Die Weltsensation von 1998 :
"Der LASER PLATTENSPIELER ELP LT 1XA"
von Gert Redlich im April 2017 - Dieser Plattenspieler wurde in 1998 in der Zeitschrift STEREO vorgestellt und von dem Redakteur Matthias Böde als hervorragend gelobt. Wie er schreibt, wurden immer wieder diverse Keller- oder Gragen- Entwicklungen auf Laser-Basis in die Medien lanciert, doch nie kam außer einem populistischen Artikel etwas Vorzeigbares dabei raus.
Die Ingenieure wußten bereits vor der CD-Laserdioden-Entwicklung um die Schwächen der Lasertechnik im kommerziellen Bereich. Das war die (Leistungs-) Effizienz der damaligen Laserröhren und die notwendige Fukussierung des Laser-Strahls auf deutlich kleinere Strukturen. Die Rille der Vinyl-Platte ist eben nur 30 bis 50 Mikrometer ("müh") breit und etwa 8 müh hoch und wenn der Strahl aber 1 Millimeter (1000 müh) Durchmesser hatte, konnte man damit zwar 5 oder mehr Kilometer weit leuchten, doch für diesen Zweck hier musste er erheblich besser fokussiert werden.
Dieser Artikel ist in dem "30 Jahre STEREO Rückblick" von 2004 nochmals abgedruckt, so bin ich drüber gestolpert. Wenn Sie am Ende auf den Artikel über den französischen Laserabtaster von der IBC 2007 klicken, sehen Sie, wie weit die Technik einen gigantischen Sprung nach vorne gemacht hatte. Die können dort auch gesprungene, gerissene oder zerkratzte Platten akustisch auf höchstem Niveau restaurieren, und selbstverständlich auch kleinere Staubpartikel ausblenden - so hat es mir jedenfalls einer der beiden Entwickler versprochen.
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Der Titel des Artikels von 1998 :
"Ich bin ein Berliner"
LASER PLATTENSPIELER "ELP LT 1XA"
Als der gebürtige Hannoveraner Emil Berliner 1887 sein Grammophon beim amerikanischen Patentamt anmeldete, begann die Epoche des Schallplattenspielers. Jetzt - zu ihrem vielbeschworenen Ende - stellt die japanische ELP Corporation ein serienreifes Gerät mit berührungsloser Laserabtastung vor.
STEREO hat das Wundertier des Analogzeitalters ausgiebig unter die Lupe genommen . . . . .
Eine völlig neue Gerätegattung ? - Nein eigentlich altebekannt.
So etwas passiert nur alle Jubeljahre einmal: Daß man das Exemplar einer völlig neuen Gerätegattung vor sich hat. Jüngst geschehen, als Sanju Chiba, Präsident der japanischen ELP Corporation, uns etwas in die Redaktion brachte, das äußerlich an einen Videorecorder der siebziger Jahre erinnerte.
- Anmerkung : Der Chef von ELP war damals auf seiner Europa-Promotion- bzw. Verkaufs-Tour - sehr ähnlich zu dem Herrn Shibata und dem Herrn Tominari (Karat). Auch der Chef von Infinity - Arnold Nudell - hatte es so gemacht und die vielen deutschen Hifi-Redaktionen einzeln "abgeklappert". Das gehörte einfach zum Geschäft.
Doch weit gefehlt, bei dem unscheinbaren Gerät handelte es sich um den lang angekündigten, sehnsüchtig erwarteten und schon aufgegeben geglaubten Plattenspieler mit Laserabtastung.
Der war bereits vor knapp zehn Jahren durch die Medien gegeistert. Zu sehen, geschweige denn zu hören bekamen ihn nur wenige.
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Rückblick auf die Amerikaner Robert E. Stoddard und R.N. Stark
Nach sieben Jahren Grundlagenentwicklung, während der der amerikanische Doktorand Robert E. Stoddard und sein wissenschaftlicher Mitarbeiter R.N. Stark rund 20 Millionen Dollar „verbrannten", war Ende der Achtziger ein spielreifer Prototyp fertiggestellt.
- Anmerkung : In amerikanischen Medien wird diese Summe sehr stark angezweifelt und als populistisch werbewirksam und übertrieben abgetan.
Doch "Finial Technologies", so der Name der von den beiden gegründeten Firma, scheiterte an der Vermarktung. Ohne finanzielle Reserven gelang es ihr nicht, das Projekt anzuschieben. Es verschwand in der Versenkung, irrlichterte allenfalls hier und da nochmal durch die Presse.
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ELP hatte die Patente bereits 1988 aufgekauft
Dabei hatte die ELP bereits 1988, (wo ??) als man damals wie heute sein Geld mit dem Import und Verkauf von Profi-Elektronik verdiente, die Patente aufgekauft und sich durch eine Zusammenarbeit mit Stoddard und Stark deren Wissen angegeignet.
Trotzdem dauerte es fast ein weiteres Jahrzehnt (Anmerkung : Herr Chiba ist erst jetzt im Sommer 1998 auf Europa-Reise gegangen), bis Chiba den „Laser Turntable" stolz der Öffentlichkeit präsentieren konnte. In Japan sind schon 30 Geräte verkauft. Bei uns sucht Firmenchef Chiba noch nach einem Vertriebspartner für sein ungewöhnliches und hochpreisiges Produkt.
Zwei Modelle sind erhältlich:
Der LT-1LA deckt den Drehzahlbereich zwischen 30 und 50 Umdrehungen pro Minute stufenlos ab, eignet sich also zur Wiedergabe von LPs und Singles. Der Teller des LT-1XA, der uns als Testgerät zur Verfügung stand, rotiert mit maximal 90 Umdrehungen und kann so alte Schellacks abspielen. Deutsche Preise stehen bislang nicht fest.
Wahrscheinlich wird der LT-1 LA mindestens 30.000.- DM und der LT-1 XA um 40.000.- DM kosten.
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Der erste Eindruck
Beim ersten Kontakt mit dem Laser-Plattenspieler drängen sich Assoziationen zu CD-Spielern auf: Auf Knopfdruck fährt eine Schublade heraus. Kurz nachdem man die Schallplatte auf den Teller gelegt und die Starttaste gedrückt hat, erscheint im schmalen Display ein Balkendiagramm, das die Länge der Plattenseite und die Position der Titelanfänge visualisiert.
Dazu scannt der Laser bei stehender Platte die Rillen, zählt sie, setzt sie ins Verhältnis zur zuvor eingegebenen Umdrehungsgeschwindigkeit und kann so die Gesamtspielzeit errechnen. Ähnlich wie bei den Geräten für die kleinen Silberlinge läßt sich die Restspielzeit für die Platte und jeden Titel abrufen. Eine beliebige Wiederholung der Schallplatte ist ebenso möglich wie die Programmierung der Titelfolge.
Es ist kein Digital-Spieler
Die vorhandenen Skip-Tasten beziehungsweise solche für Vor- und Rücklauf rücken den Laser-Plattenspieler in die digitale Ecke. Wo er nicht hingehört.
Bei ihm handelt es sich nämlich - soweit es das System für die Tonwiedergabe betrifft - um ein rein analoges Gerät. Die von den Lasern abgelesene Rilleninformation wird an keiner Stelle in einen binären Code überführt. Vielmehr setzen kleine Photoelemente die Lichtsignale in analoge Ströme um.
Nicht nur in diesem Punkt ist der ELP einem normalen Plattenspieler viel ähnlicher als zunächst erwartet.
Ein Ausgang wie ein ganz normaler MM Abtaster
Unsere anfangliche Vermutung, das Gerät würde an seinem Cinch-Ausgang wie ein Tuner, oder CD-Spieler ein hochpegeliges Signal abgeben, erwies sich als falsch. Tatsächlich gehört der ELP an einen Phonoverstärker. An seinen Buchsen liegt eine Ausgangsspannung an, deren Höhe der von Magnet-Tonabnehmern entspricht.
Was auf den ersten Blick umständlich erscheint, hat auf den zweiten Konsequenz. Zwar ist das Gerät gegen Aufpreis mit einem integrierten Entzerrer/Vorverstärker erhältlich. Doch welcher Schallplatten-Freak würde den schon wollen? Wer sich für so viel Geld eine Laserspiler kauft, hat sicherlich neben jeder Menge Scheiben auch spezielle Ansprüche an das Übertragungssystem.
Eingedenk der unterschiedlichen Schneidekennlinien, die es im Laufe eines Jahrhunderts gab, macht es Sinn, dem Hörer die reine Information aus der Rille zur Verfügung zu stellen, damit er diese ganz nach Belieben und mit seinem präferierten Phono-Preamp verarbeiten kann.
- Anmerkung : Das ist natürlich nicht mehr gültig und auch kein Kauf- oder Gegenargument. Die allermeisten auch hochwertigen oder High-End Vorverstärker lassen nur noch geringste Abweichungen von der RIAA Kennlinie zu.
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Randvoll mit Technik (aber veralteter Technik)
Für seine delikate Aufgabe ist der Laser-Plattenspieler randvoll mit Elektronik besetzt. Die Ableseeinheit sitzt in einem integrierten Block aus schwarzem Kunststoff, der auf Schienen über die Platte fährt. Der Tellerantrieb erfolgt "standesgemäß" (was für ein Unsinn !!) über einen Riemen. Wahre Heerscharen von Operationsverstärkern und digitalen Bausteinen teilen sich die Aufgaben. Tatsächlich hinterläßt die technische Umsetzung einen zwar kompetenten und aufwendigen, aber auch etwas angestaubten Eindruck.
- Anmerkung : Auf anderen Seiten hatte ich es schon angeführt, die Technik veränderte sich etwa ab 1983 nach der Einführung des CD-Spielers dermaßen rasant, daß mit dieser alten quasi diskreten Chip- bzw. EDV- Technik kein Stein mehr zu gewinnen war. Von der Produktion her viel zu teuer, von der Ausfallswahrscheinlichkeit viel zu unbestimmt, schon über 10 Jahre nicht mehr zeitgemäß. Über die für diese alten Bauteile extrem schwierige Ersatzteilversorgung können wir in 2015 "ein Lied singen".
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30.000.- DM sind ein stolzer Preis
Ob der geniale Nachzügler des Schallplattenzeitalters noch einmal groß herauskommt, darf allein aufgrund des hohen Preises bezweifelt werden. Interessieren dürfte er neben ausgesprochenen Liebhabern des schwarzen Goldes vor allem Archive und Bibliotheken, die ihre Schätze berührungslos und somit verschleißfrei wiedergeben wollen. Voraussetzung für eine einwandfreie Funktion der Spieler ist zunächst eine schwarze Platte. Aus farbigem Vinyl gepreßte kann er nicht auslesen, da sie ein verändertes Reflexionsverhalten aufweisen.
Absolute Sauberkeit = bedeutet Technik von Gestern
Eine weitere Bedingung ist peinliche Sauberkeit. Ohne Plattenwaschmaschine braucht man beim ELP gar nicht erst anzufangen. Anders als ein Diamant können seine Laser den Staub nicht einfach aus der Rille wischen. Jedes Krümelchen irritiert aus diesem Grund die Auslesung.
Eine Plattenwaschmaschine zwingend erforderlich
Deshalb gehört ein Vinylreiniger des amerikanischen Spezialisten VPI zum Lieferumfang. Hier wird die Platte auf dem Dorn mit Hilfe einer Klemme fixiert, ein Spritzer Reinigungsflüssigkeit aufgetragen, diese mittels einer Bürste verteilt und dann per integriertem Gebläse samt dem aufgeschwemmten Schmutz abgesaugt.
Diese kleine Prozedur ist vor jedem Abspielvorgang zu wiederholen. Andernfalls wird Musik auch von vermeintlich sauberen Schallplatten von Prasseln und Knacksern begleitet.
Trotzdem blieb zumindest unser Testgerät höllisch störanfällig. Unser Verdacht, daß dieses Exemplar, das auf seiner Europa-Tournee diverse Male verladen und verschickt worden war, nicht mehr ganz astrein war, soll nicht unerwähnt bleiben.
Klanglich voll überzeugend
Es mag sein, daß man mit einem konventionellen Plattenspieler streßfreier hört. Ob man besser hört, wagen wir zu bezweifeln.
Obwohl wir den ELP gegen aufwendige Modelle im gleichen Preisrahmen hörten, konnte er klanglich voll überzeugen. Seine feine Ziselierung und Duftigkeit im Hochtonbereich sowie die
plastische, wie festgenagelte Ortbarkeit konnten die Traditionalisten kaum erreichen.
Dabei klingt der ELP im besten Wortsinn analog, nämlich in sich geschlossen, bruchlos und trotz der Präzision weich und unabhängig vom geschnittenen Pegel unaufdringlich. Allein im Baßbereich erschienen Masselaufwerke wenn auch nicht klarer, so doch etwas knorriger und fester.
Stimmen haben über den ELP ein authentisches Timbre, zudem kommen Gitarrenanrisse und andere Impulse blitzschnell, S-Laute unverzerrt. Selbst durch die Passagen mit echtem Kanonendonner auf Telarcs berühmt-berüchtigter „ 1812"-Aufnahme lief der Laser ohne Hüpfer.
In der endlosen Diskussion um „richtig" und „falsch" im Analogsektor hat uns der ELP wertvolle Impulse gegeben. Mit ihm hat sich tatsächlich ein Traum erfüllt. Weil er anders und doch ein echter Berliner ist.
Matthias Böde im Sommer 1988
Wie der Laser-Abtaster funktioniert :
Give Me Five: Das Laser-System
Zur Abtastung aller relevanten Parameter arbeitet der ELP mit fünf Laserstrahlen: Zwei verfolgen die Rillenstege (a) und führen den Abtastschlitten nach, zwei lesen die eigentliche Musikinformation aus der Rille (b) und einer kontrolliert die Höhe der Schallplatte (c), um den Abstand der Ableseeinheit zur Schallplatte konstant zu halten.
Das optische Laser-System
Das optische Laser-System (siehe Zeichnung ganz rechts) hat im wesentlichen fünf Elemente: Laser, Strahlbrecher, Spiegel Scannerspiegel und PSDs (Position Sensitive Oetector). Das sind Sensoren in Form von Silikon-Photodioden. Ein auf ihrer Oberfläche auftreffender Laserstrahl wird in einen Photoelektronenstrom umgewandelt, der sich gleichmäßig in alle Richtungen verteilt und schließlich über Elektroden zu beiden Seiten des PSD abfließt.
Die Stärke der an den beiden Elektroden entnommenen Ströme steht in umgekehrtem Verhältnis zu den Abständen der Elektroden von jener Stelle, an welcher der Strahl auftraf. So lassen sich die Positionen der Laser bestimmen beziehungsweise Steuersignale zu deren Korrektur errechnen (d).
Der Datenlaserstrahl
Der Datenlaserstrahl dient zur Ablesung der Toninformation. Der zweite, sogenannte Steuerungslaserstrahl übernimmt die horizontale und vertikale Steuerung der Abtasteinheit Beide Strahlen werden mit Hilfe von Kollimatorlinsen in Kollimatorstrahlen verwandelt. Ein kubischer Kristall teilt dabei den Steuerungslaser in zwei Strahlen. Rund zehn Prozent des Lichts durchdringen den Kubus und dienen zur Steuerung in vertikaler Richtung. Die restlichen 90 Prozent werden reflektiert und messen als Spurlaser den Verlauf der Rille.
Auch der Datenstrahl wird per halbdurchlässigem Spiegel in zwei gleichstarke Strahlen getrennt (rechter und linker Kanal), die jeweils an der rechten beziehungsweise linken Rillenwand reflektieren und auf die PSDs fallen. Das funktioniert allerdings nur bei schwarzen Schallplatten. In den Photosensoren erfolgt dann die photoelektrische Wandlung und damit die Wiedergabe der Toninformation. Insgesamt sind somit fünf verschiedene Laserstrahlen am Ablesen der Toninformation beteiligt.
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Das Interview mit Sanju Chiba, Präsident der ELP Corporation
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- STEREO sprach mit Sanju Chiba, Präsident der ELP Corporation, die ihre beiden Laser-Plattenspieler kürzlich der Öffentlichkeit vorgestellt hat.
- STEREO: Herr Chiba, lange haben die HiFi-Fans auf den Plattenspieler mit Laser-Abtastung warten müssen. Was hat zur Verzögerung seiner Fertigstellung geführt?
- Chiba: Nun, ja, wenn man bedenkt daß der Traum vom berührungslosen Abtasten der Schallplatte schon über 60 Jahre alt ist, sind die 15 Jahre von der Idee bis zum fertigen Gerät gar nicht so lang. Berliner hat damals für sein Grammophon die gleiche Zeit benötigt.
Auf dem Weg zum Produkt waren jede Menge Probleme zu bewältigen. Wenn man allein an die finanzielle Seite denkt, wird klar, warum unser „Grammophon der High Tech-Ära" nur in einem Land entstehen konnte, in dem die Arbeit an Schwellentechnologien respektiert und von privaten Investoren gefördert wird. Stoddard hat schließlich sieben Jahre und einen Batzen Geld gebraucht um einen Prototypen auf die Beine zu stellen. - STEREO: Welche Schwierigkeiten waren speziell zu überwinden?
- Chiba: Ein konkretes Beispiel sind die Komponenten für die Laserabtastung. Die konnte man nicht einfach aus dem Regal eines Zulieferers ziehen. Der optische Scanner etwa war seinerzeit in dem gesucht hohen Qualitätslevel nur im militärischen Sektor zu finden. Stoddard benötigte allein 18 Monate für die Fertigstellung einer Version für den Konsumentenbereich. Ohne die Hilfe seiner auf Laseroptik, Hochgeschwindigkeitsservo-Systeme, analoge Signalverarbeitung und Präzisionsmechanik spezialisierten Kollegen hätte er es nie geschafft.
- STEREO: Warum kam das Gerät damals nicht auf den Markt?
- Chiba: Das Finial-Team hatte weder Erfahrung im Vermarkten noch finanzielle Reserven. Man nahm zwar Kontakt zu japanischen Audio-Produzenten auf. Doch die hatten nur geringes Interesse und konzentrierten sich lieber auf die CD. Das war natürlich eine große Enttäuschung. Seit 1989 suchen wir gemeinsam mit Stoddards Team nach einer Möglichkeit, den Laser-Plattenspieler als Produkt zu etablieren.
- STEREO: Das ist aber auch schon wieder fast zehn Jahre her?
- Chiba: Sehen Sie. wir mußten erst einmal feststellen, ob sich die Herstellungskosten durch ein automatisches Produktionsverfahren würden reduzieren lassen. Dabei stießen wir bald auf das Problem der Qualitätsvielfalt von Schallplatten, die in fast einem Jahrhundert produziert wurden. Anders als im digitalen Bereich, (wo) in dem sich Hard- und Software in einem engen Toleranzfeld gegenseitig bedingen, hat die mechanische Tonabnehmer-Technologie mit ihrer qualitativen Streuung in der Tonträgerindustrie eine breite Palette von Qualitätsebenen hervorgerufen. Den Plan, ein extrem günstiges Gerät zu lancieren, das alle Platten abspielen kann, mußten wir deshalb bald begraben. Der immense Aufwand, den wir treiben, ist leider absolut notwendig.
- STEREO: Was hat die ELP Corporation denn gegenüber Stoddards Prototyp noch verbessert?
- Chiba: Kurz gesagt wir haben ein fertiges Produkt aus ihm gemacht Das betrifft im wesentlichen drei Bereiche: Als erstes stand die Verbesserung der Qualität und Zuverlässigkeit auf dem Programm, zweitens die Funktionalitätserhöhung durch die Erweiterung der Palette der abspielbaren Platten und drittens die Einrichtung eines manuellen Produktionsprozesses zur Sicherstellung des Qualitätsstandards.
- STEREO: Viel Aufwand! Denken Sie das jemals wieder einzuspielen?
- Chiba: Wir wandeln auf Emil Berliners Spuren und glauben, daß phonographische Aufnahmen ein Stück Kultur darstellen, das nicht beendet werden darf. In Japan sind bereits 250 Geräte verkauft davon etwa 70 Prozent an Musikliebhaber, der Rest an Archive und Bibliotheken.
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STEREO 7/1998 Das TESTPROFIL
ELP Laser Turntable - Preis ab ca. DM 30.000.-
Der Laser-Plattenspieler ist Nummer eins in einem Feld von einem. Deshalb verzichten wir auf eine Benotung, weil uns der Vergleich fehlt. Dieses Gerät ist ohnehin ein Nischenprodukt für den betuchten Musikliebhaber oder professionelle Anwender. Im täglichen Einsatz reagiert er allergisch auf Staub, klanglich ist der ELP exzellent
Testprotokoll
LABOR :
Das Frequenzgangdiagramm weist eine hervorragende Linearität aus (man beachte die Spreizung der Darstellung). Das schafft kaum ein konventioneller Tonabnehmer. Auch die Kanaltrennung liegt am oberen Ende dessen, das auf üblichem Wege erreichbar ist. Die Verzerrungen sind ebenfalls sehr niedrig. Die Gleichlaufschwankungen betragen wie bei einem guten Plattenspieler im Mittel etwa 0,05 Prozent.
AUSSTATTUNG :
Vieles am Laser-Plattenspieler erinnert an einen CD-Spieler: die Schublade, die Zeitanzeige für einzelne Titel oder die gesamte Platte, der (schnelle Vor- und Rücklauf und natürlich die Skip-Tasten. Nur eine Fernbedienung gibt es nicht. Trotzdem ist das Gerät sehr funktionell.
KLANG :
Der ELP zeichnet sich durch ein sehr großes, plastisches und ausgesprochen feinzeichnendes Klangbild aus. Die luftige Transparenz seiner Mitten und Höhen ist mit konventionellen Systemen kaum zu schlagen. Und sie ist praktisch pegelunabhängig:
Laute Passagen sind so frei und ziseliert wie leise. Im unteren Bereich ist die Wiedergabe etwas weich, aber sauber. Der Laser-Plattenspieler reagiert allerdings allergisch auf Staub.
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Da liegen deutlich mehr als 20 Jahre dazwischen und das sieht man am Ergebnis. Dieser Laser-Abtaster von 2006/2007 wurde von der EU als kulturelll wichtig gefördert.
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Der Chefredakteur Heinz Schmitt wagt sich bereits 1998 an ein ganz heißes Eisen, nämlich die Hifi-Gurus mit der Klatsche in der Birne. Lesen Sie mal, es ist sehr erhellend.
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