Der Unterschied zwischen Röhren- und Transistorverstärkern
Alle Verstärkerröhren brauchen vom Prinzip her eine Heizung und werden naturgemäß sehr warm bis glühend heiß. Und je größer die abgegebene Verstärkerleistung sein soll, desto "dickerere" Röhren wurden eingesetzt. Und mit manchen dieser Verstärker konnte man sogar das Wohnzimmer heizen. Das bedeutet, der Wirkungsgrad war bescheiden. Bauartbedingt ließ sich nicht jede gewünschte Leistungsklasse konstruieren. Die (wenigen) leistungsstärksten Hifi-Röhrenverstärker lagen alle so um 2 x 75 Watt Sinus. Es gab aber auch ELA-Verstärker mit 150 Watt Sinusleistung im eingeschränkten Frequenzbereich nur für Sprache.
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Ein Problem weniger bei den Transistorverstärkern
Bei den ersten Transistorverstärkern etwa 1963 fiel sofort auf, daß die bei weitem nicht so heiß wurden wie die Röhrenverstärker. Doch warm wurden die auch, aber deutlich proportional zur Lautstärke, also der abgegebenen Audio-Leistung. Je nach elektrischem Prinzip gab es da sicher auch Unterschiede wie bei den auch sehr heißen Class A Transistorverstärkern.
Und manche "Spezialisten" bauten die normalen Transistorver- stärker dann in Tonmöbel ohne Lüftung ein und hatten in Kürze ein dickes - oder besser .. ein heißes Problem. Denn dann wurden diese Verstärker auch sehr sehr warm und der Kundendienst war gefragt.
Beide Typen hatten Kondensatoren und Trafos
Daß an Widerständen die "verbratene" Spannungsdifferenz am Ende in abgeführte Wärme-Leistung umgesetzt wird, ist bekannt. Daß auch die Trafos einen Teil der Magnetisierungsverluste lastabhängig in Wärme umsetzen und abgeben, ist auch bekannt.
Doch die eigentliche Abwärme wird bei den Endstufentransis- toren erzeugt. Und jeder halbwegs vernünftige Ingenieur oder Entwickler versucht, diese Abwärme nie im Gerät zu belassen.
Es gab und gibt immer noch Wärme- bzw. Hitze-Probleme, wenn die dicken großen Elektrolyt- Kondensatoren über längere Zeit an ihre Nenntemperatur von zumeist 80 Grad heran kommen, also wenn sie aufgeheizt werden, die kleinen Kondensatoren natürlich auch. Sie trocknen aus, und das wars dann. Und wenn es richtig warm ist, dauerte es keine 40 Jahre, es dauerte manchmal nur Monate.
Die Kühlrippen gehören "nach ausserhalb", immer.
Bei uns im Museumsfundus stapeln sich die historischen Boliden der 60er und 70er Jahre. Und wir können jetzt sehr gut vergleichen und auch nachweisen, wer hatte seine Schularbeiten gemacht und wer nicht.
Bei Grundig fand ab den 70er Jahren ein Umdenken statt. Speziell die Hifi- Spitzenklasse von 1980 war technologisch schon fast mustergültig, leider nicht überall und auch nicht allzu lange. Optisch war alles bestens, doch die Macke steckte im Detail. Lesen Sie nach, was wir bei den Grundig R3000 und Grundig V5000 herausgefunden hatten.
Bei DUAL zum Beispiel finden Sie aber nur Verstärker mit innen- liegenden Kühlblechen, Kühlrippen oder Kühlkörpern. Damit bleibt ein großer Teil der Strahlungswärme im Gerät, selbst wenn unten und oben Lüftungsschlitze vorhanden wären oder gar vorhanden sind. Die Geräte werden innen drinnen sehr warm.
Auch bei manchen Revox Verstärkern ist das leider äußerst unglücklich gelöst.
Eine Menge Amerikaner und Japaner haben sich da ebenfalls nicht mit Ruhm bekleckert. Positives Beispiel : Bei den Engländern von Quad waren sowohl der 303 wie auch der 306 und die Nachfolger mit einer thermisch sauberen Wärmabfuhr versehen.
Kondensatoren altern sowieso. Aber mit etwas "Nachhilfe" in Form von Wärme geht das viel viel schneller.
Hier steht etwas mehr über das "Mehr an Wärme bei der heutigen 230 Volt Netz-Spannung".
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