Erläuterungen zum Phono-Vorverstärker
Dezember 2016 - Den Fans von analogen schwarzen Scheiben ist es geläufig, daß man zum Abspielen mit einem Magnetton- abnehmer einen sogenannten "Entzerrer-" Vorverstärker benötigt.
Den jüngeren Hifi-Fans ist das gar nicht mehr bekannt, denn seit etwa 2000 gibt es fast keine Geräte mehr mit solchen (eingebauten) Vorverstärkern. (Ausnahmen bestätigen diese Regel.) Die modernen analogen und digitalen Programmquellen sind alle absolut linear und bedürfen keiner weiteren Verstärkung mehr.
Werden aber alte schwarze Scheiben (von Opa oder Oma) auf dem Speicher oder im Keller "ausgegraben", steigt die Neugierde, was da drauf sein könnte. Und irgendwo steht der Plattenspieler mehr oder weniger verstaubt und soll jetzt funktionieren. Und jetzt gehts los.
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Nach längerem Suchen findet man im Internet den "easy phono"
Das ist das benötigte kleine Kästchen für nur 20 Euro, mit dem man den Plattenspieler auch an modernere Audio-Video 5+1 oder 7+1 oder 9+1 Multimedia-Steuergeräte anschließen könnte. Darum hier ein paar Informationen zu diesem Teil, das in bestimmten Disco-Foren so bejubelt wird. Dieser Vorverstärker ist die wirklich simpelste Technik bzw. Elektronik, die den uralten Plattenspieler wieder zum Leben erwecken kann.
Was gibt es zu beachten : Dieser Stereovorverstärker ist mit einem einzigen (Doppel-) Operationsverstärker bestückt, der zwei einzelne Verstärkerzweige in seinem Gehäuse enthält. Das ist für Stereo ideal. Die IC-Type RC4558 entspricht 2 einzelnen µA741 Chips, die bei Entwicklern als sehr rauscharm gelten. Doch erwarten Sie keine Wunder, die Lobeshymnen kommen alle aus der Disco-Ecke. Dort ist richtig Watt und Power und vor allem "laut" angesagt.
Bei uns Hifi-Freaks war und ist jedoch musikalische Qualität gefordert und das kann dieses Teil nicht liefern. Und vor allem, sie benötigen das originale zugehörige 12 Volt "Transformator !!" -Netzteil. Sie können / dürfen das nicht gegen ein modernes Schaltnetzeil tauschen. Ihr eigentlicher Verstärker ist da sehr sensibel und verstärkt die hohen Schaltfrequenzen dieses Schalt-Netzteils natürlich auch. Und das hört man.
Ich hatte es ausprobiert, die musikalische Qualität im Vergleich zu einem YAMAHA Receiver oder Vor- oder Vollverstärker ist deutlich unterschiedlich, also eher als bescheiden zu beschreiben.
Zum schnell mal Ausprobieren ideal, zum Digialisieren nicht so geeignet
Nach meinem (über Jahre geschulten) Hörempfinden gehen eine Menge Feinheiten bei klassischer Musik verloren, da ist auf den gepflegten analogen 33er Platten doch etwas mehr drauf.
Natürlich haben Discjockeys fast nur gehobelte Gurken-Scheiben auf dem Teller liegen und es soll nur noch laut gehen. Das ist bei Gloria-Gaynor oder Bonnie-Tyler Singles alles noch ok. Schon bei Sarah-Brightman oder Celine-Dion oder ganz besonders bei Barbra-Streisand LPs gibt es deutliche Qualitäts-Unterschiede, die auch der musikalische Laie hört.
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Für höhere Ansprüche - ebay bemühen
Bei aller Kritik an vielen ebay Anbietern, die Zweitverwertung von 20 oder 30 Jahre alten Receivern oder Verstärkern ist durchaus sinnvoll. Diese hier verglichenen YAMAHA Geräte dienen nur der Verallgemeinerung der Methode an sich.
Viele andere inzwischen erschwingliche exzellente Hifi-Produkte von SONY, Pioneer, Kenwood, Sherwood, Marantz oder The Fisher - das sind alles zufällige !!! Beispiele - sind fürs Digitalisieren ebenso gut geeignet.
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Die Entwicklung von analogen Phono-Vorstufen hatte mit dem Operationsverstärker einen großen Schritt gemacht. RIAA Entzerrungen mit ±0,3db Genauigkeit und enormer Übersteuerungs- festigkeit sind heute kein Wunderwerk mehr. Darum schaun Sie mal rein in den Link oben drüber.
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