Diese Artikel stammen alle aus dem Test-Jahrbuch 1970
AEG-Telefunken W250 (aus 1970)
Der automatische Einfachspieler und Plattenwechsler W250 wird von Telefunken zur „acusta"-Gesamtanlage geliefert. Gebaut wird das Gerät von Perpetuum Ebner und stimmt in Mechanik und Aufbau, von einigen unwesentlichen Äußerlichkeiten abgesehen, die von der gestalterischen Konzeption der „acusta"-Bausteine her bestimmt sind, mit dem PE2020 überein. Zum Lieferumfang gehören beim W250 eine Steckachse für einen Dust-Bug, der Dust-Bug selbst (vgl. Bild im Titel) und ein Fläschchen mit einer Antistatik-Flüssigkeit. Dieses erfreuliche Zubehör befindet sich nebst der Steckachse und Schablone für die Feinjustierung des Überhangs im aufklappbaren rechten Teil der Zarge.
Fast baugleich mit dem PE 2020
Was das Laufwerk und den Tonarm betrifft, so dürfen wir auf den Test des PE2020 in HiFi-STEREOPHONIE Heft5/68 zurückverweisen. Auch das eingebaute System M44-M wurde damals untersucht. In der Aufhängung der Platine unterscheidet sich der W250 vom PE2020. Sie ist weit weniger weich gefedert, so daß beim W250 keinerlei Gefahr mehr besteht, daß der Tonarm durch Berühren der Platine oder eines der Bedienungselemente aus der Rille springt.
Rückblick auf den PE Test
Ansonsten gelten auch für den W250 die Feststellungen, die wir damals als Ergebnis unseres Tests etwa so formuliert haben:
„Dieser automatische Einfachspieler und -Wechsler ist nicht nur formschön (und dies gilt in besonderem Umfange für die Telefunken-Version), sondern er bietet alle Eigenschaften, die man von einem HiFi-Plattenspielerverlangen darf. Bei der Bedienung braucht man keinerlei Rücksicht auf den Plattendurchmesser zu nehmen.
Die Möglichkeit einer in bestimmten Grenzen kontinuierlichen Feinjustierung der Tonabnehmerausrichtung relativ zur Plattenoberfläche (im Sinne des vertikalen Spurwinkels) ist eine bei Wechslern lobenswerte Neuerung. Der eingefleischte HiFi-Amateur hätte sich gewünscht, daß die Aufsetzhilfe unabhängig von der Wechselautomatik wäre. Das ist aber eher eine Eigenheit als ein Nachteil dieses Plattenspielers, der zweifellos und verdientermaßen seine Käufer finden wird."
An den letzten Satz könnte man nun anfügen: „Was die Firma Telefunken dadurch bestätigt, daß sie diesen Plattenspieler als Baustein für die „acusta"-Gesamtanlage ausgewählt hat."
Unsere Messungen
Ganz ohne Messungen haben wir den W250 indessen nicht passieren lassen. Geprüft wurden die Gleichlaufschwankungen und das Rumpelverhalten, schon allein deshalb, weil diese Eigenschaften von einem Gerät zum anderen etwas abweichen können.
Folgendes haben wir ermittelt:
Gleichlaufschwankungen, gemessen mit Schallplatte DIN 45545 und EMT 420A bewertet:
außen ±0,1%
innen ±0,12%
Beim PE2020 hatten wir unter gleichen Bedingungen ±0,06 bzw. 0,07% gemessen. Die am W250 gemessenen Werte sind also nicht so hervorragend wie die am PE2020 ermittelten, aber sie liegen mit ausreichendem Abstand unter dem von der HiFi-Norm geforderten Wert (0,2%). Streuungen dieses Umfangs können bei der Fertigung leicht auftreten, zumal der gemessene Wert mit dem vom Hersteller angegebenen übereinstimmt.
Rumpel-Fremdspannungsabstand, gemessen mit DIN-Platte 45544, bezogen auf 1 kHz bei 10cm/s Schnelle bei nasser Abtastung: 38dB
Rumpel-Geräuschspannungsabstand, gemessen mit DIN-Platte 544, bezogen auf 1kHz bei 10cm/s Schnelle bei nasser Abtastung: 60dB
Am PE 2020 ermittelten wir 38 und 62dB, also Werte, die mit den obigen in einem Fall übereinstimmen, im anderen nur um 2dB abweichen.
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Es ist nur eine Zusammenfassung
Da dieser Test ohnehin den Charakter einer Zusammenfassung hat, können wir hier auf ein weiteres Extrakt verzichten und uns mit der abschließenden Anmerkung begnügen, daß der W250 unter den Bausteinen der „acusta" keine schlechte Figur macht.
Karl Breh 1970
- Anmerkung : An der "Formulierung" ersehen Sie, wie sehr sich der Rezensent Breh bemühen mußte - nach der Decke strecken mußte - diesem "Teil" irgend etwas Positives abzugewinnen.
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