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Die Schallplatten(spieler) und der Staub

Unser Feind, der Staub auf den Schallplatten
Viel deutlicher sieht man den feinen Staub auf einer geöffneten Fest- platte, wenn die mal mehrere Tage offen herumgelegen hatte (und sowieso hinüber ist)

Beim Blick zurück hatten wir gelernt, die Schellackplatte besteht aus etwa 65% gemahlenem Stein, dazu etwa 10% Ruß und als Klebe- oder Bindemitel eine organische Zumischung, das Harz, der sogenannte Schellack.

Die Vinylplatte besteht jedoch zu fast 100% aus Kunststoff, dem PVC und etwas Farbe. Und dieser anorganische Kunststoff kann sich elektrisch (elektro-statisch) aufladen und dann saugt die Platte den Staub an wie ein Magnet oder sogar noch besser. Das geht zwar insgesamt recht langsam, aber lassen Sie mal eine Vinyl-Platte ein paar Tage irgendwo offen liegen und dann schaun Sie mal genau hin.
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Den Staub in der Rille kann man ganz deutlich hören . . .

Wenn es nämlich richtig knistert, sind das die Staubkörner. Im hinreichenden Vergleich sind die Staubkörner für die Abtastnadel wie tennisgroße bis fußballgroße Steine auf der Autobahn. Verblüffend ist dabei nur, daß sie ja durch die Luft - auch von unten vom Teppich her - "angeflogen" und "hochgeflogen" kommen und sich nicht nur auf den Platten sondern auch auf dem Plattenspieler "niederlassen". Damit jetzt so wenige wie nur irgend möglich von diesen nahen und fernen Staubkörnern durch die statische Aufladung der Vinyl-Platte angesaugt werden, muß man den Plattenspieler irgendwie staubdicht verschließen oder abdecken.
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Hier geht es weiter mit dem Staubschutz des Abspielgerätes und den darüberliegenden Acrylglashauben und deren Aufarbeitung.
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Eine geschlossene Holzkiste oder ein entsprechend großer Pappkarton oben drüber oder sogar eine alte große Blech- büchse (eine übergroße Keksdose aus Weißblech) würden es ja tun. Doch dann kommt ja das eigentliche "Sinnen und Streben" des Abspielens einer Schallplatte nicht mehr zum Zuge, die Haptik und das Gefühl und die Nostalgie. Man(n) sähe ja gar nichts (mehr davon).
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Eine Abdeckung aus Glas wäre optimal, ist aber sehr schwer.

Wenn die Haube fast neu ist

Normales Glas ist empfindlich spröde und nach dem Splittern oder Brechen sehr sehr scharfkantig und dazu auch noch viel zu schwer. Auch ist das Biegen oder Formen von normalem Glas nicht ganz einfach.
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Plexiglas ist Acrylglas

Mit Acrylglas, hier in Deutschland von der Firma Röhm aus Darmstadt seit Urzeiten unter dem geschützen Warenzeichen als "Plexiglas"® vermarktet, lassen sich tolle Hauben-Konstrukte biegen oder verkleben.

Unsere Abdeckhauben von den allermeisten Plattenspielern und Tonbandschatullen sind aus leicht getöntem Plexiglas. Das sieht sehr elegant aus und ist leidlich flexibel und widerstandsfähig und hält so manchen "Knuff" aus, bis es eben einreißt oder gar abbricht. Acrylglas zerspringt dann eben nicht in 1000 Stücke. Und diese wenigen Bruchkanten sind bei weitem nicht so gefährlich scharfkantig (messerscharf) wie die vielen Splitter bei richtigem Glas.

Die Nachteile von Acrylglas

Acrylglas hat natürlich auch Nachteile. Das ist die ebenfalls nicht nur theoretisch mögliche elektro-statische Aufladung und die deutlich weichere Oberfläche (als Glas) der leicht biegsamen Scheiben bzw. Platten.

Da ich in den 1975er Jahren mehrere große Diskotheken gebaut hatte, wurden damals die beiden L75/L78 Plattenspieler und das große Disco-Regie-Mischpult mit einer eleganten leicht gerundeten und dezent dunkel getönten Plexiglaswand "vor dem Publikum" geschützt. (Siehe das Bild weiter unten.)

Und diese gewölbte 260cm lange Acrylglas-Scheibe sog den Staub an, sodaß fast jeden Tag beide Seiten feucht abgewischt werden mussten.

Waagrechte Acrylglas-Flächen werden (heute) "tot"-geputzt

Die Hausfrau, die für den Fimmel des Mannes nur wenig übrig hat, aber auf die absolut saubere Wohnung - auch im Einflußbereich des Mannes - größten Wert legt, putzt diese Haube(n) mit der gleichen "Wisch und Weg"- Methode wie die Küchenzeile, das Badezimmer und den Schuhschrank und dann ist Krieg angesagt. Die Haube(n) wird (werden) stumpf und "stumpfer" (kann man das steigern ?) Und die Frau stört das überhaupt nicht, daß "er" seine gerade abspielende inzwischen irrsinnig teure Langspiel-Platte nicht mehr "sehen" kann.

Die Folge : Die Haptik und der Genuß (für den Mann) sind im Eimer. Was nun ?
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Die Acryl- (Plexiglas-) fachleute wissen eine Lösung

Ein getönter 4mm Zuschnitt
ehemals beidseitig gechützt
die gesägten Schnittkanten
Die Acrylglas-Polierpaste
und die Anleitung hinten drauf

Hier bei uns in Wiesbaden gab es die ehemals weit und breit bekannte Firma "Plexiglas Riesner", in der je nach Konstruktionszeichnung oder Architekten- Vorgabe solche großen oder kleinen Plexiglas-Platten sauber auf Maß zugeschnitten - gesägt wurden, die Kanten entgratet oder geschliffen wurden und so manche Seitenteile entsprechend verklebt wurden. Beim "Schneiden" auf der speziellen Plattensäge gab es damals schon ein besonderes Schmiermittel für saubere nicht ausgefranzte Schnitt-Kanten. Und die sehr großen (2,20 cm Länge) von Röhm angelieferten Platten hatten dazu beidseitig eine Schutzschicht aus Packpapier drauf.

Wenn dann doch mal ein Kratzer mitten drauf auf einem fertigen Konstrukt aufgetaucht war, mußte professionelle Hilfe her und das war damals ein ganz besonderes Schleif- und Poliermittel. Es muß nämlich den Kratzer sauber entfernen und nahezu unsichtbar machen und niemand (außer dem Chef) darf nachher sehen, daß da mal kräftigst geschrubbt und gerieben wurde.

Aber außer den Mitarbeitern brauchte damals fast niemand diese Paste. Als aber ab den 1990er Jahren diese komischen vorderen Design-Scheinwerfer- Verkleidungen aus nunmehr Acrylglas bei fast allen Autos auftauchten, die man nur beim Hersteller und dort nur für teuerstes Geld (aus Gebrauchsmusterschutz-Gründen) nachkaufen konnte und sonst nirgendwo, war das mit der speziellen Acryl-Schleif-Paste ein gefragtes Comsumer Produkt geworden. Und davon profitieren wir heute, die Tube kostst knappe 10 Euro.
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Die Anleitung auf der Polierpasten-Tube

Acryl- & Plexiglas Polierpaste - silikonfrei

Verarbeitungshinweise :
Kleine Flächen mit ROTWEISS Polierschwamm polieren bis Schmutz und Kratzer entfernt sind. Nicht antrocknen lassen. Eventuell etwas Wasser hinzugeben.
Poliermittelreste mit feuchtem Mikrofasertuch entfernen. Für manuelle und maschinelle Verarbeitung geeignet. Nicht in der Sonne verarbeiten. Vor Frost schützen.

Achtung : Verursacht schwere Augenreizung. Kann allergische Hautreaktionen verursachen. Kann Schläfrigkeit und Benommenheit verursachen. Schädlich für Wasserorgarnismen mit langfristiger Wirkung.

BEI BERÜHRUNG MIT DER HAUT : Mit viel Wasser waschen. BEI KONTAKT MIT DEN AUGEN : Einige Minuten lang mit Wasser spülen, Kontaktlinsen entfernen, weiter spülen. Ärztlichen Rat einholen. Wiederholter Kontakt kann zu spröder Haut fuhren. Inhaltsstoffe : Polierkörper, Naphtha, Orangenöl
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Unsere Thorens TD 125 Haube sieht grau und milchig verschleiert aus

Und an diesem "Objekt" beginnt unser Experiment. Wenn das wirklich funktioniert, kommen die Revox B795er Hauben dran und dann die von den Grundig TS und TM340 Bandgeräten.
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