Der Nachteil der langen Hochlaufzeit muss mit sehr starken Motoren ausgeglichen werden, die wiederum andere Effekte verursachen.

Das jeweilige Konzept ist weder vergleichbar noch überhaupt vernachlässigbar oder gar egal, wie es in der Presseinformation zum Selbstschutz der EMT Produkte dargestelt wird. EMT hatte nämlich über Jahrzehnte den problematischen Reibradantrieb mit allen seinen Schwächen favorisiert.

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Jawohl so ist es, schließlich erreichten alle Laufwerke den Gleichlauf unter Ausnutzung des selben physikalischen Gesetzes (Kreiseleffekt) und Rumpelwerte würden maßgeblich durch die Schallplatte selbst bestimmt.

Dies teilte uns die EMT-Franz GmbH in einer Stellungsnahme zum Thema Direktläufer contra Riemenbetrieb mit, die wir nachfolgend im Wortlaut wiedergeben.

Gleichlaufschwankungen und Rumpelstörungen

„Die Güte eines Plattenspielers ist im wesentlichen von zwei Eigenschaften gekennzeichnet, den Gleichlaufschwankungen und den Rumpelstörungen. Für beide Eigenschaften gibt es Meßnormen, so daß ermittelte Werte für vergleichende Beurteilungen herangezogen werden können. Im Bereich, der von der Deutschen Studiotechnik beeinflußt ist, stützt man sich vorwiegend auf die DIN 45507 „Meßgeräte für Frequenzschwankungen" und DIN 45539 „Schallplattenabspielgeräte, Richtlinien für Messungen ...".

Nach der erstgenannten Norm gemessen, werden heute für jeden besseren Plattenspieler Tonhöhenschwankungswerte angegeben, die deutlich unter 0,1% liegen.

Nun gestatten die Normblätter, die die Schallplatte selbst beschreiben, nämlich DIN 45546 und DIN 45547, eine Exzentrizität des Plattenmittellochs von 0,2 mm. Umgerechnet in Tonhöhenschwankungen bedeutet dies bei mittleren Rillendurchmessern einen Wert von etwa 0,14%, ein mindestens doppelt so hoher Betrag also wie ihn heutige Plattenspieler aufweisen.

Natürlich wird dieser schlechte Wert nur bei voller Ausnutzung der Toleranzgrenze
erreicht. Nicht berücksichtigt sind darin jedoch die Anteile aus einem zu großen Mittelloch und die vom Höhenschlag der Platte herrührenden Schwankungen. Man kann also mit Sicherheit davon ausgehen, daß hörbare Tonhöhenschwankungen - ein Wert von 0,2% ist bei kritischen Signalen, wie bei Klavieraufnahmen, durchaus schon hörbar - von der Platte selbst verursacht werden.

Der Rumpelwert

Ähnlich ist die Situation beim zweiten Qualitätsparameter, dem Rumpelwert. Nach deutscher Norm gemessen, werden Rumpelfremdspannungsabstände in der Größenordnung von 50 dB angegeben.

Dies ist aber, wie man mit nahezu rumpelfreien Präzisionslaufwerken leicht nachweisen kann, ziemlich genau der Wert, mit dem die besten Meßschallplatten notwendigerweise selbst rumpeln; anders ausgedrückt: wenn der Eigenrumpelwert der Meßschallplatte durch den zu prüfenden Plattenspieler kaum verschlechtert wird, muß dieser zwangsläufig Rumpelspannungen erzeugen, die viel kleiner sind als diejenigen der Platte.

Alles ist völlig klar !

Die genannten Daten werden nun, wie die Praxis zeigt, problemlos von beliebigen Antriebskonzepten erreicht und von Testinstituten verifiziert. Bei näherer Überlegung ist dies nicht überraschend.

Alle bekannten Laufwerke mit Ausnahme der professionellen Schallplatten-Wiedergabe-Maschine EMT 950, erzeugen ihren Gleichlauf unter Ausnutzung des identisch gleichen physikalischen Gesetzes, nämlich des Kreiseleffektes, wobei das Antriebsmoment elastisch an den Kreisel angekoppelt wird.

(Anmerkung der Funk-Technik-Redaktion: Bei der Studio-Maschine EMT 950 wird der Kreiseleffekt nicht mechanisch durch einen schweren Plattenteller hervorgerufen, sondern durch eine Elektronik „simuliert", die Gleichlaufschwankungen extrem schnell ausregelt.)

Beim Riemenantrieb geschieht das hauptsächlich durch die Elastizität des Riemens, beim Direktantrieb durch die Federkraft des Magnetfeldes zwischen Stator und Rotor im Antriebsmotor. Alle Hersteller müssen schließlich unabhängig von der Art, wie das nötige Drehmoment erzeugt wird, ihre Plattenteller mit den gleichen allgemein bekannten Konstruktionselementen drehbar lagern.

So gesehen ist es kaum verwunderlich, daß alle dann auch - sorgfältige Herstellung vorausgesetzt - mit gleichen Daten aufweisen können."

Anmerkung in 2012 - Also Irgendetwas habe auch ich nicht verstanden. Aber ich forsche noch. Je schwerer der Plattenteller, desto schwieriger oder aufwendiger die schnelle (Nach-) Regelung der Drehzahl.

So weit der Informationsstand von 1981 laut EMT. Es könnte natürlich auch ein Missverständnis sein.

Es ist ein Artikel aus 1981. - Die mechanische Schallplattentechnik war von Anfang an viel zu kompliziert und ist bereits seit 20 Jahren überholt.


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