Tonabnehmer Empire 2000Z (Test)

aus der Zeitschrift STEREO - jetzt mit QUADRO
"DAS DEUTSCHE HI-FI- UND MUSIKMAGAZIN"
Ein SONDERDRUCK aus  Heft 47 (welches Jahr ?? vermutlich um 1972/73 herum)

Hier der Originaltext - EMPIRE 2000Z


Dieses amerikanische Tonabnehmersystem arbeitet (als einziges in unserer Testreihe) nach dem Prinzip des veränderlichen magnetischen Widerstands.

Ein mit dem Nadelträger verbundenes Stück Eisen bewegt sich im Feld eines Dauermagneten und induziert so auf Grund des damit veränderten magnetischen Flußes eine Spannung in die den magnetischen Kreis umgebende Spule.

Die Amerikaner sprechen analog zu

  1. „moving magnet" (für das Magnetsystem) oder
  2. „moving coil" (für das dynamische System) hier vom
  3. „moving iron".


Das mit einer gold-farbenen Metallkapsel versehene System wird in einem speziellen Halter geliefert, der zunächst ohne System im Tonkopfträger montiert, und in den dann das System einfach eingeklinkt wird. Zu beachten ist, daß bei Tonköpfen aus Metall (SME usw.) die beigelegte Kunststoffunterlage und die Plastikschrauben verwendet werden, um eine Brummschleife des Gehäuses über die Tonrohrabschirmung zu vermeiden.

Die Montage

Bei der Montage ist außerdem auf die exakte Ausrichtung des Systems im Tonkopf zu achten. Dies ist insofern nicht so einfach, weil die Aussparungen für die Befestigungsschrauben relativ groß sind und daher viel Spiel haben.

Eine Verringerung der Öffnungen auf den exakten normgerechten Wert von 1/4 Zoll würde die genaue Position des Systems festlegen und letztlich den tangentialen Spurwinkel auf den vom Tonarmhersteller bestimmten Wert zulassen.

Unserer Meinung nach sind die Befestigungsöffnungen des 2000Z etwas zu groß und könnten im Interesse des genaueren Einbaus verringert werden. Mit Ausnahme dieser kritischen Bemerkung konnte das System voll überzeugen.

Die optimale Auflagekraft (Anmerkung : ein Irrtum)


Die ermittelte optimale Auflagekraft von 1,2 Pond (12 Millinewton, mN) liegt in einem sehr "plattenschonenden" Bereich.
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  • Anmerkung : Leider - wie bei sehr vielen "Testern" - ist dieser Satz völlig daneben. Eine fundierte Dissertation an der TH Karlsruhe von 1968/69 hatte ergeben, daß die Auflagekraft nur marginalen (also fast keinen) Einfluß auf die Abnutzung des Diamanten und der Rille hat.
    Die Größe der bewegten Masse von Nadelträger und Diamantspitze ist für die Abnutzung von Diamantspitze und Rille dominierend bzw. ausschlaggebend und nicht die Auflagekraft oder der Auflagedruck. Das war damals ein immer und immer wieder weit verbreiteter Irrtum bzw. ein von uns nicht zu überprüfender Marketing Slogan. - Und es wurde erstmal geglaubt, weil es "alle" Hersteller propagierten.


Der Wert für die FIM deutet (wie die Kurve für die Übersprechdämpfung zeigt) auf einen leicht verkanteten Nadeleinbau hin, liegt jedoch recht niedrig. Der vertikale Spurwinkel von 26° liegt zwar um ein Grad über dem normgerechten Maximalwert von 25°, was sich aber in keiner Weise negativ bemerkbar macht.
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Die technischen Eigenschaften

Die Tiefenresonanz des Systems am SME-Tonarm beträgt rund 7,5 Hz und liegt daher an der Grenze des optimalen Bereichs. Zwar kann das System auch in relativ schweren Tonarmen (wie dem SME) betrieben werden, doch ist bei einem leichteren Tonarm "eine einzige Verbesserung der Abtastung" (Anmerkung : Was ist den das ?? noch nie gehört) zu erwarten.

Die Nadeldämpfung, die sowohl in die Tiefenresonanz als auch in die Abtastung eingeht (geprüft mit 1 kHz-Rechtecksignal), darf als optimal bezeichnet werden, da weder die Tiefenresonanz ausgeprägt ist noch starke Überschwinger bei der Abtastung auftreten.

  • Anmerkung : Wo hat er denn das Rechtecksignal her ?

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Das Klangbild und die Bewertung

Das Klangbild ist so, wie man es von einem Tonabnehmer der Spitzenklasse erwartet: sehr breitbandig und sauber, mit ausgezeichneter Durchzeichnung der Instrumente.

Zwar liegt es ähnlich wie unser Vergleichssystem Shure V15 III mehr „auf der brillanten Seite", (trotz Höhenabfall), doch traten bisweilen die in manchen Musikstücken beim V15 III beobachteten Schärfen beim 2000Z nicht auf.

Die feine Zeichnung des Klangbilds, die hohe Transparenz und seine Ausgewogenheit erfordern eine Einstufung des Empire 2000Z in das Feld der derzeitigen Spitzenklasse.

Qualitätsstufe: Spitzenklasse
Preis-Gegenwert-Relation: knapp befriedigend

Der Vertrieb der Erzeugnisse von Empire wurde inzwischen von der Firma EMPIRE Scientific Corporation, Deutschland, übernommen. Aufgrund des neuen Vertriebskonzepts wird der Tonabnehmer EMPIRE 2000Z zum Preis von ca. 328 DM gehandelt. Aufgrund dieser Tatsache lautet jetzt die Preis-Gegenwert-Relation: gut

MESSWERTE FÜR TECHNISCH INTERESSIERTE

TONABNEHMER TYP EMPIRE 2000Z

Form des Abtaststifts elliptisch (5x18) u
Tiefenabtastung (315 Hz), nötige Auflagekraft für 63u = 1,0 p
Höhenabtastung (10,8 kHz), nötige Auflagekraft für 30 cm/s = 1,15 p
Optimale Auflagekraft 1,2 p
Vertikaler Spurwinkel bei optimaler Auflagekraft 26°
FIM-Faktor bei optimaler Auflagekraft (-2 dB-Pegel)
links 0,75 %
rechts 1,35%
Tiefenresonanz am SME 3009 Mk II ca. 7,5 Hz
Ausgangsspannung bei 1 kHz (8 cm/s)
links 4,8 mV
rechts 4,5 mV
Gewicht 6,5g

Ungefährer Handelspreis 450,-DM (vermutlich um 1972)
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